Eisenstadt (OTS) – Obwohl die burgenländischen Betriebe nahezu
ausschließlich moderne,
schadstoffarme LKW einsetzen, sollen sie künftig zur Kasse gebeten
werden – mit fatalen Folgen für alle Burgenländer.
„Wir sind mit 450 Betrieben und 2.900 Beschäftigten ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor im Burgenland. Gerade in Krisenzeiten hat sich
gezeigt, wie systemrelevant unsere Branche ist“, warnt KommR Hans-
Dieter Buchinger, Obmann der Sparte Transport und Verkehr der
Wirtschaftskammer Burgenland. „Eine zusätzliche Kostenbelastung durch
eine Maut gefährdet unsere Betriebe und damit auch die
Versorgungssicherheit im Burgenland.“
Zudem führt eine flächendeckende Maut zu einer Erhöhung der
Standortkosten und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit der
burgenländischen Unternehmen – sowohl im nationalen als auch im
internationalen Vergleich. In einem strukturell benachteiligten
Bundesland wie dem Burgenland wiegen solche Eingriffe besonders
schwer.
Kritik übt Buchinger auch an der Verunsicherungstaktik der
Landesregierung: „Immer wieder kommen scheibchenweise neue Abzock-
Ideen ans Licht, die dann umgehend dementiert oder abgeschwächt
werden. Das ist unerträglich und trägt noch mehr zum ohnehin schon
massiven Politikverdruss der Bevölkerung bei.“
Die Wirtschaftskammer warnt eindringlich davor, eine solche LKW-
Abgabe einzuführen, denn diese Mautkosten müssten unweigerlich an die
Konsumenten weitergegeben werden. „Lebensmittel, Windeln, Medikamente
– alles wird mit dem LKW transportiert. Wenn die Transportkosten
steigen, wird der gesamte Alltag für die Menschen im Burgenland
teurer“, warnt Buchinger.
Zudem sei Österreich im europäischen Vergleich ohnehin schon
Spitzenreiter bei der fahrleistungsabhängigen LKW-Maut. Eine
zusätzliche Maut auf Landes- und Gemeindestraßen würde nur weiter an
der Kostenschraube drehen – mit zweifelhaftem Nutzen, denn auch die
für eine solche Regelung nötige Infrastruktur würde Unsummen
verschlingen.
Besonders hart trifft eine solche Maßnahme strukturschwache und
periphere Regionen – und das Burgenland ist ohnehin mit zahlreichen
Herausforderungen konfrontiert. In vielen ländlichen Gebieten gibt es
keine Alternative zum Straßengüterverkehr. Die Maut würde die ohnehin
eingeschränkte wirtschaftliche Entwicklung zusätzlich bremsen.
Buchinger abschließend: „Die burgenländischen
Transportunternehmer leisten bereits einen wesentlichen Beitrag zur
Nachhaltigkeit – und dürfen nicht zum Sündenbock einer unausgereiften
Verkehrspolitik werden.“