LH Mikl-Leitner zu „25 Jahre Welterbe Wachau“

St. Pölten (OTS) – Am 30. November 2000 wurde die Kulturlandschaft
Wachau in die Liste
der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen. Diese internationale
Auszeichnung unterstreicht die Einzigartigkeit der Region, die sich
über Jahrhunderte als harmonische Verbindung von Natur, Kultur und
menschlicher Gestaltungskraft entwickelt hat. Anlässlich des
Jubiläums 25 Jahre Welterbe Wachau informierte Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner heute, Montag, im Arkadenhof des Hotel-
Restaurants Kirchenwirt in Weißenkirchen gemeinsam mit Andreas
Nunzer, Vorsitzender des Vereins Welterbegemeinden Wachau, und
Bernhard Schröder, Geschäftsführer Donau Niederösterreich Tourismus
GmbH, über die Bedeutung des Welterbes und wie sich dieses
weiterentwickelt.

„Die Wachau ist die touristische Perle von ganz Österreich“,
betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, dass alle, die hier
schon einmal zu Gast gewesen seien wüssten, dass die Wachau nicht nur
ein Weltkulturerbe sei, sondern es ein Welterlebnis sei, wenn man in
die Wachau komme. Grundlage für die Auszeichnung sei die Welterbe-
Konvention, die von Österreich im Jahr 1992 unterfertigt worden sei.
Damit einher gehe eine ganz große Verantwortung, nämlich das Welterbe
immer wieder nachhaltig zu entwickeln. Wenn man sich die Gemeinden
anschaue, dann sei man dieser Verantwortung in den letzten 25 Jahren
wirklich gut nachgekommen.

In Österreich gebe es zwölf Welterbestätten und mit der Wachau,
der Semmeringbahn, Baden und dem Donaulimes würden vier in
Niederösterreich liegen. Das bedeute „eine ganz große Verantwortung“
und auch „eine ganz große Herausforderung“, betonte die
Landeshauptfrau, dass die Welterbestätten auch „ein Motor für die
regionale Wirtschaft“ seien, denn damit verbunden seien
Arbeitsplätze, die Erfolge der Gastronomie und Hotellerie und der
regionalen Produkte und Dienstleistungen. „Diese
Welterbeverantwortung bringt ganz große Chancen mit sich“, führte
Mikl-Leitner aus, dass die Gäste immer wieder gerne zu uns kämen.
Dass das Weltkulturerbe Wachau ein Magnet für unsere Gäste sei,
würden auch die Zahlen, Daten und Fakten zeigen, so habe es im
Vorjahr 615.000 Nächtigungen gegeben, die Hälfte davon seien
internationale Gäste gewesen.

Wenn man von Tourismusdestination spreche, dann sehe man ganz
großes Potential in der Wachau und in der Semmering-Region, das seien
die beiden Hotspots in Niederösterreich und Österreich. In den
letzten Jahren sei sehr viel an Projekten umgesetzt worden, betonte
die Landeshauptfrau den Ausbau der Infrastruktur, die
Qualitätssteigerung und die nachhaltige Entwicklung. Niederösterreich
sei ein Ausflugsland, man wolle es noch mehr zu einem Urlaubsland
machen. Dazu bräuchte es auch Hotelkapazitäten, führte Mikl-Leitner
zwei Hotelprojekte an: das Hotel in Förthof mit der Erber Group, das
nächstes Jahr in Betrieb gehe, und das Schloss Mautern mit der Mamma
Group, wo derzeit die Detailplanung und die Finanzierungsplanung
laufen.

„Der Welterbesteig Wachau ist ein zentrales Aushängeschild“,
betonte Mikl-Leitner, dass es seit diesem Jahr entlang des
Weitwanderweges 50 Welterbespots gebe, die mit einem QR-Code versehen
seien und mittels denen man Informationen abrufen könne. Das sei
Kunst- und Kulturvermittlung bzw. Welterbevermittlung auf der Höhe
der Zeit. Der Donauradweg sei eine zentrale Lebensader, die sich
großer Beliebtheit erfreue, informierte die Landeshauptfrau, dass
zwischen Spitz und Dürnstein pro Jahr rund 237.000 Radfahrerinnen und
Radfahrer gezählt werden. Die kulinarischen Aushängeschilder der
Region seien die Heurigen und die 25 „Best of Wachau“-Betriebe, die
Welterbe auf dem Teller erlebbar machen. Mit Naturschutzprojekten und
Landschaftspflegemaßnahmen wolle man die gesamte Region ökologisch
aufwerten; als bedeutende Maßnahmen führte die Landeshauptfrau die
Wiederanbindung von zwölf Kilometer Altarmen an die verschiedensten
Gemeinden, die Anlage von über 50 Amphibientümpeln und die Pflanzung
typischer Auwaldgehölze an.

„Welterbe ist für uns kein starres Etikett, es ist ein permanent
dynamisches Versprechen“, führte die Landeshauptfrau aus, dass es ein
Versprechen sei, dieses Erbe zu schützen und, dass auch Land und
Leute davon profitieren sollen. Mikl-Leitner sprach von einer ganz
großen Herausforderung, die man gerne auf sich nehme, sie sagte allen
Verantwortungsträgern „Danke“. Es brauche auch die Akzeptanz, das
Welterbe weiterzuentwickeln. In den letzten 25 Jahren sei sehr viel
investiert worden, sprach Mikl-Leitner von einer „guten Investition
ganz im Sinne der besten Zukunft unserer Kinder“. „Das Welterbe darf
nicht zum Museum werden, schützen und nützen muss immer im Einklang
stehen.“

Andreas Nunzer, Vorsitzender des Vereins Welterbegemeinden
Wachau, berichtete, über die Besonderheit, dass man als
Welterbegemeinden einen Managementplan selbst entworfen habe und
diesen auch selbstständig verwalte. „Wir sind uns unserer
Verantwortung bewusst, dass wir in einer Welterberegion leben“ und
man sei sich auch bewusst, dass diese geschützt und weiterentwickelt
gehöre. Nunzer betonte die Bewusstseinsbildung und Vermittlung, so
werde Volksschulkindern vermittelt, was Welterbe heiße. Bei „Welterbe
goes school“ gehe man mit Mittelschülern zum Roten Tor und erkläre
ihnen, wie man eine Trockensteinmauer mache. Welterbe solle „keine
Idee der Eliten bleiben, sondern eine Idee von uns allen sein“. Der
Vereinsvorsitzende hob auch die Wachau Volunteers hervor, das seien
Freiwillige aus der ganzen Welt, die kämen, um den Trockenrasen zu
pflegen; wenn man diesen nicht pflege, gehe er verloren. „Jeder
Trockenrasen kommt im Schnitt all zwei Jahre dran“, so Nunzer. Er hob
auch die Mountainbike-Wege rund um den Jauerling hervor, man wolle
weitere solche Strecken innerhalb der Wachau konzipieren und damit
neue Gästeschichten erschließen.

Bernhard Schröder, Geschäftsführer Donau Niederösterreich
Tourismus GmbH: „Die Wachau ist ein elementarer Bestandteil der
Destination Donau.“ „Das Welterbe ist für den Tourismus ganz
wesentlich, denn es schütze, die Reisemotive, die für die Gäste so
wichtig sind“, betonte Schröder die Landschaft, die Natur, die
Architektur, die charakteristischen Winzerorte, dörfliche Ensembles,
Stifte und Sehenswürdigkeiten. Schröder hob den Welterbesteig Wachau
hervor, ebenso das Thema der Mobilität, so sei es wichtig in der
Wachau möglichst autofrei unterwegs zu sein. Man habe drei Fähren und
eine hervorragende Anbindung an die Züge in Melk und Krems, auch
nextbike werde von den Gästen intensiv genutzt. Schröder hob auch die
enge Kooperation mit der Kultur in der Region und die Reihe
„Vermessung der Wachau“ hervor, die viele verborgene Facetten der
Wachau zum Vorschein bringe. „Der Welterbestatus ist ein immenser
Magnet für den Tourismus und positioniert die Wachau als Top-
Destination weltweit. Flaggschiffe wie der Welterbesteig Wachau und
unsere Welterbespots laden Gäste ein, die einzigartige Landschaft
aktiv zu erleben und ihre Geschichten zu entdecken. Diese
Auszeichnung ermöglicht es uns, Qualitätstourismus zu fördern und
gleichzeitig die Werte zu schützen, die die Wachau so besonders
machen.“

Nähere Informationen: Donau Niederösterreich Tourismus GmbH,
Barbara Elser, Mobil 0664/3111 304, E-Mail [email protected]