Die Plastische Chirurgie im Wandel der Zeit

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Schönheitsoperationen werden im Fachjargon als Plastische Chirurgie bezeichnet. Darunter versteht man „den Anspruch auf Wiederherstellung von Form und Funktion des Menschen“. Der Begriff „plastisch“ stammt ursprünglich aus dem griechisch-lateinischen Sprachraum und bedeutet soviel wie „formbar“.
Den heutigen Boom der Schönheitschirurgie könnte man fast als Resultat der schnelllebigen Moderne bezeichnen und ihn als eine Art körperliche Ästhetik der heutigen Zeit zuschreiben. Dem ist allerdings nicht so: erste Versuche in punkto Plastischer Chirurgie wurden bereits vor mehr als 3.000 Jahren vorgenommen. Die alten Ägypter nahmen aktiv rekonstruktive Eingriffe am Gesicht vor und auch in Indien lassen sich Belege finden, welche von wiederherstellenden Operationen an Nasen berichten. Doch was mag zu diesen Zeiten Anlass für einen derartigen ästhetischen Anspruch gehabt haben? Der Grund hierfür findet sich im Wiederaufbau von Gesichtsteilen nach Abtrennen des Körperteils wieder, welches durch die damalige Gesetzgebung Inhalt von diversen Strafen für Verbrechen oder Kriegsgefangenen waren.
In Ägypten fand man eine Mumie, bei der zu Lebzeiten Ohren wieder angenäht wurden. Experten schätzen das Alter der Mumie auf 1.350 v. Chr., zur Zeit der 18. Dynastie, ein. Ebenso wusste der griechische Arzt Hippokrates (460-377 v. Chr.), wie deformierte Nasen zu korrigieren sind. Auch der römische Gelehrte Celsus (1. Jh. nach Chr.) schrieb explizit Verfahren zur Korrektur von „Hasenscharten“ nieder.
Im Mittelalter hingegen wurden diese Künste vollkommen vergessen. Wesentlich später, zu Zeiten der Renaissance, gelangten dann so genannte wiederherstellende Techniken erst wieder zur Anwendung. Der Italiener Gaspare Tagliacozzi (1546-1599) aus Bologna führte erstmalig in Europa eine Rekonstruktion des Armes durch.

Der wahre Durchbruch der Plastischen Chirurgie war allerdings erst im 19. Jahrhundert möglich. Durch medizinische und wissenschaftliche Fortschritte wurden Chirurgen aus Europa auf anatomischen Gebieten geradezu mutig. Insbesondere Johann Friedrich Dieffenbach (1795-1847) machte sich im deutschsprachigen Raum durch die Plastische Chirurgie wahrhaftig einen Namen. In erster Linie galt sein Interesse der Transplantationschirurgie, der Nasenplastik und Operationstechniken an Sehnen.

Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten die Zahnärzte Wells und Morton gegen 1846 auf einem Jahrmarkt die betäubende Wirkung von Lachgas. Durch diese Erkenntnis war plötzlich die Chirurgie in aller Munde. Die immensen Fortschritte wurden in den folgenden Jahrzehnten immer mehr und mehr erfolgreich operiert. Der aus England stammende Mediziner Joseph Lister konnte durch diverse Experimente im Jahre 1876 die ersten Erforschungen der modernen Antisepsis vortragen und erkannte somit das keimfreie Operieren. Diese wissenschaftlichen Grundsteine sind die Basis der uns heute bekannten Chirurgie.
1907 gelang Hippolyte Morestin der erste Erfolg zur Verkleinerung der Brust und schaffte somit den Durchbruch der Ästhetischen Chirurgie. Während der Kriege im 20. Jahrhundert wurde die Plastische und Ästhetische Chirurgie ein weiteres abverlangt, da erhebliche Verletzungen sowie Verstümmelungen behandelt werden mussten.
Durch die populären chirurgischen Methoden sowie die verfeinerten Instrumente und Techniken können heutzutage vollkommene und ästhetische Resultate vorgebracht werden. So sind Übertragungen von Zehen als Daumenersatz, das Replantieren – Wiederannähen – von Armen, Beinen und Gesichtsteilen sowie der Wiederherstellung von Haut und Muskeln möglich.

Neben dem Aspekt der praktischen und lebensrettenden Nutzung der Plastischen Chirurgie, wuchs im Menschen stetig der Wunsch nach einer möglichst perfekten Veränderung des Äußeren. Der Drang nach ewiger Jugend und Schönheit ist bis heute bestehen geblieben. Durch die Weiterentwicklung von feinsten Operationsmaterialien und der Erforschung von perfekten Techniken zur Verjüngung des Menschen, begann eine unbändige Ära der Plastischen Chirurgie. Eine der ersten Gesichtsstraffungen wurde 1925 von Suzanne Noel, einer französischen Chirurgin, in ihrem Haus unter lokaler Betäubung vorgenommen. Dieses Privileg war zu damaliger Zeit schlichtweg den wohlhabenden Mitbürgern, Prominenten und Künstlern vorenthalten. Doch diese Möglichkeiten wurden mit den Jahren durch öffentliche Bekanntmachungen und Massenmedien verteilt, so dass es heutzutage nahezu jedem Menschen möglich ist, fast jeden Wunsch nach äußerlicher Veränderung zu erfüllen.
Erste Silikonkissen wurden 1962 erstmalig genutzt und werden seither für Schönheitsoperationen in erster Linie für Brustvergrößerungen eingesetzt. 1983 trieb das erstmalige Absaugen von Fett einen deutlichen Anstieg der Operationszahlen in Amerika an und auch heute noch ist diese Variante der Plastischen Chirurgie sehr beliebt. Durch die wachsende Nachfrage und die Sicherheit der Operationen sowie die ständige Verbesserung der Techniken wird in Zukunft die Schönheitschirurgie mit Sicherheit auch weiterhin bestehen bleiben.

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