Wien (OTS) – Auf SPÖ-Initiative wird der Nationalrat heute eine
Informationsoffensive zum Schutz und zur Prävention vor Gewalt durch
K.O.-Tropfen beschließen, der auch schon im Ausschuss alle Parteien
zugestimmt haben. Die Maßnahmen sollen Teil des Nationalen
Aktionsplans gegen Gewalt an Frauen und Mädchen sein, der derzeit
unter Federführung des Frauenministeriums erarbeitet wird. „K.O.-
Tropfen sind eine besonders hinterhältige Form sexualisierter Gewalt.
Sie werden heimlich verabreicht, entziehen den Betroffenen jegliche
Kontrolle und werden für Übergriffe, Diebstähle oder Vergewaltigungen
missbraucht. Es ist höchste Zeit, dass wir dieses Thema gezielt in
den Fokus der Prävention rücken“, so SPÖ-Frauensprecherin Sabine
Schatz. ****
Alleine im vergangenen Jahr wurden 150 Anzeigen von Straftaten im
Zusammenhang mit Betäubungsmitteln registriert, 110 Fälle betreffen
den Verdacht auf Vergewaltigung und sexuelle Gewalt, ein Großteil der
Opfer sind Frauen, betont Schatz. „Viele Opfer bringen Übergriffe mit
K.O.-Tropfen nicht zur Anzeige, immer wieder kommt es zu einer Täter-
Opfer-Umkehr. Das muss sich ändern!”, so Schatz.
Die heimtückische Wirkung dieser Substanzen und ihre
Unsichtbarkeit und Geschmackslosigkeit machen sie besonders
gefährlich. „Gerade bei Veranstaltungen, in Lokalen oder auf Festen –
auch in ländlichen Regionen – kommt es immer öfter zu Vorfällen. Wir
müssen hinsehen, aufklären und vor allem auch konsequent
gegensteuern!“, betont Schatz. Ziel ist es, effektive
Informationsmaßnahmen zu entwickeln, die insbesondere Mädchen und
Frauen sensibilisieren und schützen. Die Maßnahmen sollen im Rahmen
des Nationalen Aktionsplans gegen Gewalt an Frauen umgesetzt werden,
der bis zum Jahresende vorgelegt werden soll. (Schluss) ah/lw