Greenpeace zum UN-Plastikabkommen: Staaten dürfen historische Chance nicht verspielen

Wien/Genf (OTS) – Vom 5. bis 14. August 2025 verhandeln
UN-Mitgliedstaaten in Genf über
ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung. Greenpeace fordert
im Vorfeld ein starkes Abkommen, das die Ursachen an der Wurzel
bekämpft, anstatt Scheinlösungen zu fördern. Dazu muss bis 2040 die
Plastikproduktion um 75 Prozent sinken, Einwegplastik verboten und
hohe Mehrwegquoten eingeführt werden. Nur wenn es gelingt, die
Plastikflut an der Quelle zu stoppen, lassen sich Umwelt, Klima und
Gesundheit nachhaltig schützen.

Madeleine Drescher, Konsumsprecherin bei Greenpeace: „Jetzt ist der
Moment, um die Plastikflut endlich zu stoppen. Wir brauchen ein
Abkommen, das den Mut hat, die Ursachen anzugehen und nicht nur
Symptome zu bekämpfen. Freiwillige Schritte oder Scheinlösungen wie
chemisches Recycling feuern die Krise nur an und lösen nicht das
Problem. Wenn die Staaten jetzt nicht handeln, verspielen sie eine
historische Chance und lassen Menschen und Umwelt in Bergen von
Plastikmüll zurück.“

Bei den Verhandlungen in Genf sollen sich die UN-Staaten auf ein
finales Abkommen einigen, um die Plastikflut einzudämmen. Doch viele
zentrale Fragen bleiben weiterhin offen – insbesondere in Bezug auf
gefährliche Chemikalien, globale Reduktionsziele und eine faire
Finanzierung. Erneut drohen die Verhandlungen am Widerstand mächtiger
Staaten wie Saudi-Arabien, Russland und Iran sowie am Einfluss der
Industrie zu scheitern. Diese versuchen, den Vertrag auf reine
Abfallwirtschaft zu beschränken, während Lobbyist:innen der Öl- und
Petrochemie auf freiwillige Scheinlösungen wie chemisches Recycling
setzen.

Ein Hoffnungsschimmer: Bei der letzten Verhandlungsrunde (INC-5.1) in
Busan einigten sich über 100 Staaten – darunter auch Österreich –
erstmals auf ein gemeinsames Verhandlungspaket. Es enthält zentrale
Elemente für ein starkes Abkommen: verbindliche Reduktionsziele, ein
Verbot gefährlicher Einwegprodukte sowie einen gerechten
Finanzierungsmechanismus.

Greenpeace fordert die österreichische Delegation auf, sich in Genf
aktiv für ein starkes, wirksames Abkommen einzusetzen – und gemeinsam
mit der EU sicherzustellen, dass die rote Linie ambitionierter
Staaten nicht weiter aufgeweicht wird. „ Ein schwaches Abkommen wäre
schlimmer als gar keines. Es würde als Durchbruch gefeiert, ohne die
Plastikverschmutzung wirklich zu stoppen. Die Weltgemeinschaft muss
jetzt den Mut aufbringen, ein starkes, global verbindliches Abkommen
zu verabschieden. Nur so können wir Menschen, Tiere und den Planeten
vor noch mehr Plastik schützen“ , so Drescher.

Factsheet zum globalen Plastikabkommen inklusive der Greenpeace-
Forderungen: https://act.gp/41eO2Ie

Passendes Bildmaterial finden Sie hier: https://act.gp/4owntZl
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