50 Jahre Umfassende Landesverteidigung – Gemeinsam für die Sicherheit: Ein Land. Viele Kräfte.

Wien (OTS) – Am 8. Juli jährt sich die Aufnahme der Umfassenden
Landesverteidigung
in die österreichische Bundesverfassung. An diesem Tag wurde sie im
Bundesgesetzblatt Nr. 368 aus dem Jahr 1975 verankert. 50 Jahre
später ist die Umfassende Landesverteidigung – insbesondere nach dem
Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und vor dem Hintergrund
geopolitischer Veränderungen – wieder verstärkt ins Zentrum der
Öffentlichkeit gerückt. Gerade in einer Welt, die zunehmend
unsicherer geworden ist, ist es umso wichtiger, dass sich das
Österreichische Bundesheer auf mögliche Bedrohungen vorbereitet.
Gleichzeitig setzt sich das Bundesministerium für Landesverteidigung
dafür ein, auch die geistige Landesverteidigung wieder stärker in den
Fokus zu rücken.

„Das eine ist, das Verteidigungsbudget zu steigern, das andere,
was hier dringend notwendig ist, ist die Verteidigungsfähigkeit
Österreichs in allen Bereichen zu heben und zu stärken.
Landesverteidigung geht uns alle an, das ist nicht nur eine
militärische Aufgabe, sondern eine gesellschaftliche, die jeden und
jede Einzelne betrifft. In diesem Zusammenhang spielt insbesondere
der Wehrwille unserer Bevölkerung eine zentrale Rolle. Es braucht
einen gesamtgesellschaftlichen Kraftakt, um die Verteidigung unseres
Landes sicherzustellen – militärisch, zivil, wirtschaftlich,
politisch und geistig. Jeder und jede ist und kann ein Verteidiger
unseres Landes sein. Daher ist es wichtig, immer wieder zu erklären,
warum es wichtig ist, unser schönes Land zu schützen – und den Sinn
dahinter zu verdeutlichen.“

Geistige Landesverteidigung in den Lehrplänen aufgenommen
Im Jahr 2023 wurden daher die Themen „Umfassende Landesverteidigung“
und „Österreichisches Bundesheer“ als verbindliche Inhalte im
Unterrichtsfach Politische Bildung und Geschichte an Mittelschulen
und AHS-Unterstufen aufgenommen. Schülerinnen und Schüler setzen sich
somit aktiv mit diesen Themen auseinander. In den Oberstufen bieten
darüber hinaus verschiedene Unterrichtsgegenstände sowie der
Grundsatzerlass zur Politischen Bildung Anlässe, die Themen
„Umfassende Landesverteidigung“ und „Sicherheitspolitik“ zu
behandeln. Sowohl an Pflichtschulen als auch an Höheren Schulen
werden außerdem Informationsoffiziere des Österreichischen
Bundesheeres eingeladen, um Schülerinnen und Schüler mit der Thematik
vertraut zu machen.

Aktuell verfügt das BMLV über rund 650 ausgebildete und bestellte
Informationsoffiziere. Weitere 200 sind derzeit in Ausbildung, über
500 weitere haben Interesse an der Ausbildung bekundet.

„Besonders stolz sind wir auf mittlerweile über 100 bestellte
externe Informationsoffiziere, darunter viele Lehrerinnen und Lehrer,
die sich diesem Thema mit großem Engagement widmen. Mit Maßnahmen
dieser Art können wir das Verständnis junger Menschen für die
Landesverteidigung stärken, den Wehrwillen wieder aufs Tapet bringen
und die Bereitschaft zur Verteidigung der demokratischen Freiheit
fördern. Dazu gehört auch, bei Schülerinnen und Schülern ein
Demokratieverständnis, demokratische Werthaltungen sowie die Achtung
der Grundrechte anzuregen“, so Tanner weiter.

In den letzten beiden Jahren waren Informationsoffiziere
insgesamt über 3.800-mal im Einsatz, davon rund 2.500-mal im
Bildungsbereich.

Umfassende Landesverteidigung
Die Umfassende Landesverteidigung ist die Summe aller militärischen
und zivilen Maßnahmen, um aktuellen und künftigen Herausforderungen
für die Sicherheit Österreichs gemeinsam begegnen zu können. Sie
umfasst die militärische, wirtschaftliche, zivile und geistige
Landesverteidigung.