Wien (OTS) – Aktuell werden täglich zwischen sieben und neun
Millionen Einweg-
Pfandgebinde retourniert. Rund drei Viertel der Konsument:innen
befürworten das neue System. Zweithöchste Automatendichte Europas: 98
Prozent der Gebinde werden über Rückgabeautomaten im Handel
zurückgebracht.
Seit 1. Jänner 2025 ist in Österreich die Einwegpfandverordnung
auf Kunststoffflaschen und Metalldosen in Kraft. Ziel ist es,
wertvolle Materialien aus Getränkeverpackungen im Kreislauf zu halten
und das achtlose Wegwerfen von Flaschen und Dosen in die Natur zu
reduzieren. Dabei soll im ersten Jahr eine Rücklaufquote von 80
Prozent erreicht werden, die bis 2027 auf 90 Prozent gesteigert wird.
Damit erfüllt Österreich bereits vor 2029 die EU-Vorgaben mit einem
Sammelziel von 90 Prozent. Nach sechs Monaten Einwegpfand zieht
Recycling Pfand Österreich eine positive Bilanz: rund 880 Millionen
Pfandgebinde wurden in den ersten sechs Monaten in Verkehr gebracht,
davon 357 Millionen retourniert (48 Prozent Flaschen, 52 Prozent
Dosen). Unter Berücksichtigung der Mengen, die vom Verkauf des
Produzenten bis zur Rückgabe im Handel oder bei den Konsument:innen
zu Hause lagern, stehen alle Zeichen auf Zielerreichung der 80-
prozentigen Sammelquote bis Ende 2025.
„Wir freuen uns, dass wir nach sechs Monaten Einwegpfand positive
Bilanz ziehen können und das System so gut von den Konsument:innen
angenommen wird“, so Monika Fiala und Simon Parth, Geschäftsführung
von Recycling Pfand Österreich. „Die Rückgabezahlen steigen derzeit
kontinuierlich – das ist ein sehr gutes Zeichen für ein
funktionierendes Rücknahmesystem. Wir sind damit auf dem besten Weg,
unser Ziel von einer Sammelquote von 80 Prozent bis Ende des Jahres
zu erreichen. Ein starkes Zeichen für eine sauberere Umwelt und ein
wichtiger Schritt für die Kreislaufwirtschaft in Österreich.“
Zwtl.: Einweg-Pfandsystem etabliert sich mit großer Zustimmung
Eine aktuelle, repräsentative Umfrage von marketagent im Auftrag
von Recycling Pfand Österreich zeigt, dass das Einweg-Pfandsystem gut
funktioniert: fast drei Viertel der Konsument:innen befürworten das
System und rund 80 Prozent fühlen sich gut informiert. Neun von zehn
Bürger:innen wissen, dass pfandpflichtige Einwegverpackungen am
österreichischen Pfandsymbol zu erkennen sind. Für rund 70 Prozent
der Befragten ist eine saubere Umwelt der wichtigste Vorteil des
Einweg-Pfandsystems, gefolgt von Kreislaufwirtschaft und, dass
weniger Müll verbrannt wird.
Das bestätigt auch Recycling Pfand Österreich: „Wir sehen bereits
nach einem halben Jahr Einwegpfand, dass deutlich weniger Flaschen
und Dosen in der Natur landen. Diese Rückmeldung bekommen wir zudem
aus unterschiedlichsten Bereichen. Das zeigt: Das Einweg-Pfandsystem
wirkt“, so Fiala und Parth.
Zwtl.: Am Weg zu den 80 Prozent: Rückgabe erfolgt meist innerhalb von
sieben bis acht Wochen
Seit Jänner 2025 befinden sich rund 880 Millionen Pfandgebinde in
Umlauf – 357 Millionen Gebinde wurden mit Stand 30. Juni 2025
zurückgegeben. Der Unterschied zwischen in Umlauf gebrachten und
retournierten Gebinden ergibt sich daraus, dass von der
Erstinverkehrsetzung bis zur Rückgabe der Einwegpfand-Verpackungen
mehrere Schritte erfolgen: Auslieferungslogistik durch Produzenten,
Einlagerung in Zentrallager, Filialbestückung, Kauf durch
Konsument:innen, Konsum und Rückgabe bei einer Rücknahmestelle.
„Die Getränkeverpackungen durchlaufen mehrere Stationen, bevor
sie von Konsument:innen gekauft werden und nicht jede Flasche und
Dose wird sofort konsumiert und zurückgebracht. Im Durchschnitt
dauert es nach der Auslieferung durch den Produzenten sieben bis acht
Wochen, bis die Konsument:innen ihre leeren Einwegpfand-Verpackungen
retournieren“, erklärt Monika Fiala. Rechnet man also die im Handel
und bei den Konsument:innen aktuell noch lagernden Verpackungen mit
ein, ist das Sammelziel von 80 Prozent bis Ende des Jahres sehr
realistisch in Reichweite.
Zwtl.: Einfache Rückgabe: Großteil der Konsument:innen retourniert
über Rückgabeautomaten
Österreich zählt mit einer der höchsten Supermarktdichten in
Europa auch zu den Ländern mit der größten Dichte an
Rückgabeautomaten. Den Konsument:innen stehen knapp 6.200 Automaten
zur Verfügung, die eine einfache und bequeme Rückgabe ermöglichen.
Das zeigt Wirkung: 98 Prozent der Einweg-Getränkeverpackungen werden
über Automaten im Handel zurückgegeben. Nur zwei Prozent der Rückgabe
erfolgt derzeit über manuelle Rücknahmestellen wie zum Beispiel
Kinos, Bäckereien oder Kantinen.
Pfandgebinde können unabhängig von Größe, Menge, Marke und dem
Ort des Kaufs bei jedem Rückgabeautomaten retourniert werden.
Manuelle Rücknehmer müssen hingegen nur jene Packungsgrößen und –
mengen zurücknehmen, die sie auch selbst verkaufen.
„Wichtig ist, dass die Einwegpfand-Verpackungen mit
österreichischem Pfandsymbol leer, unzerdrückt und mit Etikett
zurückgegeben werden. Nur so können die Automaten die Gebinde korrekt
erkennen und annehmen“, erklärt Parth. „Wir empfehlen, leere Gebinde
möglichst regelmäßig beim Einkauf zurückzugeben und, um Wartezeiten
zu vermeiden, nach Möglichkeit auch außerhalb der Stoßzeiten. Bei
Fragen stehen die Mitarbeiter:innen der Rücknehmer jederzeit gerne
zur Verfügung.“
Zwtl.: Der Kreislauf: Flasche zu Flasche, Dose zu Dose
Das Einweg-Pfandsystem ist eines der größten
Kreislaufwirtschaftsprojekte Österreichs und stellt sicher, dass
wertvolle Rohstoffe wie Kunststoff und Aluminium im Kreislauf geführt
werden. Flasche zu Flasche bzw. Dose zu Dose wird somit zur Realität:
die zurückgebrachten Flaschen und Dosen werden sortiert, an die
Getränkehersteller zurückverkauft und dem Recycling zugeführt. Aus
dem hochwertigen Material entstehen wieder neue Getränkeflaschen und
-dosen, wodurch der Pfandkreislauf geschlossen und ein Downcycling
vermieden wird.
Österreich ist das 18. EU-Land, das ein Einweg-Pfandsystem
eingeführt hat und genießt bereits nach einem halben Jahr Umsetzung
Anerkennung im europäischen Raum, das bestätigt auch die European
Deposit Return Systems Association (EDRSA). Die EDRSA hat das Ziel,
Innovation, Effizienz und Umweltverantwortung in Pfandsystemen zu
fördern, indem sie zentrale Akteure der Branche – darunter
Systembetreiber, politische Entscheidungsträger, Recycler und
Technologieanbieter – zusammenbringt.
„Wir freuen uns, dass das Einweg-Pfandsystem in einem weiteren
Land, nämlich in Österreich, Einzug gehalten hat. Nach sorgfältiger
Ausarbeitung und Verabschiedung der Verordnung sowie der konsequenten
Vorbereitung des Systemstarts durch Recycling Pfand Österreich ist
das österreichische Einweg-Pfandsystem auf dem besten Weg, die
nationalen und europäischen Sammelziele zu erreichen“, so EDRSA-
Präsident Marián Áč. „Wir freuen uns auch über den großen Zuspruch,
den das System in der Bevölkerung findet. Sie ist ein Beweis für das
Engagement für eine saubere Umwelt und eine funktionierende
Kreislaufwirtschaft. Zu diesem wichtigen Meilenstein gratulieren wir
dem Österreich-Team herzlich.“
Zwtl.: Rückgabezahlen nach Bundesländern
Seit Jänner wurden österreichweit bis Ende Juni rund 357
Millionen Pfandflaschen und -dosen im Einweg-Pfandsystem retourniert
und teilt sich folgend auf die einzelnen Bundesländer auf:
– Vorarlberg: 14 Millionen
– Tirol: 25 Millionen
– Salzburg: 23 Millionen
– Kärnten: 20 Millionen
– Steiermark: 47 Millionen
– Oberösterreich: 52 Millionen
– Niederösterreich: 76 Millionen
– Wien: 86 Millionen
– Burgenland: 13 Millionen
Zwtl.: Über Recycling Pfand Österreich
Recycling Pfand Österreich ist die zentrale Stelle für die
Umsetzung und Abwicklung des neuen Einweg-Pfandsystems in Österreich,
das am 1. Jänner 2025 gestartet ist. Ziel ist es, nachhaltige
Kreislaufwirtschaft und hochwertige Recyclingprozesse für Einweg-
Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall zu ermöglichen. In
Zusammenarbeit mit Handel und Industrie muss bis 2027 eine
Rücklaufquote von 90 Prozent für Kunststoffflaschen und Metalldosen
erreicht werden. Damit wird der Kreislauf „Flasche zu Flasche bzw.
Dose zu Dose“ Realität: Die gesammelten Materialien werden hochwertig
sortiert und stehen den Produzenten wieder als Rohstoff zur
Verfügung. Zusätzlich ist das Einwegpfand ein wirksames Mittel gegen
das Littering, das achtlose Wegwerfen von Abfällen in die Natur, und
leistet einen aktiven Beitrag zu einer sauberen Umwelt. Eine hohe
Dichte an Rücknahmeautomaten ermöglicht den Konsument:innen eine
unkomplizierte Rückgabe. Weitere Informationen unter www.recycling-
pfand.at .