Wien (OTS) – Pflanzenschutz ist Voraussetzung und Bestandteil einer
effizienten
und nachhaltigen Pflanzen- und Lebensmittelproduktion, egal ob in der
konventionellen, integrierten oder biologischen Produktion.
Die österreichische Landwirtschaft orientiert sich an naturnahen
Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung und räumt nachhaltigen
biologischen sowie anderen nichtchemischen Methoden den Vorzug ein.
Die aktuell medial kolportierte Zunahme, der in Verkehr gebrachten
Wirkstoffmengen führt in die Irre. Irreführend deshalb, weil auch
Lagergase hineingerechnet wurden, die jedoch nichts mit Anwendungen
auf dem Feld zu tun haben. Lagergase sind überwiegend CO2, die in
hohen Mengen für den Schutz, z.B. vor Insekten und Milben, eingesetzt
werden. Wenn das korrekt berücksichtigt wird, ergibt sich ein
deutlicher Rückgang von 7,1 Prozent. Betrachtet man ausschließlich
chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, beträgt das Minus sogar
30 Prozent.
Totschnig betont: „Auf den Feldern setzen wir heute 30 Prozent
weniger chemisch-synthetische Wirkstoffe ein als noch 2011.
Gleichzeitig steigt der Anteil der biologisch zugelassenen Mittel
stetig. Das zeigt klar, wie verantwortungsbewusst die österreichische
Landwirtschaft mit Pflanzenschutzmitteln umgeht, zum Beispiel durch
moderne, präzisere und umweltverträglichere Methoden. Ohne wirksamen
Pflanzenschutz gibt es keine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und
wir würden die Qualität und den Schutz unserer Ernten riskieren.“
Ein weiterer maßgeblicher Faktor für den Anstieg der gemeldeten
Mengen ist die zunehmende Verwendung von Pflanzenschutzmitteln, die
auch im biologischen Landbau eingesetzt werden dürfen. Wesentlich ist
zudem, dass die Menge eines ausgebrachten Wirkstoffs nichts über
dessen Gefährlichkeit aussagt. Für eine fachliche Bewertung ist das
Risiko entscheidend, nicht das reine Gewicht.