Wien (OTS) – Morgen, Montag, ist der Tag der Daseinsvorsorge. Dabei
werden jene
Leistungen in den Mittelpunkt gerückt, die unser modernes Leben
überhaupt erst ermöglichen. Dazu zählen unter anderem:
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die Gesundheits- und Sozialleistungen
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die Energie- und Wasserversorgung
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die Abfallentsorgung
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der Öffentliche Personennahverkehr
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viele weitere Leistungen, wie z.B. die Straßenreinigung, der
Betrieb von Bibliotheken und Schwimmbädern, die elementare Bildung,
usw.
Es sind vor allem Gemeindebedienstete, die in der Daseinsvorsorge
beschäftigt sind. Sie sind 365 Tage im Jahr im Einsatz und das rund
um die Uhr – auch in schweren Krisen. Bei einer Pandemie genauso, wie
bei Hochwasser.
„Die Beschäftigten in der Daseinsvorsorge verdienen Wertschätzung
und Respekt. Sie arbeiten hoch motiviert und das unter schwierigen
Bedingungen“, sagt Christian Meidlinger, Vorsitzender der younion _
Die Daseinsgewerkschaft.
Meidlinger spricht damit gleich vier große Probleme in der
Daseinsvorsorge an:
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Personalmangel. Zum Beispiel im Gesundheitsbereich oder in der
elementaren Bildung werden händeringend neue Kolleginnen und Kollegen
gesucht. Das bestehende Personal arbeitet bereits an der
Belastungsgrenze und zum Teil auch schon darüber. Christian
Meidlinger: „Wir brauchen von der Politik rasches Handeln und nicht
nur Absichtserklärungen. Die Situation ist dramatisch.“
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Finanzlage der Städte und Gemeinden. Die allermeisten Dienste der
Daseinsvorsorge werden durch Städte und Gemeinden angeboten. Die
haben zurzeit aber große Finanzierungsprobleme. Rund die Hälfte der
Kommunen steht vor der Pleite. Christian Meidlinger: „In den
vergangenen Jahren hat der Bund den Städten und Gemeinden immer mehr
Aufgaben gegeben, aber nicht für die Finanzierung gesorgt. So sind
selbst die sparsamsten Kommunen nun in Not. Es braucht mehr Mittel
vom Bund, eine rasche Anhebung der Grundsteuer und klare Regelungen,
wenn eine Gemeinde tatsächlich zahlungsunfähig wird.“
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Dem Klimawandel angepasste Arbeitsplätze. Viele Beschäftigte der
Daseinsvorsorge sind im Außendienst oder arbeiten in schlecht
isolierten und nicht gekühlten Gebäuden. Christian Meidlinger: „In
den immer häufiger und intensiveren Hitzephasen wird das Arbeiten so
zum gesundheitlichen Risiko. Die Verantwortlichen müssen das Problem
endlich ernst nehmen und rasch individuelle Lösungen finden.“
–
Fehlende Anerkennung. Immer wieder gibt es Stimmen, die eine
Nulllohnrunde im öffentlichen Dienst fordern. Christian Meidlinger:
„Vom Schreibtisch aus hart arbeitenden Gemeindebediensteten Geld
wegnehmen zu wollen, ist letztklassig. Mit dieser Art von
‚Anerkennung‘ wird es auch noch schwieriger, neue Kolleginnen und
Kollegen zu finden.“
Christian Meidlinger abschließend: „Die Politik nützt den Tag der
Daseinsvorsorge gerne, um zu loben und zu applaudieren. Was die
Beschäftigten der Daseinsvorsorge und im Kultur- und Sportbereich
aber tatsächlich brauchen, sind handfeste Lösungen.“