Wien/Brüssel (OTS) – Die Umweltschutzorganisation WWF Österreich
bewertet den Vorschlag
der Europäischen Kommission für das EU-Mehrjahresbudget von 2028 bis
2034 als “völlig falsches Signal”. Ein massiver Rückschritt auf
Kosten der Natur drohe vor allem durch die geplante Auflösung des
wichtigen LIFE-Programms, womit in Zukunft direkte Mittel für den
Schutz der Biodiversität fehlen würden. “Wer hier kürzen will,
handelt grob fahrlässig. Gesunde Ökosysteme schützen unsere
gemeinsamen Lebensgrundlagen und sind entscheidend für eine
funktionierende Wirtschaft und unsere gesamte Gesellschaft” , sagt
Joschka Brangs, Biodiversitätssprecher beim WWF Österreich.
Was droht konkret: Das LIFE-Programm – Europas einziges
Finanzierungsinstrument ausschließlich für Umwelt, Natur und Klima –
soll als eigenständiges Programm gestrichen werden und teilweise im
“Europäischen Wettbewerbsfonds” aufgehen, einem Sammelbecken für
Themen wie Rüstung, Digitalisierung und Industriepolitik. “Anstatt
den Naturschutz zu stärken, würde er in diesem Mischfonds zur
Nebensache degradiert. Daher sollte die österreichische
Bundesregierung hier die Stopptaste drücken und eine Länder-Allianz
für den Naturschutz schmieden”, fordert Joschka Brangs vom WWF.
Insbesondere brauche es eine feste Mittelbindung und Priorisierung
der Finanzierung für den Naturschutz im bewährten LIFE-Programm.
Mitgliedsländer und Parlament sind jetzt gefordert, den
Kommissionsvorschlag deutlich zu korrigieren. “Die Klima- und
Biodiversitätskrise kostet uns schon heute unzählige Milliarden Euro
– durch Dürren, Überschwemmungen und Ernteausfälle. Jeder Euro, den
wir nicht in den Erhalt unserer Lebensgrundlagen investieren, kostet
uns in Zukunft ein Vielfaches. Daher liegt es auch absolut im
österreichischen Interesse, dass der Kommissionsvorschlag bis zum
Beschluss deutlich verbessert wird”, sagt Joschka Brangs vom WWF.