Wien (OTS) – Alle Jahre wieder werden rund 2,8 Millionen Christbäume
in Österreich
verkauft – die meisten davon stammen aus heimischer Produktion. Doch
das Herkunftsland ist noch lange keine Garantie für einen
umweltfreundlichen Baum, sagt die Umweltschutzorganisation WWF. „Wer
einen wirklich umweltfreundlichen Christbaum möchte, sollte unbedingt
zu biologisch produzierten Bäumen greifen“ , sagt Karin Enzenhofer,
Waldexpertin beim WWF Österreich, „damit werden auch Anbauweise,
Baumart und Entsorgung berücksichtigt.“ Der WWF gibt deshalb fünf
Tipps für einen möglichst umweltfreundlichen Christbaum.
Tipp 1: Bio hat Prio – für Mensch und Umwelt
Bio-Christbäume werden ohne chemisch-synthetische Pestizide oder
Kunstdünger gezogen. „Das schützt Böden, Wasser und Insekten – und
ist auch gesünder für uns Menschen, denn Pestizidrückstände können im
Wohnzimmer wieder ausdünsten“, erklärt Karin Enzenhofer vom WWF. Bio-
Bäume wachsen oft auf Flächen, die naturschonend gemäht oder von
Schafen beweidet werden. Derzeit stammen allerdings nur etwa ein bis
zwei Prozent aller in Österreich verkauften Christbäume aus
biologischem Anbau. Eine verstärkte Nachfrage könnte sich positiv auf
das künftige Angebot auswirken.
Tipp 2: Regional kaufen und auf das Etikett achten
Wer keinen Bio-Baum findet, sollte zumindest auf Regionalität achten.
Die Papierschleife am Wipfel zeigt an, aus welchem Bundesland der
Baum stammt. Vorsicht bei Bäumen aus Baumärkten oder ohne
Herkunftskennzeichnung: Diese kommen oft aus Nord- oder Osteuropa,
wurden lange vor Weihnachten gefällt und über hunderte Kilometer
transportiert.
Tipp 3: Heimische Arten wählen – Finger weg von Exoten
Nordmanntannen und Blaufichten sind beliebt, aber sie stammen
ursprünglich nicht aus Österreich und sind nicht an unser Ökosystem
angepasst. Dadurch benötigen sie oft mehr Pestizide. Die heimische
Fichte ist ökologisch besser geeignet.
Tipp 4: Richtig entsorgen
Ein Christbaum sollte immer abgeschmückt (ohne Lametta!) entsorgt
werden. Am besten über die kommunale Sammelstelle – dort gesammelte
Bäume werden zu Biomasse verarbeitet und liefern erneuerbare Energie.
Wer Platz hat, kann seinen Baum auch selbst kompostieren.
Tipp 5: Alternativen sorgfältig wählen
Der Trend zum Topf-Christbaum birgt ebenfalls Tücken: Viele dieser
Bäume sind durch Rückschnitt oder ungeeignete Wurzelballen nicht
überlebensfähig. Auch der Temperaturwechsel zwischen Wohnzimmer und
Garten kann problematisch sein, oft überlebt das der Baum nicht.
Fazit: Der perfekte Baum?
Die nachhaltigste Variante ist ein heimischer Bio-Baum. Doch
letztlich ist gänzlicher Verzicht auch eine Option. „Der einzig
perfekte Baum wächst im Wald“, sagt Karin Enzenhofer vom WWF.