Wien (OTS) – ORF III Kultur und Information zeigt im Rahmen eines
umfassenden ORF-
Programmschwerpunkts rund um die Gedenktage an das Novemberpogrom
1938 (Details unter presse.ORF.at) in der History-Sendeleiste „Erbe
Österreich“ den neuen Doku-Zweiteiler „Das jüdische Wien – mit
Danielle Spera“ (Teil eins vom 4. November auf ORF ON abrufbar, Teil
zwei am 11. November, 20.15 Uhr, ORF III und ORF ON). Darin führt die
ehemalige Direktorin des Jüdischen Museums Wien und frühere ORF-
Moderatorin auf sehr persönliche Weise durch ihre Heimatstadt,
erzählt die lange Geschichte der Jüdinnen und Juden in Wien ab dem
Mittelalter, schlägt auf sehr lebendige Weise Brücken ins Heute und
zeigt die vielfältige und pulsierende jüdische Lebenskultur in der
Donaumetropole. Anlässlich der TV-Ausstrahlung fand gestern, am
Dienstag, dem 4. November 2025, die Vorpremiere der Produktion auf
Einladung von Parlamentsdirektor Harald Dossi im Palais Epstein statt
– u. a. in Anwesenheit von Danielle Spera, Executive Director
„Kultur. Medien. Judentum“, des Sprechers der Parlamentsdirektion
Karl-Heinz Grundböck, ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, des ORF-
Stiftungsratsvorsitzenden Heinz Lederer, der ORF-III-Geschäftsführer
Peter Schöber und Kathrin Zierhut-Kunz, Regisseurin Susanne
Pleisnitzer sowie mehrerer Protagonistinnen und Protagonisten des
Films. Den Abend moderierte ORF-III-Kulturchef Peter Fässlacher.
Danielle Spera, Executive Director „Kultur. Medien. Judentum“:
„Das Palais Epstein ist der perfekte Ort für die Präsentation einer
Dokumentation über das jüdische Wien. Es repräsentiert nicht nur die
Geschichte der Familie Epstein und ihres Einsatzes für die
Allgemeinheit, sondern ist ein Sinnbild für das Engagement von
Jüdinnen und Juden für Österreich. Die beiden Dokumentationen sollen
einen Einblick in die Vergangenheit und Gegenwart jüdischen Lebens in
Österreich geben und vor allem die Vielfältigkeit der heutigen
jüdischen Gemeinde demonstrieren. Im Mittelpunkt stehen Einblicke in
den jüdischen Alltag, die Traditionen und Feste – immer auch mit
einem Blick in die Vergangenheit, um daraus auch Lehren für die
Zukunft zu ziehen.“
Karl-Heinz Grundböck, Sprecher der Parlamentsdirektion:
„Eine lebendige Erinnerungskultur ist untrennbar mit dem Parlament
verbunden. Erinnern ist mehr als das Betrachten der Vergangenheit. Es
ist eine Auseinandersetzung mit der Gegenwart und eine Notwendigkeit
für das Gestalten der Zukunft.“
Roland Weißmann, ORF-Generaldirektor:
„Mit einem umfangreichen multimedialen Programmschwerpunkt zum
Gedenken an die Novemberpogrome 1938 beweist der ORF in diesen Tagen
einmal mehr nachdrücklich, dass er das elektronische Gedächtnis des
Landes ist. Am Ende des Zweiten Weltkriegs ist Österreich wieder
frei, fast alle österreichischen Jüdinnen und Juden aber entweder
ermordet oder vertrieben. In einem Land fast ohne Juden bleibt der
Antisemitismus ein zentrales und wirkungsmächtiges Vorurteil in
weiten Teilen der österreichischen Gesellschaft – vom Umgang mit der
NS-Vergangenheit bis hin zu globalen Krisen der Gegenwart. Als
mediale Infrastruktur der Republik übernimmt der ORF mit der
Darstellung von Zeitgeschichte im gesellschaftspolitisch-historischen
Zusammenhang und der Reflexion über die Geschichte des Antisemitismus
eine zentrale Rolle. Stellvertretend für unseren Programmschwerpunkt
möchte ich mit ‚Das jüdische Wien – mit Danielle Spera‘ und ‚Menschen
& Mächte: Alter Hass, neuer Wahn – Antisemitismus nach 1945‘ zwei
qualitativ hochwertige TV-Neuproduktionen hervorheben, die einen
wichtigen Beitrag leisten, das allgemeine Bewusstsein für die
Ursachen und Folgen des Antisemitismus in der Zweiten Republik zu
schärfen und für Respekt und Zusammenhalt einzutreten.“
Peter Schöber, ORF-III-Programmgeschäftsführer:
„Das jüdische Leben ist ein wesentlicher Bestandteil der
österreichischen Identität und bereichert seit Jahrhunderten Kunst,
Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft in unserem Land. Mit diesem
neuen Doku-Zweiteiler im Rahmen des umfassenden ORF-III-
Programmschwerpunkts rund um den Jahrestag der Reichspogromnacht
wollen wir historische Zusammenhänge sichtbar machen und den Dialog
über unsere gemeinsame Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lebendig
halten. Gerade in einer Zeit, in der antisemitische Haltungen wieder
spürbar zunehmen, ist es unsere Verantwortung als öffentlich-
rechtlicher Sender, Zeichen gegen Ausgrenzung, Hass und insbesondere
Antisemitismus zu setzen, sowie für Respekt und Zusammenhalt
einzutreten. Diese Produktion ist daher weit mehr als eine
historische Dokumentation, sie ist ein Beitrag zur
Bewusstseinsbildung und ein klares Bekenntnis zur historischen
Verantwortung. Ich danke Dr. Danielle Spera, die sich mit ihrem
einzigartigen Fachwissen eingebracht hat, für die freundschaftliche
Zusammenarbeit sowohl im Rahmen dieser Neuproduktion als auch für die
zahlreichen anderen Projekte, die wir mit ihr in den vergangenen
Jahren realisieren durften. Großer Dank gebührt ebenso allen weiteren
Beteiligten, besonders Regisseurin Susanne Pleisnitzer, dem
Produzenten neulandfilm sowie dem Zukunftsfonds der Republik
Österreich und dem Filmfonds Wien.“
„Das jüdische Wien – mit Danielle Spera“ ist eine Koproduktion von
ORF III Kultur und Information und der neulandfilm & medien gmbh,
gefördert von Zukunftsfonds der Republik Österreich und Filmfonds
Wien.
Weitere Details zum Programm von ORF III Kultur und Information sind
unter tv.ORF.at/orf3 abrufbar.