Wien (OTS) – Die Bundesregierung und allen voran Innenminister Karner
rühmen sich,
die Abschiebemaschine in Gang zu setzen. Nachdem vor wenigen Wochen
zum ersten Mal seit 2011 nach Syrien abgeschoben wurde, wird jetzt
ein weiterer, besonders grausamer Abschiebeversuch bekannt.
Sainabou S., eine 36-jährige Frau aus Gambia, wurde gestern –
eine Woche vor ihrer standesamtlichen Hochzeit – in Seekirchen bei
Salzburg verhaftet und in die Schubhaft nach Wien gebracht. Bereits
morgen soll sie via Istanbul nach Gambia abgeschoben werden.
Ihr Asylantrag wurde in zwei Instanzen mit der Begründung
abgelehnt, Genitalverstümmelung und Zwangsheirat wäre in Gambia
offiziell verboten, sind aber trotzdem noch gängige Praxis.
Angelika Adensamer, Sprecherin von LINKS dazu: „ Wir sind
entsetzt über die Abschiebepraxis der Bundesregierung und stemmen uns
aktiv dagegen. “ Und „ Gewalt gegen Frauen muss als Fluchtgrund ohne
Wenn und Aber endlich anerkannt werden. “
Nach ihrer Abschiebung drohen der Betroffenen
Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung. Noch vor Sainabous
Flucht aus Gambia wurde ihre Schwester, weil diese die sogenannte
Beschneidung verweigert hatte, vergewaltigt und ermordet.
Auf Anfrage sind Interviews möglich mit:
– Lisa, einer Kursleiterin von Sainabous erfolgreichem Deutschkurs
– Elizabeth, einer Freundin aus Sierra Leone, die subsidiären Schutz
bekommen hat und im selben Deutschkurs war
– Sainabous Verlobtem, der namentlich nicht genannt werden möchte