Europa-Forum Wachau: Erinnerungskultur im Fokus

Krems (OTS) – „Mit welchem Bewusstsein wir unsere Vergangenheit
betrachten, das
schärft auch unseren Blick auf die Gegenwart und unsere Visionen für
die Zukunft Europas, für die es Verantwortung zu übernehmen gilt“,
zeigte sich der Präsident des Europa-Forum Wachau Michael Linhart
anlässlich des Donausalons am Donnerstag Nachmittag im Rahmen des 29.
Europa-Forum Wachau überzeugt. Organisiert wurde er unter dem Titel „
Facing Polarization – Embracing Dialogue “ in Zusammenarbeit mit der
Arbeitsgemeinschaft der Donauraum-Region und dem Institut für den
Donauraum und Mitteleuropa in der Landesgalerie Niederösterreich in
Krems.

Der Donau-Salon bot in gewohnter Weise eine interaktive
Diskussion mit Vertretern aus Kultur, Wissenschaft und Politik. Lukas
MANDL , Mitglied des Europäischen Parlaments, eröffnete die
Veranstaltung: „Dass die Visionäre die wahren Realisten der
Geschichte seien, sagte schon Helmut Kohl. Und auch die heutigen
Herausforderungen brauchen über kurzfristige Lösungen hinaus
langfristige Visionen.“ Die Vizebürgermeisterin der tschechischen
Stadt Mikulov Petra Korlaar ergänzte, dass Europa nicht nur ein
Zuhause, sondern einen hohen Wert und gleichzeitig auch eine große
Aufgabe darstelle, nämlich den Dialog und die Zusammenarbeit zu
pflegen.

Das Europa-Forum Wachau ist traditionell die ideale Plattform
dafür. Das interdisziplinäre und internationale Panel setzte sich aus
dem Leiter der Abteilung für Public History im Haus der Geschichte
Österreich Stefan Benedik, der ukrainischen Historikerin Svitlana
Telukha und der Wissenschafterin Malwina Talik sowie Moderator und
IDM-Direktor Sebastian Schäffer zusammen. Im Mittelpunkt stand die
Frage, wie historische Erfahrungen Brücken zwischen
gesellschaftlichen Gruppen schlagen und zu einem gemeinsamen
Verständnis der Vergangenheit und einem konstruktiven Umgang mit der
Zukunft beitragen können. Die Veranstaltung versammelte Teilnehmer
aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Zivilgesellschaft zu einem
offenen Austausch von Ideen und Perspektiven aus ganz Europa. Unter
den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren auch interessierte junge
Europäerinnen und Europäer, die im Zuge einer Kooperation von Erasmus
+ und dem Europa-Forum Wachau angereist waren.

Die Veranstaltung stellte die zentrale Frage in den Raum, ob und
wie eine Kultur des Erinnerns dazu beitragen kann, soziale Spaltungen
zu überwinden und den Dialog in Zeiten zunehmender Polarisierung zu
fördern. Als besonderes Highlight konnten die Gäste vorab an
Spotlight-Führungen durch die Ausstellungen „Unterwegs. Reise in die
Sammlung” in der Landesgalerie Niederösterreich und „Planet
Pammesberger” im Karikaturmuseum Krems teilnehmen.