Greenpeace zu UN-Klimagipfel: Energiewende vorantreiben, Wälder schützen

Wien/Belém (OTS) – Morgen wird mit dem Gipfeltreffen der Staats- und
Regierungschef:innen die 30. Klimakonferenz in Belém, Brasilien,
eingeläutet. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt, dass zehn
Jahre nach dem Pariser Klimaabkommen die Klimapläne der Länder noch
immer unzureichend sind, um die weltweite Erderhitzung einzudämmen.
Auch die EU legte heute nur ein schwaches Klimaschutzziel für 2035
mit einer vagen Bandbreite von 66,25 bis 72,5 Prozent vor. Greenpeace
fordert deshalb dringend einen internationalen Aktionsplan, um das
1,5 Grad-Limit einzuhalten. Dafür sind drei Punkte zentral:
Waldschutz, der Ausstieg aus fossilen Energien sowie die Finanzierung
der grünen Wende. Greenpeace appelliert, zur Klimafinanzierung vor
allem jene stark zu besteuern, die die Klimakrise verursachen:
fossile Konzerne. Österreichs Klimaminister Norbert Totschnig ist
gefordert, bei den Verhandlungen für Wald- und Klimaschutz
einzustehen, statt Wirtschaftsinteressen voranzutreiben.

Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in
Österreich und vor Ort bei den Verhandlungen in Belém: “Umfassende
Klimapläne sind noch immer Mangelware, dabei sind bereits zehn Jahre
seit dem Pariser Klimaabkommen verstrichen. Die Lage ist ernst: Vor
den Toren des gefährdeten Amazonas-Regenwalds in Belém müssen die
Staaten endlich ins Handeln kommen und einen 1,5-Grad-Aktionsplan
verabschieden. Der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas sowie der
konsequente Schutz unserer Wälder ist längst überfällig. Dafür sind
ausreichend gesicherte öffentliche Gelder zentral, um die Klima- und
Waldschutzmaßnahmen auch zu finanzieren.”

Österreichs Klimaminister Norbert Totschnig muss sich bei der
Klimakonferenz für ein ehrgeiziges Ergebnis einsetzen und zugleich
Zuhause seine Hausaufgaben machen. Österreichs Ausstieg aus Öl und
Gas kommt nur schleppend voran: Förderungen für den Heizungstausch
werden gekürzt, während weiter nach Gas gebohrt wird. Greenpeace
fordert, dass Österreich den Ausstieg bis 2040 verbindlich im
Klimagesetz verankert. Zudem muss Totschnig seine Blockadehaltung
gegenüber der EU-Entwaldungsverordnung aufgeben. Wer den Schutz
unserer Wälder untergräbt, gefährdet nicht nur die Artenvielfalt,
sondern auch den globalen Kampf gegen die Klimakrise.

Factsheet zur UN-Klimakonferenz in Belém: https://bit.ly/48XNMCd