Wer an Edelsteine denkt, denkt meist an schöne Schmuckstücke wie Ketten oder Ohrringe, die mit den funkelnden bunten Steinen verziert sind. Sowohl Diamanten als auch farbige Edelsteine eignen sich aber nicht nur zur Herstellung von Schmuck. Warum sind Edelsteine auch eine gute Wertanlage? Auf welche Kriterien muss man achten, wenn man Edelsteine kaufen möchte? Hier gibt es Antworten auf diese Fragen.
Was macht Edelsteine als Wertanlage interessant?
Es gibt mehr als einen Grund, warum Edelsteine ein gutes Investment sein. Die kleinen wertvollen Steine lassen sich einfach und schnell transportieren. Deshalb werden sie auch oft „mobiles Investment“ genannt. Eine Handvoll Edelsteine ist schnell eingepackt und tatsächlich gibt es einige Geschichten von Menschen, die ihre Edelsteine als Wertanker einsetzen konnten. Natürlich will man sich gar nicht ausmalen, in eine Notlage zu geraten, aber falls doch, hat man mit einem Edelsteinportfolio gut vorgesorgt. Ein weiterer Grund, der für die Investition in die Steine spricht, ist, dass Edelsteine über die Jahre eine hohe Wertsteigerung haben. Zwar muss man beim Investieren geduldig sein, aber es lohnt sich.
Der letzte Schliff
Sowohl Diamanten als auch farbige Edelsteine wie Saphire oder Rubine brauchen den passenden Schliff, damit sie ihre ganze Schönheit entfalten können. Aber warum gibt es eigentlich so viele verschiedene Schliffarten? Das liegt daran, dass der Schliff die individuellen optischen Eigenschaften eines jeden Steins hervorheben möchte. Darin liegt die ganze Kunst. Natürlich ist jeder Rohstein anders beschaffen. Bevor man sich für einen Schliff entscheidet, sieht man sich die Qualität des Rohmaterials an. Aber auch Farbe und Einschlüsse, die Lichtbrechung oder der innere Aufbau des Rohsteins spielen bei der Auswahl eine Rolle.
Auch der Preis des Rohmaterials oder die neuesten Modeströmungen haben einen Einfluss darauf, wie ein Edelstein geschliffen wird. Der Schliff kann auch Einschlüsse kaschieren oder sie hervorheben. Im Normalfall mindern Einschlüsse, also Fremdkörper im Inneren des Steins, die Qualität eines Diamanten oder Edelsteins. Doch in manchen Fällen machen sie einen Stein erst richtig interessant wie etwa die „Horse-Tail“ genannten Einschlüsse beim Demantoid.
Welche Rolle spielt der Fundort eines Edelsteins?
Der Grund, warum nur bestimmte Fundorte für die einzelnen Edelsteine existieren, ist einfach: Die Erdgeschichte bestimmt diesen. Mineralien entstehen an gewissen Orten. Geologische Faktoren wie Druck, Elemente, Temperatur oder chemische Einflüsse bestimmen, wo ein spezielles Mineral entstehen kann. Viele Edelsteine haben typische Entstehungsorte. Es gibt auch besondere Exemplare, die sich auf genaue Entstehungsorte eingrenzen lassen. Der Fundort spielt daher auch eine wichtige Rolle bei der Bewertung der Qualität eines Edelsteins.
Warum werden Edelsteine oft behandelt?
Eine Nachbehandlung von Edelsteinen dient immer einem bestimmten Zweck: Sie soll die Qualität der Steine verbessern. Natürlich gibt es unterschiedliche Behandlungsmethoden, die je nach Stein besser oder schlechter funktionieren. Eine Bedampfung mit diversen chemischen Stoffen auf der Oberfläche der Steine kann Farbeffekte erschaffen, die vorher nicht da waren. Um die Farbe eines Edelsteins zu verbessern, kann dieser bestrahlt werden. Zur Beseitigung von Einschlüssen wird oft eine Hitzebehandlung durchgeführt.
Hohe Temperaturen über 1000 °C lösen die Einschlüsse auf. Dadurch werden beispielsweise die Rutilnadeln in Saphiren oder Rubinen weniger sichtbar. Das Erhitzen kann aber auch die Farbe des Edelsteins verbessern oder verändern. Die Behandlungsmethode des Erhitzens ist vielseitig, denn sie kann auch für eine bessere Klarheit des Steins eingesetzt werden. Die erwähnten Behandlungen müssen teilweise gekennzeichnet werden bzw. werden spätestens bei der Prüfung im Labor sichtbar und müssen im Laborzertifikat ausgewiesen werden.