Abtreibung bis zur Geburt? Großbritannien plant radikale Gesetzesänderung – Experten warnen vor Dammbruch in Europa

Salzburg/Wals (OTS) – Ein neuer Gesetzesentwurf der britischen
Labour-Partei will
Schwangerschaftsabbrüche künftig vollständig entkriminalisieren –
damit wären Abtreibungen für die Frauen auch noch im achten oder
neunten Monat legal, theoretisch also bis zum Tag der Geburt. Schon
jetzt kann eine Frau in Großbritannien sechs Monate lang straffrei
abtreiben – eine der liberalsten Regelungen in Europa. Dass künftig
eine Abtreibung sogar kurz vor der Geburt ohne Folgen sein soll,
sorgt für Entsetzen, zumal der britische Entwurf vom Oberhaus des
Parlaments grundsätzlich nur noch verzögert, aber nicht mehr gestoppt
werden kann. Die Folge: Brisante Fragen für ganz Europa.

Die Kritik in Großbritannien ist laut und kommt nicht nur aus
kirchlichen Kreisen. So warnt etwa Clare McCullough, die Leiterin
einer Krisenberatungsstelle in London, eindringlich: „Eine
Spätabtreibung hat schlimme körperliche Folgen. Es ist wie eine
Geburt, aber man bringt ein totes Baby zur Welt.“ Sonia Adesara,
Ärztin und Befürworterin der Reform, hält dagegen:
„Diese Frauen befinden sich in schwierigen Lebensumständen, sie
brauchen Unterstützung , nicht Strafen.“

Trotz der Debatte steigen die Zahlen der Abtreibungen
Über 250.000 Abtreibungen wurden 2022 in Großbritannien gemeldet,
rund 20 Prozent mehr als vor der Corona-Pandemie. Möglich macht das
auch der staatlich finanzierte Versand von Abtreibungspillen per
Post, ohne ärztliche Kontrolle. Kritiker warnen: Das Gesetz könnte zu
mehr Spätabtreibungen führen – auch unbemerkt und zu Hause.

Auch in Österreich schlagen die Wellen hoch
In Österreich ist die Lage bisher klar: Eine Abtreibung ist nur bis
zur zwölften Schwangerschaftswoche straffrei möglich. Danach gelten
enge medizinische Ausnahmen. Umso größer ist die Sorge, dass der
britische Weg auch hierzulande als Vorlage dienen könnte. Daniela
Karall, Präsidentin der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde,
sieht eine gefährliche Entwicklung: „Eine Gesellschaft zeigt sich
daran, wie sie mit den Schwächsten umgeht. Und das sind ungeborene
Kinder.“

Den vollständigen Beitrag zeigt „BLICKWECHSEL. Das
Nachrichtenmagazin“, am Donnerstag, 17.07., ab 21:15 Uhr bei ServusTV
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