Wien (OTS) – Die heute veröffentlichten Ergebnisse der PIAAC-Erhebung
2022/23
machen deutlich: Die Lesekompetenz von Erwachsenen in Österreich
driftet auseinander. Besonders stark betroffen sind Personen mit
mittlerem und niedrigerem Bildungsabschluss sowie Beschäftigte in
Berufen mit geringem Anforderungsniveau.
„Dass sich die Kluft bei den Grundkompetenzen weiter vergrößert,
ist ein Warnsignal – nicht nur für das Bildungssystem, sondern auch
für den Wirtschaftsstandort Österreich“, warnt Gudrun Feucht,
Bereichsleiterin für Bildung und Gesellschaft in der
Industriellenvereinigung. „Wer heute nicht gut lesen kann, hat morgen
kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“
Die Industriellenvereinigung begrüßt ausdrücklich, dass das
aktuelle Regierungsprogramm diesen Herausforderungen Rechnung trägt
und die Erarbeitung und Umsetzung einer LLL-Strategie als Teil einer
umfassenden Fachkräftestrategie vorsieht. Aus Sicht der IV muss die
neue Strategie zudem insbesondere auch jene Zielgruppen erreichen,
die bislang schwer zugänglich waren – etwa Menschen mit geringer
Qualifikation oder unzureichenden Grundkompetenzen.
„Das Regierungsprogramm setzt im Bereich Erwachsenenbildung die
richtigen Schwerpunkte – insbesondere im Zusammenspiel mit der
Fachkräftestrategie. Mit der geplanten LLL-Strategie wird ein
dringend nötiger Impuls gesetzt, um Weiterbildung strukturiert und
zukunftsorientiert weiterzuentwickeln. Jetzt braucht es die zügige
Umsetzung – mit klarer Verantwortlichkeit, messbaren Zielen und
spürbarem Fortschritt für die Menschen und den Standort“, so Feucht
abschließend.