Linz (OTS) – Ein 53-jähriger Mann aus dem Bezirk Grieskirchen muss
jeden Tag
Tabletten gegen seine starken Knieschmerzen nehmen. Seit mittlerweile
gut neun Monaten wartet der geistig Beeinträchtigte darauf, endlich
operiert zu werden.
„Unsere Hausärztin hat immer wieder betont, dass sie in Sachen
Wartezeit leider auch nichts machen kann. Die Termine für Operationen
werden im Krankenhaus vergeben. Wenn alles gutgeht, bekommt mein
Bruder Ende Juni ein neues Kniegelenk. Wir waren letztendlich
gezwungen, zu einem Wahlchirurgen zu gehen. Leider müssen wir nun
auch noch die Kosten für die OP selbst bezahlen. Aber wir wollen es
meinem Bruder nicht länger zumuten, dass er täglich so starke
Schmerzen hat“, berichtet die Schwester des 53-Jährigen.
„ Es ist unverantwortlich, dass jemand über einen langen Zeitraum
solche Schmerzen hat und sich dann eine dringend benötigte Operation
auch noch selbst bezahlen muss. Hier läuft einiges schief in unserem
Gesundheitssystem “, sagt AK-Präsident Andreas Stangl. Er sehe hier
auch die Landespolitik in der Verantwortung, die Wartezeiten für alle
Versicherten deutlich zu reduzieren und der Zwei-Klassen-Medizin
einen Riegel vorzuschieben. „ Gesundheit darf nicht vom Einkommen
anhängig sein “, so Präsident Stangl.