Wien (OTS) – Mit großem Unverständnis reagiert der Verein für
Wohnbauförderung (
VWBF) auf den Verkauf von Wohnbauförderungsdarlehen im Umfang von
rund 300 Millionen Euro durch das Land Niederösterreich. Der erzielte
Erlös von 232,2 Millionen Euro entspricht nur 78 Prozent des
Nominalwerts.
„ Was hier passiert, ist ein Ausverkauf zentraler
Zukunftsinvestitionen “, sagt Andrea Washietl, Obfrau des Vereins für
Wohnbauförderung. „ Die Wohnbauförderung wurde geschaffen, um den
Menschen leistbares und sicheres Wohnen zu ermöglichen – nicht um
kurzfristige Budgetlöcher zu stopfen. Gerade in Zeiten steigender
Wohnkosten und erhöhter Nachfrage an leistbaren Wohnungen brauchen
wir jeden Euro, der zweckgewidmet für Neubau, Sanierung und
Klimamaßnahmen zur Verfügung steht. “
Washietl verweist auf die wachsende Lücke zwischen Bedarf und
Angebot im gemeinwohlorientierten Wohnbau – besonders für junge
Familien, ältere Menschen und einkommensschwächere Haushalte. „ Ein
Verkauf von Fördermitteln entzieht dem System dauerhaft Substanz. Das
ist nicht nur finanzpolitisch fragwürdig, sondern auch wohnpolitisch
kurzsichtig – und genau das Gegenteil des dringend Notwendigen: ein
stabiles, sich durch Rückflüsse möglichst selbst tragendes
Wohnbaufinanzierungssystem. “
Washietl richtet daher einen klaren Appell an die
Bundesregierung: „ Setzen Sie bitte die versprochene Zweckwidmung
ehestmöglich um – gesetzlich, dauerhaft, verbindlich! Denn leistbarer
Wohnraum im Interesse der Bevölkerung braucht eine verlässliche
Förderpolitik und darf nicht zu Lasten der Haushaltskonsolidierung
gehen. “
Über den VWBF – Der Verein für Wohnbauförderung ist die
sozialdemokratische Interessengemeinschaft in der gemeinnützigen
Wohnungswirtschaft und setzt sich für die Förderung und Unterstützung
des gemeinnützigen Wohnbaus in ganz Österreich ein.