Wien (OTS) – Zur Installation
Die Stücke Jura Soyfers (1912-1939) wurden in den 1930er Jahren
zur Zeit der austrofaschistischen, der Horthy Diktatur ( Schreibweise
) auf kleinen Bühnen aufgeführt. Aber die Öffentlichkeit war nicht
klein Dank der Tageszeitung Wiener Tag, des Widerstandes, der
internationalen Aufmerksamkeit ( Deutsche Freiheit , Saarbrüchen, New
Writing , London). Nach 1945 begann der künstlerische und kulturelle
Aufbruch in Österreich, Italien, Frankreich, Großbritannien, den USA,
bei dem auch Soyfersche Texte eine Bedeutung hatten. Wesentliche
Rollen bei der Verbreitung spielten Otto Tausig, Herbert Steiner,
Helmut Qualtinger, Alfredo Bauer. Der eigentliche Soyfer Aufbruch
aber begann Mitte der 1970er Jahre. Das war die Zeit der großen
Bühnen, des großen Publikums, die auch der Thomas Sessler Verlag (
Wien), die neuen sozialen Bewegungen ermöglichten. 1983 bei der
Friedensdemonstration in Wien war Jura Soyfer der am häufigsten
zitierte Autor. Eine breite Öffentlichkeit wurde möglich:
Gesamtausgabe der Texte durch Horst Jarka (1980), Jura Soyfer Theater
, Hörspiele (Götz Fritsch), Verfilmungen (ORF, ARTE). 1992 zeigte die
Ausstellung Jura Soyfer und Theater welche Bedeutung Soyfer auf
Bühnen dieser Welt bis dahin hatte. Sie stand im Kontext der Öffnung
der Grenzen (Präsentation in rund 35 Ländern mit Übersetzungen,
Aufführungen, Hörspielen, Verfilmungen etc.). Eine neue Rolle der
Zivilgesellschaft (die heute von der Rechtspolitik grundsätzlich
angegriffen wird) schien mit Hilfe auch der Digitalisierung, bei der
die Jura Soyfer Gesellschaft eine Pionierrolle einnahm, möglich (
freilich nur konzeptionell – denn die Mächtigen in Österreich, der EU
ließen das Analoge im Digitalen reproduzieren).
2025 ist wieder ein Jahr eines möglichen Aufbruchs: in Österreich, in
Europa, in der Welt. Ein neuer Umgang mit der Digitalisierung ist
notwendig, der sich nicht auf Wording beschränkt ( Digitaler
Humanismus ), sondern die Soyfersche Losung ernst nimmt: Human
Control (auf den Menschen kommt es an).