Wien (OTS) – Im Rahmen des Städte-Trilogs Wien–Hamburg–Zürich am 11.
und 12. Juni
präsentierte Bürgermeister Michael Ludwig seinen Gästen, Zürichs
Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter
Tschentscher, drei zentrale Projekte, die beispielhaft für die
Strategie einer zukunftsfähigen, klimafreundlichen und
gesundheitsorientierten Stadt stehen. Beim gemeinsamen Besuch der
Standorte wurde deutlich, dass Wien nicht nur lebenswert, sondern
auch wegweisend in Technologie, Umweltbewusstsein und medizinischer
Versorgung ist.
Zwtl.: Klinik Floridsdorf: Innovation für Gesundheit und
Nachhaltigkeit
Die 2019 eröffnete Klinik Floridsdorf zählt zu den modernsten
Gesundheitseinrichtungen Europas. Sie vereint Spitzenmedizin mit
höchsten ökologischen Standards. Mit 681 Betten, 14 Abteilungen, vier
Instituten und rund 12.000 Operationen jährlich ist sie unter anderem
ein medizinisches Zentrum für Chirurgie, Herzmedizin und
Lungenheilkunde. Besonders hervorzuheben ist das Herz- und
Gefäßzentrum mit einem der modernsten Hybrid-OP-Säle Österreichs
sowie die spezialisierte Thoraxchirurgie, die innovative,
minimalinvasive Behandlungen bei Lungenkrebs ermöglicht. Im Bereich
der medizinischen Ausbildung ist das klinikeigene Simulationszentrum
wegweisend: Auf 1.000 Quadratmetern trainieren Fachkräfte
realistische Notfallszenarien – von der Geburt bis zur
Intensivmedizin – mit modernster Technik und lebensechten
Simulationspuppen. Doch auch im Klimaschutz setzt die Klinik
Maßstäbe: Neben Regenwassernutzung, Fernkälte und Radinfrastruktur
ist vor allem die „Grätzelheizung“ ein Vorzeigeprojekt. „Die Klinik
Floridsdorf zeigt, wie moderne Gesundheitsversorgung und Klimaschutz
in einer zukunftsorientierten Stadt Hand in Hand gehen können“, so
Bürgermeister Michael Ludwig. Über eine Wärmepumpe wird überschüssige
Serverwärme eines benachbarten Rechenzentrums in Fernwärme
umgewandelt. Bis zu 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik werden so
klimaneutral gedeckt.
Zwtl.: Waste2Value in Simmering: Grüner Treibstoff aus Abfall
Am Gelände der Wien Energie-Sondermüllverbrennungsanlage in
Simmering entsteht mit der Waste2Value-Forschungsanlage ein
international einzigartiges Projekt: Erstmals wird hier aus biogenen
Abfällen wie Holzresten, Klärschlamm oder Papierrückständen mittels
innovativer Verfahren Synthesegas erzeugt, aus dem anschließend CO₂-
neutraler Diesel und Kerosin gewonnen wird. Die Pilotanlage arbeitet
bereits mit einer Leistung von 1 Megawatt und bildet die letzte Stufe
vor dem industriellen Maßstab. Die Vision: Mit einer Großanlage
könnten künftig bis zu 10 Millionen Liter grüner Treibstoff pro Jahr
erzeugt werden – das entspricht etwa dem aktuellen Diesel-Bedarf der
Busflotte der Wiener Linien. Zusätzlich wird an der Entwicklung von
grünem Wasserstoff und Methan gearbeitet. „Mit Waste2Value setzen wir
ein starkes Zeichen, wie Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz in einer
Stadt aktiv gestaltet werden können“, erklärte Bürgermeister Ludwig.
Das Projekt vereint Wirtschaft, Wissenschaft und öffentliche Hand und
ist ein Paradebeispiel für nachhaltige Mobilität – ein Meilenstein in
Wiens Transformation zur fossilfreien Stadt, sagte der Wiener
Stadtchef.
Zwtl.: Großwärmepumpe bei der ebswien Kläranlage: Abwasser wird zu
klimaneutraler Wärme
Ein weiteres Beispiel für Wiens innovative Energienutzung ist die
neue Großwärmepumpe an der ebswien Kläranlage, die seit Ende 2023 in
Betrieb ist. Hier wird gereinigtem Abwasser Wärme entzogen, die
früher ungenutzt in den Donaukanal floss. Mit modernsten
Wärmetauschern und einer Leistung von derzeit 55 Megawatt erzeugt
Wien Energie mit der Anlage klimaneutrale Fernwärme für bis zu 56.000
Haushalte. Im geplanten Vollausbau in den nächsten Jahren soll die
Leistung auf 110 Megawatt verdoppelt werden – genug, um 112.000
Wiener Haushalte zu versorgen. Das Projekt spart dann jährlich bis zu
300.000 Tonnen CO₂ ein. Der benötigte Strom ist zu 100 % erneuerbar
und kommt aus dem Donaukraftwerk Freudenau. „Wir zeigen mit diesem
Projekt, wie sich bislang ungenutzte Energiequellen smart und
effizient für den Klimaschutz einsetzen lassen“, betont Bürgermeister
Ludwig. Diese Technologie zeige eindrucksvoll, wie Wien aus scheinbar
verborgenen Ressourcen – wie der Wärme im Abwasser – einen wertvollen
Beitrag zur Energiewende leistet, so Ludwig beim Besuch. (Schluss)
kri