WKÖ-Metallgewerbe: Zwei-Jahres-KV mit Augenmaß sichert positive Zukunftsperspektive für Betriebe und Beschäftigte

Wien (OTS) – Am Freitag konnten sich die Sozialpartner auf einen
neuen
Kollektivvertrag (KV) für Arbeiter:innen im Metallgewerbe einigen.
„Die Marktsituation der Betriebe im Metallgewerbe ist unverändert
schwierig. Hohe Energiepreise und zuletzt deutlich gestiegene
Lohnkosten haben der Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig geschadet. Mit
dem realistischen und maßvollen Abschluss ist es gelungen, den
Betrieben mehr Planungssicherheit, mehr Handlungsspielraum und den
Beschäftigten positive Zukunftsperspektiven zu ermöglichen“, betont
Verhandlungsleiter Manfred Denk , zugleich Obmann der Bundessparte
Gewerbe und Handwerk in der WKÖ.

Die Eckpunkte des Abschlusses

Die Laufzeit des Abschlusses für Arbeiter:innen im Metallgewerbe
beträgt zwei Jahre, mit Gültigkeit ab 1. Jänner 2026. Die IST-Löhne
steigen sowohl im ersten Jahr (2026) als auch im zweiten Jahr (2027)
um 1,8 Prozent, mit einer Deckelung im Jahr 2026 bei maximal 85 Euro
pro Monat. Die KV-Löhne steigen im ersten Jahr (2026) um 2,2 Prozent
und im zweiten Jahr (2027) werden die KV-Löhne um 2,0 Prozent erhöht.
Die rollierende Inflation, die den Verhandlungen zugrunde gelegt
wurde, betrug 2,82 Prozent.

Einfache und transparente Einigung

Auf Einmalzahlungen – wie in anderen KV-Abschlüssen vereinbart –
wurde bewusst verzichtet, betont Harald Schinnerl,
Bundesinnungsmeister der Metalltechniker: „Der Wunsch unserer
Betriebe war, den administrativen Aufwand so gering wie möglich zu
halten. Wir wollten eine zusätzliche Belastung unserer Betriebe durch
eine sofort auszuzahlende Einmalzahlung vermeiden. Deshalb erfolgte
die sehr einfache und transparente Einigung – durchgerechnet ist uns
damit ein sehr guter und kompetitiver Abschluss gelungen, der die
problematischen Rahmenbedingungen umfassend berücksichtigt.“

Attraktive Ausbildungsbedingungen

Ein Signal wird auch in Richtung junger Menschen ausgesandt: Über
beide Jahre betrachtet werden die Lehrlingseinkommen jeweils um 2,0
Prozent steigen, jedoch werden zur Aufwertung der dualen Ausbildung
schon 2026 die Lehrlingseinkommen im 1. Lehrjahr auf 1.000 Euro und
im 4. Lehrjahr auf 2.000 Euro angehoben. „Die Lehrlinge von heute
sind unsere Fachkräfte von morgen: Es war uns wichtig, hier ein
Zeichen der Wertschätzung für die Lehrlingsausbildung zu vermitteln
und die Metallbranchen im Gewerbe und Handwerk als äußerst
attraktiven Arbeitgeber zu positionieren“, sagt Christian Bräuer,
Bundesinnungsmeister der Elektrotechniker.

Zahlen, Daten und Fakten zur Branche

Der KV-Abschluss im Metallgewerbe betrifft rund 120.000
Arbeiter:innen in mehr als 20.730 Arbeitgeberunternehmen sowie 19.000
Lehrlinge. Die davon umfassten Branchen sind Metalltechniker,
Spengler und Kupferschmiede, Installateure, Elektro-/Alarm-
/Gebäudetechniker, Mechatroniker, Kfz- und Fahrzeugtechniker, Gold-
/Silberschmiede, Juweliere und Uhrmacher sowie
Augenoptiker/Orthopädietechniker/Bandagisten und Hörgeräteakustiker.
(PWK441/HSP)