St. Pölten (OTS) – Die Geschäftsführer-Posten sowohl der Ecoplus GmbH
als auch der NÖ
Kulturwirtschaft GmbH stehen im Zuge bevorstehender Pensionierungen
zur Nachbesetzung an. Rund um diese wichtigen Positionen mehren sich
derzeit die Spekulationen. Für die Grünen Niederösterreich brauche es
aufgrund der enormen Bedeutung dieser Funktionen einen transparenten
und nachvollziehbaren Auswahlprozess.
Neue Zeiten brauchen neue Prozesse
„Niederösterreich steht vor einer notwendigen Transformation von
Industrie und Betrieben. Dafür braucht es an der Spitze der Ecoplus
einen Menschen, der klare Visionen hat und sich nicht von unsinnigen
Nebensächlichkeiten wie etwa Wirtshausprämien von der strategischen
Arbeit ablenken lässt. Da es sich bei der Ecoplus GmbH um eine 100-
prozentige Landestochter handelt, kann die Landeshauptfrau hier
direkt Einfluss nehmen. Helmut Miernicki hat viele Krisen gemeistert
und wesentlich zum guten Ruf der Ecoplus beigetragen. Dennoch zeigt
sich am Beispiel der Region Lackenhof/Ötscher, wie chaotisch und
ergebnislos derzeit auf Regierungsebene agiert wird – eine Region
wird zum Spielball parteipolitischer Interessen. Genau deswegen ist
es jetzt wichtig, die Nachfolge transparent und öffentlich
nachvollziehbar auszuschreiben und den gesamten Prozess unter
parlamentarische Begleitung zu stellen. Neue Zeiten verlangen nach
neuen, offen gestalteten Verfahren“, betont die Landessprecherin der
Grünen. Sie kündigt an, den neuen Aufsichtsratsvorsitzenden und ÖVP-
Klubobmann Kurt Hackl an diesen Maßstäben messen zu wollen.
Kulturwirtschaft: Fundierte Nachfolgeregelung gefragt
Auch bei der NÖ Kulturwirtschaft GmbH steht eine Veränderung
bevor: Paul Gessl, der die Gesellschaft seit 2000 erfolgreich leitet,
zeichnet für die Entwicklung der niederösterreichischen
Kulturlandschaft maßgeblich verantwortlich. „Seine Bilanz reicht von
Volkskultur bis Hochkultur, zahlreiche regionale Initiativen wurden
auf den Weg gebracht. Ebenso sein betriebswirtschaftliches Geschick,
Millionen vom Land auf die Seite zu bringen und dem Land hohe Zinsen
für Kredite zu verrechnen. Fakt ist, dass er unzählige private
Beteiligungen in der GmbH hat, die sich über den
finanzwirtschaftlichen Erfolg im Unterschied zur Opposition freuen“,
so Helga Krismer. Da das Land Niederösterreich über verschiedene
Gesellschaften die Mehrheit an der NÖKU hält, brauche es eine
Nachfolge, die auch weiterhin kulturstrategische Akzente setzt. „Paul
Gessl muss vor seinem Abschied den Vertrag mit dem Land auf neue,
faire Beine stellen, damit die Kultur abgesichert ist und die NÖKU
keine Bank fürs Land sein kann. Und auch hier gilt: Die Nachbesetzung
muss transparent und offen erfolgen“, fordert Helga Krismer.
Klarheit und Transparenz gefordert
Beide Gesellschaften stehen in der Verantwortung der
Landeshauptfrau. „Ich erwarte, dass im September in den betreffenden
Ausschusssitzungen für Kultur und Wirtschaft ein klarer Bericht zum
geplanten Auswahlverfahren vorgelegt wird. Externe Beratungen dürfen
nicht nur zum Schein beauftragt werden – durchschaubare Alibi-
Aktionen schaden dem Land. Niederösterreich darf sich keine
inhaltsleere Politik leisten. Wirtschaft und Kultur sind für unser
Land zu wichtig, um sie parteipolitischen Interessen zu opfern“, so
Helga Krismer abschließend.