IV zur Taskforce für Industriekooperationen: Verteidigung braucht industriepolitischen Rahmen

Wien (OTS) – Die Industriellenvereinigung (IV) begrüßt die
angekündigte Einsetzung
einer Taskforce für Industriekooperationen im Bereich der
Verteidigung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (
BMWET) und das Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV). „Das
ist ein wichtiger Schritt, um sicherheitsrelevante Industrie in
Österreich strategisch zu verankern und zeigt, dass die Politik
beginnt, die industriepolitische Dimension von Verteidigung ernst zu
nehmen“, erklärt IV-Vizegeneralsekretär Peter Koren. „Verteidigung
muss Teil einer aktiven Standortstrategie werden – andernfalls drohen
wichtige Investitionen und Schlüsseltechnologien an Österreich
vorbeizugehen.“

Dabei geht es längst nicht nur um klassische Rüstungsproduktion.
Zahlreiche Unternehmen sind als Zulieferer auch für den zivilen
Bereich tätig – etwa in der Werkstofftechnologie, Elektronik oder
Informationssicherheit. Dual-Use-Technologien, also Anwendungen mit
sowohl zivilem als auch militärischem Nutzen, sind in vielen
Bereichen unverzichtbar. Das gilt ebenso für Forschung und
Entwicklung (F&E), wo Österreich eine stärkere Position im
europäischen Kontext einnehmen sollte – und für Zukunftsfelder wie
die Weltraumindustrie, die ebenfalls sicherheits- und
technologiepolitisch immer relevanter wird. „Hier braucht es gezielte
Programme, die industrielle Stärke, technologische Innovationskraft
und sicherheitspolitische Resilienz zusammenführen“, so Koren.

Bereits jetzt stehen Unternehmen vor weitreichenden
Standortentscheidungen – etwa bei Munitionsfertigung,
Schlüsselkomponenten für europäische Programme oder Hightech-
Systemen. „Solche Projekte erfordern langfristige Planungssicherheit.
Ohne stabile Rahmenbedingungen für Finanzierung, Genehmigungen und
Unterstützung wird die österreichische Industrie nicht investieren“,
warnt Koren. Auch die Finanzwirtschaft brauche politischen Rückhalt,
um Investitionen zu ermöglichen: „Ohne Finanzierung keine Fertigung,
keine Skalierung, keine Resilienz.“

Aus Sicht der IV braucht es daher jetzt konkrete politische
Schritte: einen parteiübergreifenden Konsens über die Rolle von
Verteidigung, eine strategische Verankerung sicherheitsrelevanter
Industrie in der Standort- und Innovationspolitik sowie verlässliche
Rahmenbedingungen über Legislaturperioden hinweg. „Die Task Force
kann ein Startpunkt sein, was es jetzt braucht, ist Umsetzungswillen
und klare Prioritäten, damit Österreich seine Rolle in der
europäischen Sicherheitsarchitektur aktiv mitgestalten kann“, so
Koren abschließend.