Wien (OTS) – „Mangroven sind extrem wichtig für den Klimaschutz. Sie
speichern
CO2, bewahren Küsten vor der Erosion und sind Sieger unter den
artenreichsten Biotopen der Welt. Allein: Wenn wir nichts tun, werden
sie immer weniger. Weltweit haben wir bereits gut die Hälfte
verloren“, warnt Maria Katharina Moser, Direktorin von Diakonie und
Brot für die Welt.
Brot für die Welt arbeitet seit 3,5 Jahren mit lokalen Partnern
im Mekong-Delta an der Wiederaufforstung des Mangroven-Gürtels. Bis
jetzt konnten mehr als 100 Hektar Mangroven in Vietnam wieder
aufgeforstet werden. Die lokale Bevölkerung wurde ausgebildet, um den
Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mangrovenwäldern
voranzutreiben. Außerdem wurden Schutzdämme errichtet. Dadurch
konnten über 2.700 Hektar Mangroven erhalten werden, und die
Bodenerosion wurde gestoppt. Gleichzeitig konnten für mehr als 270
Familien nachhaltigere Einkommensquellen geschaffen werden, wie zB
Bienenzucht/Honigherstellung oder Krabben- und Shrimpszucht.
In 10 Jahren werden die Mangroven ihre volle Größe erreicht
haben, und eine Vielzahl an Tonnen CO2 einsparen. „Das Projekt des
Klima-Ministeriums ermöglicht, dass in den kommenden Jahren noch
doppelt so viele Mangroven gepflanzt werden. Wenn das gelingt, ist
das sowohl lokal als auch global gut für den Erhalt der
Biodiversität, der Küsten, und wäre ein großer Erfolg. Mit solchen
Projekten kann sich Österreich auch global schmücken, denn wir müssen
zum Erhalt der natürlichen Ressourcen weltweit beitragen. Genauso wie
wir hier in Österreich unseren ökologischen Fußabdruck reduzieren
müssen“, betont die Diakonie-Direktorin.
Zwtl.: Klimaflucht ist im Vietnam bereits Realität
Im Mekong-Delta in Vietnam mussten in den letzten Jahren bereits
5 Mio Menschen ihr zu Hause verlassen. 14,5 % nennen explizit den
Klimawandel als Grund für den Wegzug. Bei einem Anstieg des
Meeresspiegels von einem Meter gehen 38% des Mekong-Deltas verloren.
Seit je her tritt der Mekong im Delta über die Ufer und überschwemmt
die umliegenden Gebiete. „Das war schon immer so. Aber die Regenfälle
sind in den letzten zehn Jahren unberechenbar geworden“, so Moser.
Perioden mit extremem Niederschlag wechseln sich mit langen
Trockenphasen ab. Oft ist es jetzt so, dass Bauern und Bäuerinnen
aufgrund des fehlenden Regens für die Bewässerung auf das Grundwasser
zurückgreifen müssen. Der ohnehin niedrigere Grundwasserspiegel sinkt
dadurch weiter ab. Die Folge ist, dass Meereswasser ins Grundwasser
gelangt. Kombination aus Dürre und versalzenen Böden produziert
Armut. Im Mekong-Delta ist deshalb bereits ein Viertel der Menschen
von Armut betroffen. Im restlichen Vietnam sind es 2,25%. „Das zeigt,
wie wichtig die Aufforstung der Mangrovengürtel für die Bevölkerung
vor Ort ist, und dass sie selbst daran mitwirken können, den Schutz
und die nachhaltige Bewirtschaftung von Mangrovenwäldern
voranzutreiben“, so Moser abschließend.