Wien (OTS) – Von 23. bis 31. Juli 2025 fand die COP15 des
Ramsar-Übereinkommens
über Feuchtgebiete in Victoria Falls, Simbabwe, statt und wurde mit
einem wegweisenden Beschluss für die kommenden zehn Jahre
abgeschlossen: Die Konferenz hat den Strategischen Plan für die Jahre
2025 bis 2034 verabschiedet. Mit dem Schwerpunkt auf Schutz und
Wiederherstellung von Feuchtgebieten wird darin der Fokus auf
Biodiversität, Wasserressourcen und Klimawiderstandsfähigkeit gelegt.
COP15 steht für die 15. Vertragsstaatenkonferenz der Ramsar
Konvention, einem Übereinkommen über Feuchtgebiete von
internationaler Bedeutung.
„Die Ramsar COP15 hat wichtige Weichen gestellt, um Feuchtgebiete als
Lebensräume, Wasserspeicher und CO₂-Senken dauerhaft zu sichern.
Unser Handeln heute entscheidet mit darüber, welche natürlichen
Ressourcen kommenden Generationen noch zur Verfügung stehen. Deshalb
ist der neue Strategische Plan ein Schritt in die richtige Richtung –
hin zu mehr Verlässlichkeit, Zusammenarbeit und langfristigem Schutz
unserer Feuchtgebiete“ , betont Bundesminister Norbert Totschnig
anlässlich der 15. Vertragsstaatenkonferenz der Ramsar-Konvention.
Das Treffen konzentrierte sich auf die Stärkung globaler
Anstrengungen zur Erhaltung von Feuchtgebieten unter dem Motto
„Feuchtgebiete für unsere gemeinsame Zukunft schützen“. Der nun
beschlossene Plan soll die Umsetzung der Ramsar-Konvention lenken und
ist dabei mit dem Global Biodiversity Framework (GBF) sowie den
Sustainable Development Goals (SDGs) abgestimmt. Die insgesamt 29 zu
diskutierenden Resolutionen sollen die politische Sichtbarkeit der
Rolle von Feuchtgebieten im Klimaschutz, Wasser- und
Biodiversitätsbereich und intersektorale Koordination stärken. Im
Mittelpunkt steht der Erhalt und die nachhaltige Nutzung von
Feuchtgebieten, besonders degradierter Flächen. Eine Resolution
widmet sich gezielt der Wiederherstellung von Binnengewässern wie
Flüssen, Seen und Auen, um deren wichtige Ökosystemleistungen
wiederherzustellen.
Die österreichische Delegation wurde von Monika Mörth, Sektionschefin
für Wasserwirtschaft im BMLUK, geleitet. Mit dabei waren nationale
und wissenschaftliche Vertreter:innen – unter ihnen Elena Kmetova-
Biro vom Nationalpark Donau-Auen, die bei der COP15 die neue Ramsar-
Regionalinitiative „WILDisland“ offiziell vorstellte. Diese
flussbasierte Initiative zur Stärkung der Zusammenarbeit im Donauraum
ist eine Neuheit in Europa und wird von der Internationalen
Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) gehostet sowie vom DANUBEPARKS
-Verbund koordiniert.
Ramsar in Österreich – 25. Gebiet aufgenommen
Österreich ist seit 1983 Vertragsstaat der Ramsar-Konvention und
derzeit mit 25 ausgewiesenen Ramsar-Gebieten vertreten. Zuletzt wurde
das Feuchtgebiet „Moore im Steirischen Salzkammergut“ neu in die
internationale Liste aufgenommen. Ramsar ist für Österreich ein
wichtiges Instrument zur Sicherung ökologisch wertvoller Flächen, zur
Anpassung an den Klimawandel und zur Förderung einer nachhaltigen
Nutzung von Natur und Landschaft.
Ein Ausblick wurde ebenfalls gewagt: Die Stadt Schrems in
Niederösterreich strebt als erste Stadt im deutschsprachigen Raum die
Anerkennung als „Wetland City“ an – als Modellregion für naturnahe
Stadtentwicklung und Wasserbewusstsein. Die Entscheidung darüber wird
bei der nächsten COP16 im Jahr 2028 erwartet.
Über die COP15
Alle drei Jahre kommen die 173 Vertragsstaaten der Ramsar Konvention
zusammen, um über die Umsetzung der Konvention zu beraten und
Entscheidungen in Form von Resolutionen zu treffen. Die COP ist damit
eine wichtige Plattform für Vertragsstaaten, aber auch NGOs und
technische Expertinnen und Experten, um Fortschritte bei der globalen
Feuchtgebietserhaltung zu erzielen. Zu den geplanten Aktivitäten
gehören Verhandlungen, Plenarsitzungen und
Wissensaustauschveranstaltungen, die die Umsetzung im jeweiligen
Vertragsstaat und die internationale Zusammenarbeit unterstützen
sollen.