ORF-„matinee“: „Maria Theresia – Monarchin und Musicalheldin“, „Florenz – Habsburg und die Schöne am Arno“

Wien (OTS) – Die „matinee“ zu Allerseelen, am Sonntag, dem 2.
November 2025, um
9.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, bietet mit der Sendung „Maria
Theresia – Monarchin und Musicalheldin“ zunächst Einblicke in die
Entstehung der neuesten Musicalproduktion im Wiener Ronacher, die am
10. Oktober Premiere feierte. Danach geht es in der Dokumentation
„Florenz – Habsburg und die Schöne am Arno“ (9.35 Uhr) um die
berühmte Hauptstadt der Toskana mit ihren bedeutenden Kunstschätzen,
die nach dem Niedergang der Medici in die Einflusssphäre der
Habsburger geriet – und Maria Theresias Gatte Franz Stephan von
Lothringen Herrscher des Großherzogtums Toskana wurde. Eine der
wertvollsten Preziosen der Habsburger, die Reichskrone, stellt die
anschließende Ausgabe der Reihe „Ikonen Österreichs“ (10.30 Uhr) in
den Mittelpunkt. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-
Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.40 Uhr) mit
aktuellen Berichten und Tipps.

„Maria Theresia – Monarchin und Musicalheldin“ (9.05 Uhr)

Das Leben der legendären Habsburger-Herrscherin Maria Theresia,
deren Vermächtnis und Reformen bis heute wirken, wurde zum Bühnenhit.
Die Dokumentation „Maria Theresia – Monarchin und Musicalheldin“ von
Heidi Neuburger-Dumancic begleitet den Entstehungsprozess von „Maria
Theresia – Das Musical“ von den Proben bis zur Welturaufführung.
Das Leading Team rund um Musical-Intendant Christian Struppeck wollte
eine historisch korrekte, aber dennoch heutige Version von Maria
Theresia kreieren. Um die geschichtliche Authentizität der Erzählung
zu gewährleisten, erhielt Autor Thomas Kahry fachliche Unterstützung
von Historikerin und Habsburg-Expertin Katrin Unterreiner. Das
Bühnenbild von Morgan Large spannt einen Bogen von der barocken
Vergangenheit ins Heute, die Musik von Paul und Dieter Falk ist
geprägt von poppigen Songs mit Rap-Passagen und auch die von
Aleksandra Kica gestalteten Kostüme geben sich betont modern.
Die Vereinigten Bühnen Wien zeigen die Monarchin, deren Regentschaft
sich von 1740 bis zu ihrem Tod 1780 erstreckte, als selbstbestimmte,
widerständige und fortschrittliche Machtpolitikerin, die sich gegen
Zweifler und Intriganten durchsetzen muss, um den Thron zu besteigen
– aber auch als liebende Ehefrau und Mutter von 16 Kindern.
Die Titelrolle spielt die gebürtige Holländerin Nienke Latten, die
sich in monatelanger Recherche mit dem Leben von Maria Theresia
beschäftigt hat. Den starken Fokus auf unterschiedliche weibliche
Lebensrealitäten bilden zwei weitere Frauenfiguren ab: Maria
Theresias früh verwitwete Hofdame Madame Fuchs (Annemieke van Dam)
und Kaiserin-Mutter Elisabeth Christine (Annemarie Lauretta).
Flankiert und unterstützt werden sie von einem jungen Cast – unter
ihnen Moritz Mausser als Maria Theresias düsterer und von Dämonen
gebeutelter Widersacher Friedrich von Preußen. Fabio Diso verkörpert
ihre große Liebe und Ehemann Franz Stephan von Lothringen. Ihren Sohn
und Thronfolger Joseph spielt Aeneas Hollweg.
Regisseur Alex Balga will die Emotion in den Vordergrund stellen und
die Figuren für das Publikum nachvollziehbar machen. Bei den Proben
arbeitet er sehr detailbetont mit dem Ensemble, um größtmögliche
Wahrhaftigkeit zu erreichen – denn die Herausforderungen, mit denen
die Figuren zu kämpfen haben, sind allgemeingültig und zeitlos.

„Florenz – Habsburg und die Schöne am Arno“ (9.35 Uhr)

In anderen europäischen Altstädten manifestiert sich Geschichte
in Gebäuden und Denkmälern, in Florenz ist die Vergangenheit
allgegenwärtig. Der Schutzheilige der Stadt ist Johannes der Täufer,
der Heilige Geist der Stadt hingegen heißt Renaissance, die hier Hand
in Hand mit dem Humanismus ein Werk errichtete, von dem die
Menschheit weiterhin zehrt und die Stadt bis heute profitiert.
Im 14. Jahrhundert beginnt in Italien eine neue Epoche. Gelehrte
besinnen sich auf die Antike und erschaffen damit das Fundament für
die Renaissance. Die Abkehr von den Dogmen des Mittelalters hin zur
Würde des Individuums wird zur Grundlage der europäischen Moderne.
Das Zentrum dieser alles umfassenden Philosophie wird Florenz.
Untrennbar verbunden ist der Aufstieg der Stadt zur Handels- und
Kulturmetropole mit der einflussreichsten Familie jener Zeit, den
Medici, die man auch die „Bankiers Gottes“ nannte. Aus ihrer Dynastie
gingen Großherzöge und Päpste hervor. Die Medici, die Wissenschaft
und die Kunst haben maßgeblichen Anteil an einem unermesslichen
Weltkulturerbe, das es bis in die heutigen Tage zu bestaunen gilt.
Mit dem Niedergang des Geschlechtes der Medici gerieten Florenz und
die Toskana in die Einflusssphäre der Habsburger. Franz Stephan von
Lothringen, der Gatte Maria Theresias, wurde 1737 Herrscher des
Großherzogtums Toskana. Im Zuge der „Italienischen Einigung“, des
Risorgimento, musste Großherzog Leopold 1859 die Region verlassen.
Damit endete das 120-jährige Gastspiel der Habsburger in der Toskana.
Ein Fünftel aller Kulturschätze dieser Welt ist heute in Florenz
beheimatet. Doch Florenz ist weit mehr als eine museale Stadt, denn
die meisten Paläste sind immer noch bewohnt und ihre Bürger:innen bis
heute von Kunst und Schönheit inspiriert. Für die Regie dieser
Dokumentation zeichnen Björn Knölz und Gernot Stadler verantwortlich.