Wien (OTS) – Der WWF hat 190 Hektar an Flächen in Österreichs
Alpenraum als neue
Moore bestätigt – das entspricht etwa der Hälfte der Fläche der
Wiener Donauinsel. Rund 90 Prozent der neu bestätigten Moore befinden
sich jedoch in keinem guten Zustand. Hauptbedrohungen sind die
Klimakrise, Infrastrukturprojekte und lokale Einflüsse durch
landwirtschaftliche Übernutzung. „ Zunehmende Wetterextreme und die
fortschreitende Verbauung setzen den Mooren stark zu. Dabei sind sie
unverzichtbar für den Klimaschutz, denn sie speichern große Mengen an
CO₂ ”, erklärt WWF-Experte Joschka Brangs. Der WWF fordert daher eine
umfassende Analyse weiterer Potenzialflächen sowie verstärkte
Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung bestehender Moore – etwa
durch Wiedervernässung. Nur so können die wenigen verbliebenen
Moorlandschaften Österreichs langfristig erhalten bleiben.
Insgesamt 20.000 Hektar an Moor-Potenzialflächen identifiziert
Mehr als die Hälfte der neu bestätigten Moore – rund 110 Hektar –
befinden sich in Kärnten. Es folgen Tirol mit über 50 Hektar sowie
kleinere Vorkommen in Vorarlberg, Salzburg und der Steiermark. Im
Rahmen des Projekts, das unter anderem mit Unterstützung der
Interessengemeinschaft (IG) Moorschutz durchgeführt wurde, hat der
WWF insgesamt über 20.000 Hektar potenzieller Moorflächen
identifiziert, die nun dringend näher untersucht werden müssen.
„Österreich trägt als Alpenland mit dem größten Gebirgsanteil
besondere Verantwortung für seine Hochlagenmoore. Denn Moore sind ein
wahrer Schatz für den Klimaschutz und die Artenvielfalt. Wir müssen
sie besser erforschen, um sie wirksam schützen zu können”, sagt
Christian Schröck von der IG Moorschutz. Der Zustand der heimischen
Moore insgesamt unterstreicht die große Dringlichkeit für Maßnahmen:
Rund 90 Prozent sind bereits zerstört. Nur ein Prozent gilt noch als
ökologisch intakt.
Über die Studie
Für die Studie wurden auf Basis einer neuen Methode Luftbilder
ausgewertet, um bisher nicht bekannte Moorflächen zu identifizieren.
Anschließend erfolgte eine stichprobenartige Überprüfung ausgewählter
Gebiete vor Ort. Die entwickelte Methodik bietet neue Möglichkeiten
für zukünftige Analysen und Untersuchungen. Das Projekt wurde durch
den Biodiversitätsfonds des Bundesministeriums für Land- und
Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und
Wasserwirtschaft gefördert.
Fotos der neu bestätigten Moore gibt es hier zum Download .