Wien (OTS) – Die führenden Mobilitätsanbieter in Österreich, Dott,
Lime und Voi,
warnen vor unbeabsichtigten Rückschritten für die Mobilitätswende,
die durch die vom Verkehrsministerium angekündigte Helmpflicht im
Zuge der geplanten StVO-Novelle drohen. Eine gesetzliche Helmpflicht
wirkt auf den ersten Blick nach einem Beitrag zur Sicherheit – in
Wahrheit gefährdet sie das, was Österreich dringend braucht: weniger
Autoverkehr, bessere Luft und mehr Platz für sichere Radinfrastruktur
in unseren Städten.
Internationale Erfahrungen belegen die Risiken: In anderen
Ländern führte eine gesetzliche Helmpflicht zu einem drastischen
Einbruch der Fahrrad- und E-Scooternutzung – in Australien und
Dänemark etwa ging diese um 50 % bzw. 70 % zurück. Eine ähnliche
negative Entwicklung wäre auch in Österreich zu befürchten. Länder
mit hoher Fahrradnutzung wie die Niederlande oder Deutschland setzen
deswegen bewusst auf freiwillige Empfehlungen statt Zwang. Eine
Helmpflicht setzt ein falsches Signal: Sie erschwert den Zugang zur
nachhaltigen Mobilität, schreckt Nutzer:innen ab und konterkariert
das Ziel, Autofahrten zu vermeiden. Damit steht sie im Widerspruch zu
den Klimazielen der Bundesregierung.
Was Österreich jetzt braucht, ist eine echte
Radinfrastrukturoffensive statt neuer Hürden für den Umstieg auf
nachhaltige Mobilität. Nur ein flächendeckender Ausbau sicherer,
baulich getrennter Radwege, niedrigere Tempolimits für den
Autoverkehr und weniger motorisierter Individualverkehr erhöhen die
Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer:innen und schaffen Anreize für
den Umstieg auf nachhaltige Mobilitätsformen wie E-Bikes oder E-
Scooter.