Allgemeine Informationen zum Magenballon
Obwohl der Einsatz eines Magenballons von einem Facharzt eingesetzt werden muss und dies im weitesten Sinne der schönheitsbedingten Gewichtsabnahme dient, ist dieser Eingriff keine chirurgische Maßnahme. Der Magenballon besteht entweder aus magenresistenten Kunststoff oder Silikon und wird ähnlich der Vorgehensweise einer Magenspiegelung – Gastroskopie – in den Magen eingeführt und dort mit einer sterilen Kochsalzlösung aufgefüllt. Dieser Ballon wird im Magen frei schwimmen und groß genug sein, um nicht zurück durch die Speiseröhre zu gelangen oder fälschlicherweise in den Darm zu wandern.
Durch den Einsatz eines Magenballons ist die Aufnahmekapazität von Nahrung geringer, so dass wesentlich schneller ein Sättigungsgefühl auftritt, welches durch eine Dehnung des Magens erfolgt. Durch den Ballon kann das Magenvolumen um ungefähr 20-50 Prozent reduziert werden. Im Gegensatz zu einem Magenband kann der Magenballon ohne einen operativen Eingriff eingesetzt werden, wodurch sämtliche Operationsrisiken sinken.
Der Magenballon wird in erster Linie bei stark übergewichtigen Patienten oder Person eingesetzt, denen bereits durch mehrere Techniken und Versuche eine Gewichtsreduktion versagt blieb. Patienten mit einem BMI zwischen 27 und 40 oder mehr können diesen Eingriff vornehmen lassen.
Behandlung des Einsatzes eines Magenballons
Vor dem Eingriff wird der Patient mit Fachärzten über die Details der Behandlung informiert. Hier werden auch Risiken oder Nebenwirkungen besprochen. Der Einsatz des Magenballons dauert in der Regel nicht länger als 20 bis 30 Minuten und wird ambulant vorgenommen. Hierbei wird dem Patienten durch den Mund über die Speiseröhre ein kleiner, ungefüllter Ballon eingeführt, der durch einen Schlauch befestigt ist. Dieser wird nun bis zum Magen durchgeschoben. Ist der Magenballon an der richtigen Stelle platziert, wird dieser mit einer sterilen Kochsalzlösung gefüllt, welche zwischen 200 bis 500ml beträgt und absolut unschädlich für den menschlichen Körper ist. Nach der Füllung wird der Schlauch vom Ballon abgetrennt und verschlossen. Der Ballon hat nun ungefähr ein Gewicht von ca. 30g und wird in vielen Fällen gut vom Patienten aufgenommen. Eine Druck- oder Völlegefühl lässt meist nach wenigen Tagen nach.
Der Magenballon wird in der Regel nur zwischen 3-6 Monaten im Magen belassen. Dies hat den Grund, dass die Magensäure das Ballonmaterial mit der Zeit angreift und das Risiko des Flüssigkeitsaustrittes nach ca. 6 Monaten zu hoch ist. Bei einer Entfernung des Ballons wird dieser zum Platzen gebracht. Hierbei durchläuft die Kochsalzlösung den normalen Verdauungstrakt, der Restballon wird anschließend über eine Sonde entfernt.
Risiken und Nebenwirkungen eines Magenballons
Auch wenn dieser Eingriff ohne operative Behandlung von statten geht, so ist dies dennoch eine Maßnahme, die durchaus Komplikationen mit sich tragen kann. Der Ballon kann unbemerkt platzen. Der Patient wird dies über eine Veränderung der Urinfarbe bemerken, da die Kochsalzlösung im Magenballon eingefärbt wird. Ist dies der Fall, wird dringend empfohlen einen Arzt aufzusuchen, damit die Überreste des Ballons entfernt werden können, da diese ansonsten in den Verdauungstrakt geraten könnten. Dies kann schlimmstenfalls einen Darmverschluss mit sich ziehen, welche mit einer Operation verbunden ist.
Weiterhin ist es auch möglich, dass beim Einsetzen des Magenballons Verletzungen der Magenwand durch die verwendeten Instrumente entstehen können. Auch Schmerzen, Übelkeit, Magenkrämpfe, Aufstoßen, Durchfall oder eine Entzündung der Speiseröhre sind weitere Begleiterscheinungen. Damit diese Nebenwirkungen schnellstmöglich vorübergehen, sollte in den ersten drei Tagen ausschließlich Flüssignahrung zu sich genommen werden.
Kosten eines Magenballons
Durch spezielle Gutachten, welche belegen, dass der Patient durch konservative Techniken und Methoden keine Erfolge zur Gewichtsreduktion erzielen konnte, können die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Dies ist allerdings nur selten der Fall und in der Regel ist eine Kostenübernahme nicht möglich.
In Deutschland gibt es nur sehr wenige Fachärzte, welche über langjährige Erfahrungen im Einsatz mit Magenballons verfügen. Die Kosten belaufen sich daher meist um die 2.800€ und aufwärts. Diese Kosten werden in vielen Fällen auch mit einer Ernährungstherapie verbunden, um den Patienten eine geregelte Grundlage über Ess- und Bewegungsgewohnheiten zu vermitteln, welche auch über das Tragen des Magenballons hinaus nützlich sein soll.
Nachbehandlung des Magenballons
In den nächsten Tagen nach dem Einsatz eines Magenballons wird der Patient ausschließlich flüssige Nahrung zu sich nehmen können, damit sich der Magen langsam an die neue Situation gewöhnen kann. Hier eignen sich besonders Wasser, Milch und Brühe. Nach und nach kann allmählich auf festere Nahrung umgestiegen werden, dies ist allerdings davon abhängig wie schnell sich der Patient an den Magenballon gewöhnt. Ernährungsberater und Ärzte empfehlen ebenfalls, sich nicht von einem Magenballon trügen zu lassen: die Gewichtsabnahme wird nicht nur durch weniger Nahrungszufuhr möglich sein, sondern muss außerdem durch Bewegung, Sport, richtiges Essverhalten und eine gesunde, ausgewogene Ernährung erfolgen.
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