Salzburg (OTS) – Unter dem Motto „Rough New World – Navigating
Through Insecurities“
versammelte die Industriellenvereinigung im Rahmen des Salzburg
Summit 2025 führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft, um Europas Position in einer zunehmend unsicheren Welt
zu diskutieren. In einer Zeit globaler Spannungen, wirtschaftlicher
Brüche und technologischem Umbruch standen strategische Souveränität,
Sicherheit und Zukunftsinvestitionen im Zentrum der Debatten.
Neben zahlreichen Penals vertieften Interviews und Gespräche mit
David Petraeus, ehemaliger CIA-Direktor, Christian Lindner,
ehemaliger deutscher Finanzminister und Joschka Fischer, ehemaliger
deutscher Vizekanzler und Außenminister sowie Nicușor Dan,
rumänischer Präsident zentrale Fragen rund um Sicherheit,
Finanzierung und globale Machtverschiebungen. Das zweitägige
Konferenzprogramm wurde abgerundet durch Deep Dives zu Themen wie
Bürokratieabbau, Medien, Künstlicher Intelligenz und
transatlantischer Politik.
Ein Kompass für Europa: Strategische Souveränität und eine klare
Richtung
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV)
eröffnete die Konferenz mit den Worten: „Willkommen in der Rough New
World. In einer Welt ohne feste Achsen, ohne verlässliche Rahmen, in
der Unsicherheit zur neuen Konstante geworden ist. Umso mehr braucht
Europa jetzt einen klaren Kompass: gegründet auf Freiheit,
Verantwortung, Innovationskraft, Weltoffenheit und wirtschaftlicher
Stärke. Nicht um sich treiben zu lassen, sondern um selbst Kurs zu
setzen.“ Landeshauptfrau Karoline Edtstadler und Kristina Hammer,
Präsidentin der Salzburger Festspiele begrüßten die mehr als 650
Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Salzburg.
Globale Unsicherheiten im Fokus
In seiner Special Address betonte Johannes Hahn, ehemaliger EU-
Budgetkommissar, dass die EU-Kommission mit dem langfristigen
Finanzrahmen bis 2034 einen realistischen und zukunftsorientierten
Kurs vorgezeichnet habe. Im darauffolgenden Eröffnungspanel
diskutierten Benjamin Haddad, französischer Europaminister, Nemanja
Starović, serbischer Europaminister, die österreichische
Europaministerin Claudia Plakolm und Gerhard Zeiler, President
International bei Warner Bros. moderiert von David Bach, Präsident
des IMD, wie die EU durch reduzierte Abhängigkeiten, strategische
Partnerschaften und wertegeleitete Außenpolitik wieder global
handlungsfähig wird. Auch David Petraeus, ehemaliger CIA-Direktor
zeichnete ein eindringliches Bild einer Welt im Umbruch:
Unilateralismus ersetze Multilateralismus, Hypernationalismus
verdränge Globalisierung, Angst trete an die Stelle von Optimismus,
die geopolitische Stabilität nach dem Kalten Krieg sei vorbei.
Verteidigung, Energie, Rohstoffe: Europas wirtschaftliche Basis
für Sicherheit
In der zweiten Diskussionsrunde stellte sich die Frage, wie
Europas sicherheitspolitischer „Weckruf“ in langfristige Strategien
münden kann. Victor Fedeli, Minister für wirtschaftliche Entwicklung,
Schaffung von Arbeitsplätzen und Handel der Provinz Ontario (Kanada),
Maciej Witucki, Vorsitzender des polnischen Arbeitgeberverband
Lewiatan und David Bach diskutierten über Verteidigungsfähigkeit,
politische Geschlossenheit und die Balance von Stärke und Offenheit.
Gefolgt von einer Diskussion über die wirtschaftliche Grundlage
strategischer Autonomie mit Nicola Beer, Vizepräsidentin der
Europäischen Investmentbank, Markus Beyrer, Generaldirektor
BusinessEurope, Michael Strugl CEO Verbund AG und Valerie Brunner
Mitglied des Vorstands Raiffeisen Bank International. Dabei wurde
deutlich: Sicherheit ist die Grundlage von Wohlstand und erfordert
langfristige Investitionen, Energie darf nicht zur Waffe werden und
kritische Rohstoffe müssen gesichert und verarbeitet werden, etwa
durch Diversifizierung, neue Handelsabkommen und eine stärkere
industrielle Basis.
Christian Lindner über Europas Reformbedarf
Im Gespräch mit Corinna Milborn kritisierte der ehemalige
deutsche Finanzminister Christian Lindner die europäische
Wirtschaftspolitik der vergangenen Jahre als zu stark auf
Regulierung, Umverteilung und Subventionierung ausgerichtet.
Schuldenfinanzierte Investitionsprogramme seien laut Lindner eine
riskante „Wette auf die Zukunft“, die nur mit tiefgreifenden Reformen
tragfähig sei: „Schulden sind nur vorgezogener Wohlstand – echter
Wohlstand muss erarbeitet werden.“
Life-Sciences als Schlüsselbranche und Innovationschance Europas
Im Life-Sciences-Panel des Salzburg Summit 2025 betonten die
Expertinnen und Experten das Potenzial Europas, in der Biotechnologie
global führend zu werden, vorausgesetzt, es folgt nun entschlossenes
Handeln. Edward T. McMullen, ehemaliger Botschafter der Vereinigten
Staaten in der Schweiz und in Liechtenstein und Wolfram Schmidt,
Präsident, Europa-Chef, Biogen International GmbH sahen in einer
engeren transatlantischen Kooperation große Chancen, da die USA zwar
weiterhin stark seien, aber derzeit an Dynamik verloren.
Staatssekretär Alexander Pröll und Präsident des Institute of Science
and Technology Austria (ISTA) Martin Hetzer forderten gezielte
Reformen, schnellere Umsetzung und besseren Transfer von Forschung in
marktreife Innovationen.
Medien, Bürokratie und Trump: Deep Dives zu gesellschaftlichen
und politischen Umbrüchen
Den Tag rundeten unterschiedliche Deep Dives ab. In der von der
KSW getragenen Diskussion wurde über den richtigen Umgang mit
Bürokratie und Nachhaltigkeitsvorgaben diskutiert. Parallel dazu
analysierte Henry Olsen, Senior Fellow des Ethics and Public Policy
Center (Washington D.C.) die politische Neuausrichtung der USA unter
Donald Trump und deren globale Folgen. Im Medienpenal wurde über die
Zukunft der Medien im Spannungsfeld von technologischer Disruption,
Vertrauen und Geschäftsmodellen diskutiert. Ergänzt wurde das
Programm durch eine Kulturführung „Industry meets Culture“, die
historische Einblicke in die Salzburger Festspiele bot.
Digitaler Aufbruch und geopolitische Verantwortung: Europas
Antworten auf eine veränderte Welt
Der zweite Tag des Salzburg Summit 2025 startete mit einem
Technology Breakfast, präsentiert von A1, unter dem Titel „Global
Dynamics, European Responses“. Thomas Arnoldner, stv.
Vorstandsvorsitzender A1 Group und Martin Kocher, ehem.
Wirtschaftsminister diskutierten über die geopolitischen
Herausforderungen im digitalen Raum und wie Europa technologisch und
wirtschaftspolitisch darauf reagieren muss. Im Fokus standen
strategische Souveränität, der Aufbau digitaler Infrastrukturen und
die Frage, wie europäische Innovationskraft gegenüber globalen
Playern besser zur Geltung kommen kann.
Im anschließenden Executive-Interview gab Joschka Fischer, ehem.
deutscher Vizekanzler und Außenminister im Gespräch mit Rainer Nowak,
Geschäftsführer Die Presse, einen pointierten Ausblick auf Europas
geopolitische Verantwortung in einer zunehmend instabilen Welt. Im
abschließenden Panel wurde schließlich die Rolle Künstlicher
Intelligenz für Europas Wettbewerbsfähigkeit beleuchtet. Im Gespräch
mit Thomas Zimpfer, Managing Director B&C Group machten Georg Kopetz,
CEO TTTech, Lars Reger, CTO NXP, Andreas Urschitz, CMO Infineon und
Alwine Mohnen, Professorin an der Technischen Universität München –
Leiterin der Fakultät für Management deutlich, dass Europa zwar
exzellente Grundlagen in Industrie und Forschung besitzt, aber mehr
unternehmerische Dynamik und Investitionsbereitschaft braucht, um
global mitzuhalten. Den Abschluss des Vormittags bildete eine Keynote
-Speech von Nicușor Dan, dem Präsidenten Rumäniens, der die Bedeutung
der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen hervorhob und die
Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Zusammenarbeit betonte.
Strategische Orientierung, wirtschaftliche Resilienz und
technologische Führungsansprüche
Der 6. Salzburg Summit 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, dass
Europa in einer zunehmend fragmentierten und unberechenbaren Welt
nicht abwarten darf, sondern aktiv gestalten muss. Sicherheit,
wirtschaftliche Stärke und technologische Innovationskraft wurden
dabei nicht als Gegensätze, sondern als zentrale Voraussetzungen für
Handlungsfähigkeit und Stabilität verstanden. Die zahlreichen Impulse
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft machten deutlich: Wenn
Europa seine Stärken gezielt bündelt, Reformen mutig angeht und
Partnerschaften strategisch nutzt, kann es nicht nur auf
Unsicherheiten reagieren, sondern zum globalen Kompass in dieser
„Rough New World“ werden.
Unterstützer und Partner
Ein Event dieser Größenordnung gelingt nur mit der Hilfe von
Unterstützern und Förderern, so konnten unter anderem Audi, der
Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig), ATOS,
der Bankenverband, die Raiffeisenbank International AG, die
Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG, die
Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, der
Raiffeisenverband Salzburg eGen, A1, die Verbund AG, Google, die B&C-
Gruppe, Palfinger, SKY Austria sowie die Kammer der
Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen (KSW) für das Event
als Partner gewonnen werden. Die ÖBB fungiert wie auch in den
vergangenen Jahren als Mobilitätspartner. Darüber hinaus wird der
Summit mit Produkten von café+co unterstützt. In diesem Jahr freuen
wir uns, mit McKinsey & Company, BusinessEurope, dem Peter Drucker
Forum und dem Salzburg Europe Summit als strategische Partner
zusammenzuarbeiten.
Weitere Infos zum Salzburg Summit finden Sie unter
www.salzburgsummit.com .