Gemeindebund veröffentlicht Positionspapier zur Zukunft der Nahversorgung

Wien (OTS) – Die Nahversorgung ist in den letzten Jahrzehnten aus
vielen Gemeinden
„abgewandert“. Rund ein Drittel aller österreichischen Gemeinden
verfügt aktuell über keinen Nahversorger mit Vollsortiment mehr. „Mit
digitalen Läden und innovativen Angebotsbündelungen können wir sie
wieder in unsere Ortskerne – auch in kleine Gemeinden zurückholen,“
Ist Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl überzeugt. Der
Österreichische Gemeindebund legt dazu ein Positionspapier vor, das
auf Digitalisierung, flexiblere Öffnungszeitenregelungen und
maßgeschneiderte Lösungen für unterversorgte Gemeinden setzt.

Konkrete Forderungen aus dem Positionspapier

1) Innovation & Digitalisierung gezielt nutzen

Ziel: Alltagstaugliche, zugängliche und lebensnahe Nahversorgung
durch moderne Technik

Forderung: Digitale Zutrittssysteme, 24h-Digi-Läden,
Hybridmärkte, Rufbusse und smarte Lieferlogistik sollen eine
alltagstaugliche und wirtschaftliche Nahversorgung ermöglichen.

„Wir brauchen moderne Regeln für eine moderne Realität: Digi-
Läden dürfen nicht an Öffnungszeitengesetzen von gestern scheitern.“
– Johannes Pressl

2) Multifunktionale Zentren im Ortskern

Ziel: Kundenfrequenz steigern, Leerstände beleben, sozialen
Treffpunkt schaffen

Forderung: Der Gemeindebund will multifunktionale Ortszentren,
die Lebensmittelhandel mit ergänzenden Dienstleistungen wie Post,
Bankomat, Gastronomie oder Apotheken kombinieren.

„Wer mehr Gründe schafft, ins Ortszentrum zu kommen, stärkt
Nahversorgung und Gemeinschaft.“ – Johannes Pressl

3) Regulatorische Hürden abbauen

Ziel: Öffnungszeiten flexibilisieren, Bau-, Gewerbe- und
Denkmalschutzrecht erleichtern, sowie Marktzugang fair gestalten &
Monopole überdenken

Forderungen:

Erweiterung der Öffnungszeiten für automatisierte Verkaufsstellen
(24h) und Hybridmärkte (erweiterte Betriebszeiten).

Erleichterungen im Bau-, Gewerbe- und Denkmalschutzrecht, um
Leerstand einfacher nutzbar zu machen.

Eine Überprüfung bestehender Monopole (z. B. Tabak, Apotheken)
für eine faire Marktöffnung im ländlichen Raum.

„Die Regularien stammen oft aus einer Zeit, in der sich die
Realität der Nahversorgung völlig anders dargestellt hat.“ – Johannes
Pressl

4) Vielfalt statt Einheitslösung & Wirtschaftlichkeit statt
„Zuschussbetrieb“

Ziel: Keine Dauer-Subventionen, sondern tragfähige, lokal
angepasste Modelle

Forderung: Statt Einheitsmodellen fordert der Gemeindebund eine
bundesweite Profiorganisation nach dem Vorbild der NÖ NAFES, um
Gemeinden und regionale Unternehmer bei Konzeptentwicklung und
Umsetzung zu unterstützen.

„Nicht Zuschüsse auf Dauer, sondern wirtschaftlich tragfähige,
lokal angepasste Lösungen sichern die Versorgung langfristig.“ –
Johannes Pressl

Das Positionspapier Nahversorgung können Sie unter folgendem Link
herunterladen: Download Positionspapier .

Informationen über den Österreichischen Gemeindebund:
Der Österreichische Gemeindebund ist seit 1947 die kommunale
Interessensvertretung der österreichischen Gemeinden und Städte auf
Bundesebene und repräsentiert insgesamt rund 70 Prozent der
österreichischen Bevölkerung.