Allgemeine Informationen zu Inlays
Das Gebiss ist für den Menschen ein wichtiges Instrument, müssen wir doch mit diesem Essen und somit auch Nahrung zu uns nehmen, um zu überleben. Und doch kann unser Gebiss leiden, wenn wir nach getaner Nahrungsaufnahme nicht die nötige Zahnhygiene betreiben. Eine häufige Erkrankung der Zähne ist Karies – Zahnfäule -, welche schnell einen Zahn befallen und nachhaltig schädigen kann. Rund 85 Millionen Mal im Jahr wird ein kariöser Zahn behandelt – dem Zahnarzt sei Dank, kann Karies heutzutage bestens behandelt werden. Ein Loch im Zahn muss unbedingt behandelt, verschlossen und gepflegt werden, bevor dieser den gesamten Zahn zerstören und den Nerv angreifen kann. Um den Zahn wieder aufzubauen, bedienen sich Zahnärzte an verschiedensten Methoden – in erster Hinsicht sind zwei Varianten üblich: Füllungen und Inlays. Bei kleineren Zahnschädigungen kommen neben Füllungen so genannte Inlays zum Einsatz, welches übersetzt „Einlagefüllung“ bedeutet. Im Gegensatz zur Methode mit Füllungen, welche vom Zahnarzt direkt in das Loch gelegt werden, ist die Verwendung von Inlays etwas aufwendiger – dafür kann das Inlay von einer Füllung nach dem Einsatz nicht mehr vom normalen Zahn unterschieden werden und kommt dem natürlichen Gebiss optisch sehr nahe und besticht zudem durch ihre Langlebigkeit und ihr Aussehen. Ein weiterer Vorteil eines Inlays bietet der Ersatz der Kaufläche, welche alternativ gut einsetzbar ist. Je nach Material kann Gold, Keramik oder Kunststoff als zukünftiges Inlay dienen.
Behandlung mit Inlays
Nachdem der Zahnarzt Karies diagnostisiert hat, wird er zuerst die beschädigte Substanz bestmöglich entfernen, den Zahnnerv versorgen und den Zahn reinigen. Ist dies geschehen, wird der Arzt mit der Präparierung des Zahnes beginnen – mit speziellen Schleifinstrumenten wird er einen Block aus dem Zahn herauspräparieren. Diese Anpassung muss sehr genau sein und nimmt neben dem Zeitaufwand auch eine gewisse Geschicklichkeit in Anspruch. Ist ein Abdruck des Zahnes abgenommen worden, kann ein Inlay von einem Zahntechniker angefertigt werden. Damit sich das Inlay später nicht vom herkömmlichen Zahn unterscheiden läßt, wird die Inlayfarbe der Zahnfärbung angepasst. Hierfür nimmt der Zahnarzt anhand einer Farbtabelle eine genaue Nuance der Zahnfärbung auf.
Eine weitere Möglichkeit der Herstellung des Inlays besteht durch eine elektronische Kameraabtastung des Zahnes, deren Daten an eine Präzisionsfräse weitergegeben werden. Diese Fräse schneidet anschließend aus einem Keramikblock mit Hilfe der Daten ein perfektes Inlay. Im Gegensatz zu der ersten Methode, kann die Computervariante direkt beim Zahnarzt vorgenommen werden.
Ist das Inlay angefertigt, wird dies nach Anpassung in die vorbereitete Zahnhöhle eingesetzt und mit einem Kleber fixiert oder direkt einzementiert. Hierbei muss der Zahntechniker oder Zahnarzt sehr präzise vorgehen – nur durch sorgfältige Arbeit und genauen Randschluss von Zahn zu Inlay kann erneute Bildung von Karies vermieden werden.
Kleiner Tipp: gehen Sie nicht hungrig zum Arzt – nach der Behandlung darf von einer Dauer bis zu vier Stunden nichts gegessen werden, damit das Inlay samt Klebefunktion Zeit zum Aushärten hat.
Welche Inlay – Arten gibt es?
Für die Herstellung von Inlays können verschiedenste Materialien verwendet werden. Hierfür sollte man den Zahn als Würfel betrachten, der mehrere Bearbeitungsflächen aufweist.
Einflächige Inlays werden für Zahnschädigungen verwendet, bei denen der Rand des Inlays auf der Kaufläche angrenzt. Zweiflächige Inlays kommen dann in Betracht, wenn der Zahn im größeren Ausmaß betroffen ist und nicht nur die Kaufläche, sondern auch die Seitenwände oder ein Nachbarzahn behandelt werden müssen. Beim dreiflächigen Inlay ist die Schädigung schon in dem Maße fortgeschritten, dass nicht nur die Kaufläche, sondern auch die linke und rechte Seite des Zahnes sowie ein Nachbarzahn erneuert werden muss.
Risiken und Nebenwirkungen der Inlays
Komplikationen oder andere Nebenwirkungen sind von Inlays bislang nicht bekannt. Der Gang zum Zahnarzt kann für einige Menschen zwar sehr unangenehm sein – die Zahl der Deutschen, die unter Zahnarztphobie leiden liegt immerhin bei 6-14% -, dennoch ist der Eingriff an sich eher harmlos. Eine Vollnarkose wird eher selten vorgenommen, eine örtliche Betäubung ist hier die Regel. Mit speziellen Medikamenten oder Akupunktur kann der Patient in sehr ängstlichen Situationen beruhigt werden. Doch meist reicht ein witziger und kompetenter Zahnarzt schon aus, um den Patienten emotional zu lockern.
Kosten der Inlays
Ebenso wie bei den Behandlungsmethoden bei einem Zahnersatz variieren auch bei Inlays die Kosten. Das Honorar wird im Normalfall vom Zahnarzt je nach Umfang, Material und Zeitaufwand berechnet, welches über die Krankenkasse beglichen wird. Während für normale Füllungen, welche aus Amalgam oder Glasionomerzement bestehen, die Krankenkasse aufkommt, dürfen für Inlays mit hochwertigen Materialien die Patienten kostentechnisch aufkommen. Die Materialien für das Inlay können hier jedoch unterschiedlich hoch ausfallen. Die Bestandteile der Behandlung, welche ohne Zweifel zahnmedizinisch notwenig sind, werden ganz üblich bei den gesetzlichen sowie privaten Krankenkassen abgerechnet – nicht so das Inlaymaterial. Je nach Inlaygröße kann ein Patient für eine Kunststofffüllung zwischen 50€ – 200€ bezahlen. Für Keramikinlays belaufen sich die Kosten auf mindestens 250€ – 400€ je Zahn. Die teuerste Variante beinhaltet allerdings das Goldinlay, welches je nach aktuellem Goldkurs angeglichen wird. Hier kommen Kosten für ein Goldinlay von ca. 1-4 g Gold in Höhe von 400€ und mehr zustande. Die Entscheidung für ein Goldinlay ist trotz der Kostenfrage sehr gut, denn gegenwärtig ist kein besseres Material für Zähne vorhanden.
Nachbehandlung von Inlays
Grundsätzlich gilt: je besser die Zahnpflege der vorhandenen Zähne, desto besser steht es um des Patienten Gesundheit.
Nach dem Eingriff sollten Inlays peinlichst genau gepflegt werden. An den Kleberändern liegt der Kunststoffzement direkt an der Oberfläche, welche durch die raue Beschaffenheit des Materials die Haftung und Vermehrung von Bakterien durchaus begünstigen kann. Durch gute Zahnpflege kann das Inlay eine Lebensdauer zwischen 10-20 Jahren erreichen. Allerdings ist hier das Gold wesentlich beständiger als ein Kunststoffinlay, da die Widerstandsfähigkeit des Goldes selbstverständlich höher ist.
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