Wien (OTS) – Am Vortag des nationalen Gedenktags zum Gedenken an die
während des
Nationalsozialismus ermordeten Roma und Romnja, Sinti und Sintizze,
der am 2. August begangen wird, lud das Bundesministerium für Inneres
am Freitag, 1. August 2025, zu einer gemeinsamen Kranzniederlegung
mit dem Land Burgenland am Friedhof der Roma und Sinti in Lackenbach
ein.
Nach der Begrüßung durch Stephan Mlczoch, BA BA MSc,
Abteilungsleiter der für Kriegs- und Opfergräber zuständigen
Abteilung für Historische Angelegenheit des Bundesministeriums für
Inneres, und dem Verlesen einer Ansprache des kurzfristig
verhinderten MMag. Dr. Andreas Kranebitter, wissenschaftlicher Leiter
des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW),
sprach Manuela Horvath, Referatsleiterin der Romapastoral der Diözese
Eisenstadt ein Gebet für die Verstorbenen.
Innenminister Gerhard Karner hob die Bedeutung der Gedenkkultur
im aktuellen Kontext hervor: „Die Ermordung von hunderttausenden Roma
und Sinti durch das Verbrechensregime der Nationalsozialisten muss
uns Mahnung sein, wohin Diskriminierung und Rassismus führen können.
Das entschlossene Eintreten gegen derartige Entwicklungen und ihre
Folgen ist gerade heute von besonderer Aktualität.“
Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern befanden sich neben
Bundeskanzler aD. Franz Vranitzky der Landtagsabgeordnete Patrik
Fazekas, der Bezirkshauptmann von Oberpullendorf Klaus Trummer, der
Bürgermeister der Gemeinde Lackenbach Christian Weninger und der
Schriftsteller Michael Köhlmeier. Auch die Vorständin des
Nationalfonds der Republik Österreich Hannah Lessing und der
burgenländische Landespolizeidirektor-Stellvertreter Generalmajor
Werner Fasching waren anwesend. Musikalisch begleitet wurde die
Gedenkveranstaltung von der Polizeimusik Burgenland.
In Lackenbach befand sich von 1940 bis 1945 das größte
„Anhaltelager“ für Roma, Romnja, Sinti und Sintizze in Österreich.
Mehrere tausend Personen wurden von dort in das Ghetto von L
̸ódz/Litzmannstadt und später auch ins Konzentrationslager Auschwitz-
Birkenau deportiert und ermordet. Die im Lager Lackenbach ermordeten
Menschen wurden Großteiles auf einem separaten Teil des dortigen
jüdischen Friedhofs begraben. Das Bundesministerium für Inneres
kümmert sich im Sinne der Verpflichtung der Republik Österreich,
Kriegs- und Opfergräber immerwährend würdig zu erhalten, auch um die
dortige Friedhofsanlage.