Wien (OTS) – Die Arbeitslosigkeit liegt Ende Juli weiterhin um rund
+15.000 (+5,5%
auf 289.968) über dem Wert von 2024. Die Register-Arbeitslosenquote
beträgt 6,7% (+0,3%-punkte gegenüber Juli 2024). Die Beschäftigung
wächst gegenüber dem Vorjahr aber wieder leicht (geschätzt +16.000
Beschäftigungsverhältnisse).
Österreich befindet sich im dritten Jahr einer wirtschaftlichen
Rezession bzw. Stagnation. Die WIFO Wirtschaftsprognose vom Juni geht
von einem Null-Wachstum 2025 aus, gemäß IHS könnte sich 2025 ein
Wirtschaftswachstum von real +0,1% ausgehen. Erst im Jahr 2026 ist
ein leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit erwartbar. Die
Arbeitsmarktentwicklung zeigt sich vor diesem konjunkturellen
Hintergrund weiterhin verhalten, der Anstieg der Arbeitslosigkeit
betrifft aktuell alle Altersgruppen und Bundesländer.
Der Zuwachs an Arbeitslosen und AMS Schulungsteilnehmenden
gegenüber dem Vorjahr bleibt über die letzten Monate weitgehend
stabil und verbessert sich im Juli jedoch etwas. Die Zahl der
Arbeitslosen und AMS-Schulungsteilnehmenden erreicht im Juli 2025 den
Gesamtwert von 359.374 (+17.605 oder +5,2% gegenüber dem Vorjahr).
Zwtl.: Aktuelle Arbeitsmarktlage
Die Arbeitslosigkeit von Frauen erhöht sich im Juli mit +6,8%,
während bei den Männern ein Anstieg von +4,3% zu verzeichnen ist.
Die Jugendarbeitslosigkeit erhöht sich Ende Juli 2025 erstmals
seit Monaten unterdurchschnittlich (+3,7%). Die Zahl der beim AMS
gemeldeten sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden steigt jedoch
deutlich (+7,3% oder +685).
Die Arbeitslosigkeit von Personen mit ausländischer
Staatsbürgerschaft steigt um +5,3% an, während die Arbeitslosigkeit
von Inländer:innen sich mit +5,5% erhöht.
Da die Zahl der Arbeitssuchenden schon über viele Monate
ansteigend ist, wächst auch die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen
mit Status Arbeitslos und mindestens ein Jahr AMS Vormerkung auf rund
90.500 (+8.100 oder +9,8%).
Zwtl.: Entwicklung der freien Dienstverträge
Festzustellen ist, dass die Zahl der freien Dienstnehmer:innen
weiter zunimmt. Im Juni 2025 wurden rund 15.200 vollversicherte freie
Dienstverhältnisse registriert – ein Anstieg von +3,9% gegenüber dem
Vorjahresmonat. Hinzu kommen noch rund 26.900 geringfügige freie
Dienstverhältnisse (+6,5% im Vergleich zu Juni 2024). Auffallend ist
insbesondere der Zuwachs bei Männern: Mit +7,2% fällt der Anstieg der
freien Dienstverhältnisse über der Geringfügigkeitsgrenze im Juni
deutlich höher aus als bei Frauen, deren Zahl mit +0,2 % nahezu
stagniert. Rund jedes fünfte Freie Dienstverhältnis entfällt auf das
Gesundheits- und Sozialwesen (20,7 % im Juni 2025). Dahinter folgen
die Branchen Erziehung und Unterricht (16,7 %) sowie
wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (13,5 %). Auffällig
ist die Entwicklung in der Wirtschaftsklasse der „sonstigen Post-,
Kurier- und Expressdienste“, zu der auch Lebensmittel-Lieferdienste
zählen: Im Vergleich zum Juni 2024 hat sich die Zahl der freien
Dienstverhältnisse hier mehr als vervierfacht (auf 726 im Juni 2025).
Zwtl.: Neue Regelungen für freie Dienstnehmer:innen ab 2026
Freie Dienstnehmer:innen sollen ab dem kommenden Jahr mehr Schutz
und Rechte genießen, künftig können sie auch in Kollektivverträge
einbezogen werden.
„Ab Jänner 2026 werden die Bedingungen für freie
Dienstnehmer:innen in Österreich – durch geregelte Mindestentgelte
und klare Kündigungsfristen – deutlich verbessert. Das ist ein ganz
wichtiger Schritt zu mehr Absicherung und um die Umgehung von
arbeitsrechtlichen Bestimmungen wirksam zu bekämpfen“, betont Arbeits
– und Sozialministerin Korinna Schumann.