St. Pölten (OTS) – Zwei Güterzüge pro Tag fahren derzeit auf der
Stammstrecke der Wiener
Lokalbahnen (WLB) durch das Wohngebiet der Gemeinde Guntramsdorf zur
Frankstahl Rohr- und Stahlhandelsgesellschaft. Eine alternative Route
soll nun für eine Entlastung der Anrainerinnen und Anrainer sorgen:
Bis September 2025 wird die ecoplus Anschlussbahn im IZ NÖ-Süd mit
einem rund 30 Meter entfernten, zu Frachtzwecken genutzten WLB-Gleis
verbunden. Ein Umweg von rund 15 Kilometern pro Zug wird dadurch
vermieden.
„Mit dem Lückenschluss der Gleisanbindung im ecoplus
Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd wird ein bedeutender Beitrag zur Entlastung
der Anwohnerinnen und Anwohner sowie zur Förderung umweltfreundlicher
Bahntransporte geleistet. Durch kürzere Wege wird die Lärmbelastung
deutlich reduziert – ein Gewinn für die gesamte Region. Die gute
Zusammenarbeit aller beteiligten Partner zeigt, wie durch gemeinsames
Handeln nachhaltige Infrastrukturprojekte erfolgreich umgesetzt
werden können“, informiert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Verkehrslandesrat LH-Stellvertreter Udo Landbauer betont: „Nach
mehr als 20 Jahren Gesprächen haben wir mit Regierungsantritt
begonnen, diese Lösung voranzutreiben. Jetzt ist die Entlastung für
Pendler, Anrainer und Unternehmen zum Greifen nahe, und wir können
eine lange geforderte Maßnahme umsetzen. Allein im Umfeld der
Bahnübergänge in Guntramsdorf und Traiskirchen zählen wir ein
durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen von mehr als 31.000
Fahrzeugen, die mit dem Lückenschluss wertvolle Zeit gewinnen, und
die Verkehrssicherheit wird erhöht. Dazu kommt die Lärmentlastung der
Familien, die seit Jahr und Tag unter der hausnahen Streckenführung
leiden. Auf der ÖBB-Strecke entfällt in Zukunft der Umstieg am
Bahnhof Traiskirchen, sodass die Pendler dann umsteigefrei etwa von
Laxenburg nach Trumau oder von Tattendorf nach Wien kommen. Durch die
Umstellung des Güterverkehrs können wir gemeinsam mit den ÖBB das
Projekt ‚Modernisierung der inneren Aspangbahn‘ in Angriff nehmen.
Das bedeutet den barrierefreien Umbau der Stationen und für die
Zukunft den Einsatz von barrierefreiem Zugmaterial. Ich bedanke mich
bei allen Partnern für die Einigung, die wir erzielen konnten.“
Neben der Entlastung der Wohnbevölkerung werden durch den
Lückenschluss eine Ausweitung des Transportvolumens und eine
Einsparung beim Umbau des Bahnhofes Traiskirchen für die ÖBB
ermöglicht. „Der Lückenschluss ist eine sehr gute Lösung für alle
Beteiligten und das Ergebnis konstruktiver Zusammenarbeit. Als
Industriebetrieb ist die neue Bahnanbindung für die Firma Frankstahl
von großer Bedeutung. Die Verbindung mit dem Gleis der Wiener
Lokalbahnen könnte auch für anderen Unternehmen im IZ NÖ-Süd eine
attraktive und umweltfreundliche Bahnlogistiklösung sein“, sagen
Clemens Spenger, Hauptabteilungsleiter Infrastruktur der Wiener
Lokalbahnen, und Roman Divoky, Logistikleiter der Frankstahl Rohr-
und Stahlhandelsgesellschaft.
„Der Gleislückenschluss im ecoplus Wirtschaftspark IZ NÖ-Süd ist
ein wichtiges Projekt für die Gemeinde Guntramsdorf und alle
Beteiligten. Wir freuen uns, dass es nun gemeinsam realisiert werden
kann“, sind sich der Guntramsdorfer Bürgermeister Robert Weber und
ecoplus Geschäftsführer Helmut Miernicki einig. „Für die
leidgeplagten Anrainer geht somit eine lange Wartezeit zu Ende. Umso
mehr möchte ich mich bei diesen für Ihre Geduld bedanken. Ihre
Unterstützung war mitentscheidend, um dieses gemeinsame Ziel zu
erreichen“, so Bürgermeister Robert Weber weiter.
Dieses Projekt wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für
Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (
BMK) gefördert und im Rahmen des Programms für die Unterstützung des
Ausbaus von Anschlussbahnen sowie von Umschlagsanlagen des
Intermodalen Verkehrs durch die Schieneninfrastruktur-
Dienstleistungsgesellschaft abgewickelt.
Weitere Informationen: Wirtschaftsagentur ecoplus, Mag. (FH)
Markus Steinmaßl, Telefon 02742/9000 196 19, E-Mail m.steinmassl@
ecoplus.at