ORF-Programmänderungen in memoriam Claus Peymann

Wien (OTS) – Anlässlich des Todes des deutschen Theatermachers Claus
Peymann
ändert der ORF sein Radio- und TV-Programm: Ö1 erinnert an Peymann
mit „Im Gespräch“ (17.7.), einem „Ö1 extra aus dem RadioKulturhaus“ (
18.7.) und „Gedanken“ (20.7.). Neben aktueller Berichterstattung in
den „ZIB“-Ausgaben in ORF 2 und in „Kultur Heute“ in ORF III (19.40
Uhr) bringt der „kulturMontag“ am 21. Juli ab 22.30 Uhr in ORF 2
einen ausführlichen Nachruf auf den ehemaligen Burgtheater-Direktor.
ORF III zeigt am Samstag, den 19. Juli ab 20.15 Uhr eine Ausgabe der
„zeit.geschichte“-Reihe „Schicksalstage Österreichs“ über den
„Heldenplatz-Skandal“. Weitere ORF-Programmänderungen folgen.

Zwtl.: Ö1 in memoriam Claus Peymann

Heute, Donnerstag, den 17. Juli ist in „Im Gespräch“ (21.00 Uhr)
die Sendung „… wie Handke, Wien und ich, die alle das gleiche
Unwohlsein hatten!“ aus dem Jahr 2021 zu hören, in der Renata
Schmidtkunz mit dem Theatermenschen Claus Peymann über Einsichten und
Einsprüche, Ausbrüche und Alleingänge sprach.

Am Freitag, den 18. Juli steht ab 22.08 Uhr eine Aufzeichnung aus
dem ORF RadioKulturhaus aus dem Jahr 2002 auf dem Ö1-Programm: Claus
Peymann und Hermann Beil lasen aus der „Weltkomödie Österreich“, der
Dokumentation der Peymannschen Direktionszeit am Wiener Burgtheater.

In den „Gedanken“ (9.05 Uhr) am Sonntag, den 20. Juli ist die
Wiederholung der Sendung „Staunen machen!“ aus dem Jahr 2020 zu
hören, in der Regisseur Claus Peymann über die Kraft des Theaters,
über Veränderungen und die Endlichkeit sprach.

Zwtl.: ORF 2 und ORF III: „kulturMontag“-Nachruf und
„Schicksalstage Österreichs – Der Heldenplatz-Skandal“

„kulturMontag: Der Theatermacher – Ein Nachruf auf Claus Peymann“
(21. Juli, 22.30 Uhr, ORF 2)

„Das Theater, das bin ich“, sagte Claus Peymann einmal. Ein
Theaterkönig und großer Zauberer, der Autorinnen und Autoren wie
Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard, Peter Handke, George Tabori oder
Peter Turrini auf die Bühne brachte. Ein nimmermüder Theaterrebell,
der sich einmischte und auf Missstände aufmerksam machte. Als
Regisseur und Intendant setzte er Meilensteine, sorgte für Furore und
Skandale bei Publikum wie Politik. Etwa am Wiener Burgtheater, als er
1988 mit der Uraufführung von Thomas Bernhards „Heldenplatz“ rund um
die Nazi-Begeisterung die österreichische Volksseele zum Kochen und
Politiker auf die Barrikaden brachte – und damit das Theatergeschehen
der Stadt in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt hat.
Einer, der schon in den frühen 1970er Jahren mit Inszenierungen wie
„Der Ignorant und der Wahnsinnige“ bei den Salzburger Festspielen
Theatergeschichte geschrieben hatte. Ein Prinzipal, ein aufgeklärter
Theaterfürst, wie er sich selbst einmal bezeichnete, ein
Zirkusdirektor, der sich in seiner Zeit als Chef des Berliner
Ensembles als „Reißzahn im Arsch der Mächtigen“ gesehen hat; der
selbst in Thomas Bernhards legendären Dramoletten, etwa „Claus
Peymann kauft sich eine Hose und geht mit mir essen“ zur umjubelten
Bühnenfigur wurde. Bis zum Schluss kehrte Claus Peymann in sein
geliebtes Wien zurück und inszenierte an der Josefstadt. Auch im
Alter hatte er noch seine berühmt-berüchtigten Sprüche drauf: „In
Wien war ich als Burgtheaterdirektor am Ende der Heilige Geist, kam
gleich nach Gott und dem Papst.“ Der „kulturMontag“ lässt den
Theatermacher noch einmal ausführlich zu Wort kommen.

„Schicksalstage Österreichs – Der Heldenplatz-Skandal“ (Samstag,
19. Juli, 20.15 Uhr, ORF III)

4. November 1988: Am Abend steht die Premiere von Thomas
Bernhards „Heldenplatz“ auf dem Spielplan des Wiener Burgtheaters.
Das Stück ist eine Abrechnung mit der Nachkriegsgeschichte, die seit
Wochen die Gemüter erregt. Dazu kommt ein Bundespräsident, der sich –
wie eine Bernhard-Figur – wehrhaft gegen die Erinnerung stemmt. ORF
III erinnert mit der „zeit.geschichte“-Produktion „Schicksalstage
Österreichs – Der Heldenplatz-Skandal“ von Kurt Mayer an Claus
Peymann als langjährigen Direktor des Wiener Burgtheaters und die
Geschehnisse rund um die heiß umkämpfte Theater-Aufführung als
Denkstück verweigerter historischer Wahrheit.