Disoski/Koza: „Worauf wartet die Frauenministerin? Volle Unterstützung für schnelle Umsetzung gleichberechtigter Elternschaft!“

Wien (OTS) – Die Grünen begrüßen die Forderung von Frauenministerin
Holzleitner
nach gleichberechtigter Elternschaft und damit einhergehend einer
gerechteren Verteilung der Elternkarenz und partnerschaftlicher
Elternteilzeit zwischen Männern und Frauen. „Doch warum weiter
zögern? Entsprechende Modelle liegen bereits vor und warten nur noch
auf die Umsetzung“, fordern Meri Disoski, Frauensprecherin, und
Markus Koza, Arbeits- und Sozialsprecher der Grünen.

Neben der Neugestaltung der Elternkarenz – mit einer gerechten
Aufteilung auf beide Elternteile nach skandinavischem Vorbild –
präferieren die Grünen dabei ein partnerschaftliches Eltern-
Arbeitszeitmodell. „Das Modell ist so einfach wie schlüssig: Beide
Elternteile arbeiten gleichzeitig und zeitlich befristet in einem
Zeitkorridor – ‚erhöhte Teilzeit‘ bzw. ‚verkürzte Vollzeit‘ – und
können sich so die Kleinkind-Betreuung partnerschaftlich aufteilen.
Um Einkommensverluste aus kürzerer Vollzeit teilweise auszugleichen,
gibt es eine öffentliche Förderung“, erklärt Koza.

Disoski ergänzt: „Die Vorteile für beide Elternteile und das Kind
liegen auf der Hand: Mütter, die besonders stark von Teilzeit und den
damit verbundenen Nachteilen – wie geringere Entlohnung, finanzielle
Abhängigkeit, mögliche Arbeitslosigkeit und Armutsgefährdung im Alter
– betroffen sind, können ihre Arbeitszeit erhöhen und sind dadurch
finanziell und sozial besser und eigenständig abgesichert. Väter
hingegen können gleichzeitig Arbeitszeit verkürzen, haben ausreichend
Zeit für ihr Kind und erhalten einen teilweisen Lohnausgleich“.

„Für ein echtes Halbe-Halbe braucht es darüber hinaus einen
Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag und
ausreichend finanzielle Mittel für den flächendeckenden Ausbau
qualitätsvoller Kinderbetreuungsplätze in ganz Österreich“, gibt
Disoski angesichts der vagen Ankündigung der Bundesfrauenministerin
zu Bedenken. „Nur so kann gleichberechtigte Elternschaft auch
wirklich langfristig funktionieren“.

Disoski und Koza abschließend: „Unser Modell der
partnerschaftlichen Elternteilzeit würde nicht nur bezahlte Erwerbs-
und unbezahlte Betreuungsarbeit zwischen Vätern und Müttern gerechter
verteilen, sondern insbesondere Frauen einen raschen beruflichen
Wiedereinstieg ermöglichen und so doppelt einen Beitrag dazu leisten,
den Gender-Pay-Gap zu verringern. Also – worauf noch warten? Wenn die
Frauenministerin dahingehend aktiv wird – unsere Unterstützung hat
sie“.