Wien (OTS) – Der bekannte katholische Journalist und Publizist Heinz
Nußbaumer ist
am Wochenende im Alter von 82 Jahren gestorben. Von 2001 bis 2008 war
er Gastgeber der ORF-Fernsehsendung „Philosophicum“ und moderierte
weiters „kreuz & quer“-Religionsdiskussionen. In memoriam Heinz
Nußbaumer zeigt der ORF neben einem Nachruf in der aktuellen
Berichterstattung am Samstag, dem 1. November 2025, um 12.45 Uhr in
ORF 2 und auf ORF ON die „Was ich glaube“-Ausgabe „Heinz Nußbaumer –
Wie ist das mit dem Berg Athos?“. ORF III präsentiert anlässlich des
Ablebens des Journalisten, Zeitungsherausgebers und Buchautors direkt
nach dem Polittalk „zur SACHE“ am Mittwoch, dem 29. Oktober, „Heinz
Nußbaumer – Das letzte Interview“ (23.20 Uhr) mit Gerhard Jelinek.
Anschließend zeigt der Sender die „zeit.geschichte“-Produktion
„Erlebt, erzählt – Heinz Nußbaumer erinnert sich“ (0.05 Uhr).
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Heinz Nußbaumer war in der
österreichischen Medienlandschaft jahrzehntelang eine prägende
Persönlichkeit. Als Journalist führte er vielbeachtete Interviews mit
internationalen Persönlichkeiten wie Michail Gorbatschow, Ronald
Reagan, Indira Gandhi und Jassir Arafat – der österreichischen
Wochenzeitung ‚Die Furche‘ verlieh er viele Jahre als Herausgeber und
Kolumnist seine Handschrift. Seine ausgewiesene Expertise und sein
Interesse für religionspolitische und gesellschaftspolitische Themen
hat Heinz Nußbaumer viele Jahre lang im Rahmen der ORF-TV-Sendungen
‚Philosophicum‘ und ‚kreuz & quer‘ zu einem beliebten
Diskussionsleiter gemacht. Unsere Anteilnahme gilt der Familie von
Heinz Nußbaumer.“
Heinz Nußbaumer wurde am 16. Juli 1943 in Bad Reichenhall
geboren, wuchs in Salzburg auf und studierte Theologie, Rechts- und
Staatsphilosophie sowie Kunstgeschichte. Von 1962 bis 1964 war er
Pressereferent beim späteren ÖVP-Bundeskanzler Josef Klaus. 1964
startete Nußbaumer seine journalistische Laufbahn bei der „Salzburger
Volkszeitung“.
1966 holte Hugo Portisch Nußbaumer nach Wien zum „Kurier“. 1971
wurde Nußbaumer mit der Leitung des Außenpolitik-Ressorts betraut,
das er knapp 20 Jahre lang führte. In dieser Zeit entstanden große
Serien über den Nahen Osten, Afghanistan, Tibet, China und den ersten
Golfkrieg. Von 1990 bis 1999 wechselte Nußbaumer die Seiten und war
unter den Bundespräsidenten Kurt Waldheim und Thomas Klestil (ÖVP)
Kommunikationschef der Präsidentschaftskanzlei.
Seit 1999 arbeitete Nußbaumer als freier Publizist. Von 2003 bis 2023
war er u. a. Herausgeber der Wochenzeitung „Die Furche“. Er war u. a.
einer der Gastgeber der ORF-Reihe „Philosophicum“ und schrieb mehrere
Bücher, darunter den Bestseller „Der Mönch in mir“ über seine Athos-
Pilgerreisen sowie zuletzt seinen neu aufgelegten Erinnerungsband
„Meine kleine große Welt“.
Für seine hervorragenden journalistischen Leistungen erhielt
Nußbaumer zahlreiche Auszeichnungen – u. a. den Concordia-Preis, den
Karl-Renner-Preis, den Leopold-Kunschak-Preis und den vom
Österreichischen PEN-Club vergebenen Europäischen Toleranzpreis. 1995
erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
I. Klasse. 2023 erhielt er für sein Lebenswerk den Hans-Ströbitzer-
Preis des Pressevereins der Diözese St. Pölten.