Klimaschutzminister schwächt internationalen Klimaschutz – fatales Signal vor COP 30

Wien (OTS) – „Durch Rückschritte im Klimaschutz macht sich
Bundesminister Norbert
Totschnig für Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle
mitverantwortlich. Auch in Österreich. Kurz vor der 30. UN-
Klimakonferenz hat er die Mittel für internationale Klimaprojekte in
der Schublade verschwinden lassen und sendet damit ein fatales Signal
an Österreichs Partner“ , warnt Lukas Wank, Geschäftsführer der AG
Globale Verantwortung . Erst kürzlich habe der zweite Österreichische
Sachstandsbericht zum Klimawandel der Republik ein erschreckend
schlechtes Zeugnis in Punkto CO2-Reduktion und weltweiter
nachhaltiger Entwicklung ausgestellt. Wank kritisiert, dass weitere
bilaterale Projektmittel bereits den überproportionalen Kürzungen im
Bereich der internationalen Zusammenarbeit erlegen seien.

Der entwicklungspolitische und humanitäre Dachverband und seine
Mitgliedsorganisationen Caritas Österreich, Diakonie
Katastrophenhilfe und Brot für die Welt, Hilfswerk International,
Horizont 3000, Jugend Eine Welt, Österreichisches Rotes Kreuz,
Volkshilfe Österreich und Welthaus Graz fordern den Bundesminister
dazu auf, die zugesagten Mittel rasch aus der Schublade zu holen.
„Österreich muss im Klimaschutz vorangehen und darf nicht
zurückfallen“, appelliert Wank.

Unter anderem verpflichten das Pariser Klimaabkommen, das
Regierungsprogramm und das Dreijahresprogramm der österreichischen
Entwicklungspolitik 2025 bis 2027 Österreich dazu, Länder des
Globalen Südens beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen.
Zuletzt förderte das BMLUK beispielsweise Renaturierungs- sowie
klimaschonende Landwirtschafts- und Wasserprojekte in Afrika, Asien
und Lateinamerika. Für 2025 kündigte es dafür bis zu 15 Millionen
Euro an.

Zwtl.: „Trifft jene Länder am härtesten, die am wenigsten zum
Klimawandel beigetragen haben“

„Unsere Projekte in Mosambik senken langfristig den Ausstoß von
CO₂ und sichern die Lebensgrundlagen benachteiligter Menschen. Ohne
weitere Fördermittel könnten sie jedoch schon bald zum Stillstand
kommen“, warnt Luisa Maria Ponha, Projektmanagerin in Mosambik von
Hilfswerk International . „Der Lebensstil in reichen Ländern beruht
noch immer auf der Ausbeutung von Umwelt und Menschen im Globalen
Süden. Das muss sich ändern. Während das reichste Prozent der
Weltbevölkerung so viel CO₂ verursacht wie zwei Drittel der
Menschheit, liegt auch Österreich mit rund acht Tonnen pro Kopf über
dem EU-Durchschnitt. Wenn sich Österreich aus der internationalen
Verantwortung zurückzieht, trifft das jene Länder am härtesten, die
am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben“ , sind Ponha und
weitere Vertreter*innen lokaler Partnerorganisationen besorgt.

Zwtl.: Von Steiermark bis Argentinien: Bäuerliche Landwirtschaft ist
Schlüssel für Klima und Ernährung

Bedauern und Sorge über das Ende der Klimaprojekte kommen auch
von österreichischen Bäuerinnen und Bauern, die mit argentinischen
Berufskolleg*innen an einem vom Ministerium unterstützten
Klimaprojekt von Welthaus Graz teilgenommen haben. „Unser Blick auf
die Welt hat sich dadurch grundlegend verändert“, sagt Rinderbauer
und Kammerrat Alois Kiegerl . „Wir haben gesehen: Eine steirische Alm
und der Sojaanbau in Argentinien hängen direkt zusammen – was wir
hier tun, wirkt dort, und umgekehrt“ . Bäuerin Alexandra Kiegerl
betont: „Wenn bäuerliche Landwirtschaft weltweit gestärkt wird,
profitieren alle. Sie ist der Schlüssel, um die großen aktuellen
Probleme wie Klimawandel und Welternährung meistern zu können“ .
Werden solche Projekte beendet, schwäche das jene, die tagtäglich an
Lösungen arbeiten.

Erfahren Sie mehr über die Klimaprojekte österreichischer
Organisationen und ihrer lokalen Partnerorganisationen. Die Expert*
innen stehen für Interviewanfragen zur Verfügung.