Mehrheit der Deutschen befürwortet Reform der Altersvorsorge

Berlin (OTS) – Die aktuelle Studie der Initiative
Minderheitsaktionäre zeigt
deutlich: Die Menschen in Deutschland wünschen sich eine
zukunftsfähige Altersvorsorge, die über die gesetzliche Rente
hinausgeht. 90 Prozent der Befragten rechnen mit einem sinkenden
Rentenniveau, 83 Prozent erwarten eine Versorgungslücke im Alter.
Trotz der geringen Erwartungen an die gesetzliche Rente sorgt nur
knapp die Hälfte der Befragten privat für das Alter vor.

Damit bestätigen die Ergebnisse, was der Mittelstand seit Langem
fordert: Die gesetzliche Rente wird zukünftig immer weniger in der
Lage sein, überhaupt Grundbedürfnisse im Alter zu decken. Daher
brauchen wir in Deutschland zwingend eine starke private und
kapitalgedeckte Ergänzung, um das System dauerhaft stabil und
generationengerecht zu gestalten.

Eine Mehrheit von 60 Prozent der Befragten befürwortet eine
zusätzliche kapitalgedeckte Finanzierung der gesetzlichen
Rentenversicherung nach schwedischem Vorbild. Über die Hälfte würde
in ein staatlich verwaltetes Altersvorsorgedepot einzahlen, und 64
Prozent unterstützen die geplante „Frühstart-Rente“ für Kinder und
Jugendliche. Besonders die jüngere Generation zeigt sich reformbereit
und offen für neue Wege der Vorsorge. Gleichzeitig halten 87 Prozent
ein eigenes Schulfach „Finanzen und Wirtschaft“ für notwendig. Ein
klares Votum für mehr Eigenverantwortung und Finanzbildung.

„Ein immer größerer Zufluss von Steuermitteln zur Stabilisierung
der gesetzlichen Rentenversicherung ist keine nachhaltige Lösung.
Jetzt ist es Aufgabe der Politik, einen modernen, unbürokratischen
Rahmen für eine renditestarke private Altersvorsorge zu schaffen“,
fordert Dr. Hans-Jürgen Völz, Bundesgeschäftsleiter Volkswirtschaft
des BVMW.

Der Verband betont, dass die bestehenden Förderstrukturen
dringend vereinfacht und digitalisiert werden müssen. Insbesondere
die betriebliche Altersvorsorge findet im Mittelstand wenig
Verbreitung. Zu hohe Garantien und komplizierte Förderbedingungen
verhindern ihren Erfolg.

Alberto del Pozo, Fachsprecher für Altersvorsorge beim BVMW,
ergänzt: „Die Studie zeigt: Weite Teile der Bevölkerung sind sich der
Tatsache bewusst, dass die gesetzliche Rentenversicherung nicht mehr
ausreichen wird, um den Lebensstandard im Alter zu halten. Die
Einführung eines lebensbegleitenden Altersvorsorgekontos für die
privat geförderte Altersvorsorge ist zwingend nötig. Nur so kann die
Politik Vertrauen und Transparenz schaffen.“

Der BVMW sieht in den Ergebnissen der Studie einen klaren
Handlungsauftrag: Die Regierung muss jetzt die Weichen stellen, damit
gesetzliche und private Vorsorge künftig Hand in Hand arbeiten –
leistungsfähig, generationengerecht und verlässlich.

Über den Verband

Der Mittelstand. BVMW e.V. ist die größte, politisch unabhängige
und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen
Mittelstands.

Weitere Informationen unter: www.bvmw.de