ÖPUK weist unqualifizierte Aburteilungen von Forschungsprojekten zurück

Wien (OTS) – Die desavouierenden Äußerungen des
ÖVP-Wissenschaftssprechers
Taschner zur Forschungsfinanzierung durch den FWF an der Musik- und
Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) sind ein alarmierendes
Zeichen von Populismus und Wissenschaftsfeindlichkeit und strikt
abzulehnen.

Eine besorgniserregende Wortwahl und die pauschale Aburteilung
eines ihm nicht im Detail bekannten Forschungsprojektes hat Rudolf
Taschner (ÖVP) in einer Nationalratsdebatte an den Tag gelegt. Das
vom unabhängigen Fonds für Wissenschaftsförderung FWF in einem nach
klaren Regeln und Vorgaben und auf GutachterInnenempfehlung als
förderungswürdig ausgewählte künstlerisch-wissenschaftliche
vierjährige Projekt zur Erforschung der Ästhetik von Schlaf in der
Kunst und der Funktion des Träumens wurde von Taschner unter anderem
als „sinnlos“ abqualifiziert. Nähere Recherche über die
Forschungsarbeit lehnt der Mathematiker ab; den unabhängig agierenden
FWF zieht er als fehlgeleitet in den Schmutz.

„Wenn ausgerechnet der Wissenschaftssprecher einer Partei im
Nationalrat grundlos behauptet, öffentliche Mittel für Forschung und
Kunstuniversitäten wie die MUK seien ‚verbranntes Geld‘, offenbart
das ein erschreckendes Maß an Geringschätzung gegenüber der
Wissenschaftsfreiheit und der Vielfalt der österreichischen
Hochschullandschaft. Die MUK erfüllt einen klaren öffentlichen
Bildungsauftrag, ebenso wie der FWF, dessen Förderentscheidungen auf
strenger Begutachtung und nicht auf politischer Willkür beruhen. Als
ÖPUK verurteilen wir solche pauschalen Abwertungen und treten mit
Nachdruck für die Autonomie und Unabhängigkeit von Wissenschaft,
Kunst und Lehre ein“, sagt der Vorsitzende der Österreichischen
Privatuniversitätenkonferenz, Martin Rummel.

Der von der ÖVP-geführten Vorgängerregierung georteten in
Österreich weit verbreiteten Wissenschaftsskepsis und -feindlichkeit
redet damit gerade diese Partei das Wort. Populismus und Faktenferne
der Aussagen biedern sich hier geradezu an eine neuerdings in anderen
Ländern in alarmierender Weise verwendete Diktion an.