Umwelt- und Klimaminister Totschnig spricht mit CEO’s im Climate Lab über Wirtschaftswende

Wien (OTS) – Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig war zu Gast
im Climate
Lab, um den 3. CEO-Circle der Climate Lab Partner-Unternehmen
beizuwohnen. Erneut waren österreichische Spitzenunternehmen von
Mitinitiator Wien Energie über REWE Group und Wiener Linien bis zu
IKEA auf höchster Ebene vertreten, um über Entwicklungen und
Fortschritte in der Wirtschaftswende zu sprechen. Mit Klimadirektor
Andreas Januskovecz und Wirtschaftsagentur Geschäftsführer Dominic
Weiss nahmen auch Vertreter der Stadt Wien an den Gesprächen Teil.

Zwtl.: Mehr Unabhängigkeit bei Energie und kritischen Rohstoffen

“Nachhaltigkeit ist ein Wirtschaftsfaktor, denn es geht um die
Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes, regionale
Wertschöpfung und Jobs” , sagt Norbert Totschnig gleich zu Beginn und
hält weiter fest: “Die konsequente Umsetzung der österreichischen
Kreislaufwirtschaftsstrategie ist dabei von zentraler Bedeutung. Der
Schlüssel dafür ist, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, denn
des einen Abfall ist des anderen Wertstoff. Österreich kann bei
Technologien für die Kreislaufwirtschaft und zirkuläre
Produktionsprozesse eine Vorreiterrolle einnehmen. Nachhaltige
Innovationen sind der Treiber für grünes Wirtschaftswachstum und mehr
Green Jobs in Österreich.”

Nach den Turbulenzen der letzten Jahre stößt die Aussicht auf
mehr Unabhängigkeit bei Unternehmen auf großes Interesse. Österreich
mag zwar arm an Öl, Gas und vielen anderen Rohstoffen sein, aber es
ist reich an erneuerbaren Energien und Restwertstoffen. Wie durch
heimische Rückgewinnung von Rohstoffen strategische Abhängigkeiten
reduziert werden können, zeigt Climate Lab Partner Wien Energie mit
seinem Projekt zur Phosphor-Rückgewinnung. “Mit unserer
Trocknungsanlage für Klärschlamm in Simmering haben wir einen
wichtigen Schritt Richtung Phosphor-Recycling gemacht. In weiterer
Folge können wir dadurch eine sehr wertvolle Ressource zurückgewinnen
und den Düngemittel- und Phosphor-Kreislauf schließen. Damit schonen
wir die natürlichen Vorkommen und werden unabhängiger von Phosphor-
Importen“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Geschäftsführung
von Wien Energie .

Barbara Inmann , Geschäftsführerin des Climate Lab, folgert:
“Wenn wir begreifen, dass Abfall Wertstoff an der falschen Stelle
ist, werden wir auch bemerken: Das meiste, das unsere Wirtschaft
braucht, haben wir schon hier im Land” .

Zwtl.: Repaired in Austria statt Made in China

Handfeste Vorteile durch die Transformation in Richtung
Kreislaufwirtschaft ortet Barbara Inmann auch für Österreichs
Jobmarkt: “Neuware kommt meist aus Übersee, aber repariert und
refurbed wird hier in Österreich”.

Die Hoffnung ist, dass mit der Wirtschaftswende attraktive Jobs
zurück nach Österreich geholt werden können und ganz neue Berufe und
Branchen entstehen. Ein Beispiel dafür ist das sogenannte “Urban-
Mining”, das die gebaute Umwelt als Material- und Rohstofflager
begreift. Nicht etwa Akademiker, sondern gut ausgebildete Fachkräfte
sind hier gefragt, um Materialien und Bauteile beim Rückbau korrekt
zu trennen und für einen erneuten Einsatz aufzubereiten. Mit dem waff
wurden bereits Aus- und Weiterbildungsbedarfe im Zukunftsfeld
Kreislaufwirtschaft erarbeitet. Es zeigt sich, dass die ökosoziale
Marktwirtschaft attraktive Jobs für alle formalen Bildungsstufen zu
bieten hat, die auch kaum ins Ausland verlagert werden können.

Zwtl.: Mutige Allianz für die Umsetzung

“Klima- und Umweltschutz erfordern Innovation und den Mut zur
Veränderung. Mit dem Climate Lab bringen wir die Mutigen, die handeln
statt abzuwarten, an einen Tisch, um Allianzen für die Umsetzung und
die Welt von Morgen zu schmieden” , zeigt sich Hinnerk Hansen ,
Mitbegründer des Climate Lab und frisch gebackener “Entrepreneur of
the Year” überzeugt.

Mit mehr als 40 abgeschlossenen Projekten im Auftrag und in
Zusammenarbeit mit Ministerien, Behörden und Partner-Unternehmen in
den ersten 3 Jahren konnte das Climate Lab bereits zahlreiche
Umsetzungen initiieren und unterstützen. Das Portfolio ist breit
gefächert. Die Palette reicht von der (erfolgreichen) Suche nach
klimaschonenden, kreislauffähigen Baustoffen über neue Berufsbilder
und Ausbildungen bis hin zur Entwicklung von Geschäftsmodellen und
Rahmenbedingungen, um den Kreis für ganze Produktgruppen zu
schließen.