Big Tech-Brother is watching us: „KI ist eine Umverteilungsmaschine von unten nach oben“- Marina Weisband

Wien (OTS) – Bereits zum 27. Mal geht heute in Wien der
Journalistinnenkongress
über die Bühne. Das diesjährige Motto lautet: „ Von Autokraten
bedroht, von Konzernen gekauft – Wie kommt der Journalismus aus der
Krise?“ Den offiziellen Auftakt übernimmt Veranstaltungsgründerin
Maria Rauch-Kallat, die in ihrer Ansprache einen klaren Neustart für
die Medienbranche einfordert. Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner
betont in einer Videobotschaft die Bedeutung des
Journalistinnenkongresses und bezeichnet ihn als „Ort gelebter
Frauensolidarität“.

Zwtl.: AI als Moderatoren?

Moderiert von Anna Maria Wallner, Head of New Media bei der
Presse, analysiert das Panel die Auswirkungen von Social Media und AI
Companies auf unseren Alltag und unsere Demokratie. Die Sorge um die
Verwendung von KI bei Moderationsaufgaben, vor allem im Social-Media-
Bereich, teilen die beiden Teilnehmerinnen und weisen auf
Desinformation und Fehler in diesem Bereich hin. Überwiegend für
Frauen können diese neuen Entwicklungen Sexualisierung und Missbrauch
fördern, beispielsweise im Bereich der Bildgenerierung.

Außerdem behandeln sie auch die ökonomischen Folgen von großer
Macht für wenige Player. Marina Weisband sagt: „KI ist eine
Umverteilungsmaschine von unten nach oben, denn KI nimmt Daten, die
wir generieren, und benutzt dafür staatliche Infrastruktur und
generiert Gewinne nur für wenige. Dabei setzt sie darauf,
Arbeitsplätze zu ersetzen, das ist ja der große Verkaufsgrund von KI.
Während dann immer weniger Leute Arbeit haben, fließt der Gewinn an
immer weniger Unternehmen.“

Zwtl.: Widerstand gegen Plattformlogik

Trotzdem ist ein Trend hin zu kleineren Social-Media-Plattformen
zu sehen oder gänzlich weg von Social Media. Meist dienenPropaganda,
KI Slob oder Enshittification als Motivation, andere Wege
einzuschlagen. Wie können sich klassische Medien dem Druck dieser
Plattformlogik widersetzen? Insbesondere Podcasts als Erzählformat
und Newsletter sind weniger abhängig von Algorithmen und somit
unabhängiger von den IT-Konzernen. Auch der Markt für konstruktive
und positive Nachrichten wächst, speziell spendengeförderte
Medienmodelle nehmen zu. Dazu Ingrid Brodnig: „Ich habe oft das
Gefühl, es wird ein bisschen zu streng auf die Medien geschaut beim
Thema Social-Media-Berichterstattung – es ist ja trotzdem David gegen
Goliath. Das ist unfair.“ Proteste wie die „No Kings“-Proteste in den
USA können helfen, Netzwerkmacht zu brechen und Monopolmächte zu
verhindern. Ein Hands-on-Tipp von den Expertinnen: X und TikTok
löschen, um Social Media Screen Time zu reduzieren!

Autorin: Leya Hampel