Klimawandel bedroht Bergsport: Expertenforum appelliert an Tourismus und Sportindustrie

Innsbruck (OTS) – Die aktuelle Wirtschafts- und Klimapolitik führte
in Österreich bis
2024 zu einer Erwärmung von 3,1°C und die Jahresmitteltemperatur im D
-A-CH-Raum wird bis 2100 mindestens um weitere 2 °C steigen – heißt
es im aktuellen Bericht des Expertenforums „Klima.Sport.Schnee“, der
bereits im Vorfeld zum neuen österreichischen Klima-Sachstandsbericht
veröffentlicht wurde. Das Klima im Alpenraum erwärmt sich somit rund
doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt – mit fatalen Folgen
für den Bergsport, heißt es seitens der Geosphere Austria, die
maßgeblich an dem Bericht mitgearbeitet hat.

Das veränderte Klima führt zu immer mehr Extremwetterereignissen
und so ist in den Alpen künftig sowohl mit längeren
Trockenheitsperioden, als auch mit mehr Starkniederschlägen zu
rechnen. Dieses Ungleichgewicht führt zu einem Anstieg der alpinen
Naturgefahren wie etwa Steinschlägen und Murenabgängen. Die
Auswirkungen auf das alpine Wegenetz und sonstige Infrastruktur sind
derzeit kaum absehbar, heißt es im Bericht von „Klima.Sport.Schnee“.
Das Sicherheitsrisiko für Bergsportler:innen wird in Zukunft deutlich
zunehmen.

Wie POW ruft nun auch das Expertenforum die gesamte Branche zum
Handeln auf. “Seilbahnbetreiber, sporttouristische Unternehmen,
Winter- und Bergsportverbände, Sportartikelindustrie, Sportfachhandel
und Destinationen mit ihren Gästen – sind angehalten, sich aktiv an
der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung Klimawandel mit
entsprechenden Maßnahmen zur Minderung der Treibhausgasemissionen und
zur Anpassung an die Folgewirkungen zu beteiligen.”, sagt Ralf Roth (
Initiator Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung der
Deutschen Sporthochschule Köln).

“Der Bericht macht eines deutlich: Entweder die gesamte Sparte
zieht gemeinsam an einem Strang, entwickelt tragfähige Lösungen und
übernimmt Verantwortung – in der Hoffnung, dass auch andere Sparten
und die Politik nachziehen. Oder sie macht weiter wie bisher, was
unweigerlich dazu führen wird, dass viele Betriebe in naher Zukunft
ihre Insolvenz einplanen müssen. Die Frage ist dabei nicht mehr ob,
sondern nur wann – in fünf oder zehn Jahren. Deshalb zählt wirklich
jeder Schritt!” bringt es Verena Stahl, Präsidentin von POW AT auf
den Punkt.