Wien (OTS) – Die umfassende Verwandlung von Wiens größter
innerstädtischer
Hitzeinsel schreitet zügig voran. Ganz nach dem Motto „Raus aus dem
Asphalt“ wird der Parkplatz zwischen den Wienzeilen Schritt für
Schritt in einen 6.820 m² großen, einladenden Aufenthaltsort mit
knapp 70 Bäumen, viel Begrünung und Abkühlungsmöglichkeiten
umgestaltet. Wie von vielen Anwohner*innen gewünscht, entsteht hier
eine weitläufige Grünoase mitten in der Stadt, die den klingenden
Namen „Naschpark“ erhalten wird. Der beliebte Flohmarkt bleibt dabei
erhalten. Der Park wird auf jenem Teil des ehemaligen Parkplatzes
umgesetzt, der nicht für den Flohmarkt gebraucht wird. Die ersten
Bäume wurden bereits geliefert und werden nun schrittweise
eingesetzt. Planungsstadträtin Ulli Sima war bei der ersten Pflanzung
vor Ort und zeigte sich erfreut über den Fortschritt und die
sichtbare Veränderung.
„Gerade in diesem Sommer spüren wir, wie wichtig Begrünung,
Kühlung, Entsiegelung und Schatten in der Stadt sind. Daher freue ich
mich nach langen Jahren der Bürger*innen-Beteiligung und Planung nun
besonders auf die baldige Fertigstellung. Mit dem Naschpark erfüllen
wir hier den großen Wunsch der Anwohner*innen nach Grünflächen. Wir
haben uns trotz der statischen Herausforderungen auf der Fläche dafür
eingesetzt, überall wo es möglich war, große Bäume zu pflanzen,
insgesamt setzen wir so entlang der Rechten Wienzeile, wo es mehr
Platz für größere Wurzeln gibt, 5 XXL-Bäume“, betont
Planungsstadträtin Ulli Sima.
Größte Herausforderung: Park auf 100-jährigem „Dach“
Die neuen Bäume kommen aus einer spezialisierten Baumschule und
wurden gezielt für den Naschpark ausgewählt. Gepflanzt werden unter
anderem Seidenbäume, Judasbäume, Blumen-Eschen, Lederhülsenbäume,
Zierapfelbäume und Mispeln. Es handelt sich um großkronige und teils
mehrstämmige Arten, die zum Teil bereits über 25 Jahre alt sind und
schnell Schatten spenden und dem Park eine besondere Atmosphäre
verleihen. Die Planungen für das Areal waren besonders
herausfordernd, da sich die Fläche direkt über dem um die
Jahrhundertwende errichteten Wienflussgewölbe und der U-Bahn
befindet. Der neue Park wird auf der über 100 Jahre alten Überdachung
gebaut. Die Oberfläche ist dort teilweise nur 70 cm stark, deshalb
musste jeder einzelne Baumstandort genau geprüft werden. Die
komplexen statischen und bauphysikalischen Bedingungen erforderten
zudem aufwändige Maßnahmen im Untergrund. Um die Wölbung vor
großflächiger Wurzelausbreitung zu schützen, schirmt eine
weitflächige Stahlbetonplatte samt wurzelfester Folie mit Schutzbeton
das Gewölbe ab. Zum U4-Tragwerk mussten zusätzliche seitliche
Stützmaßnahmen erfolgen.
Raus aus dem Asphalt. Ein Park für Groß und Klein
Mit dem 6.820 m² großen Naschpark entsteht mitten in Mariahilf
ein begrünter, angenehm gekühlter Freiraum für Groß und Klein. Wo
früher Autos standen, lädt künftig ein vielseitig gestalteter Park
zum Treffen, Erleben und Entspannen ein. Schattige Pergolen,
gemütliche Sitzgelegenheiten, Picknicktische, Hängematten und
Liegewiesen schaffen Raum für Erholung und gemeinsames Miteinander.
Ein Balanciergerät für Kinder und ein kleiner Aussichtspunkt mit
Blick ins Wiental runden das Angebot ab.
Bürger*innenwünsche werden zur Realität
„Die Wünsche der Bürger*innen werden Realität. Aus der
Asphaltwüste wird eine begrünte Oase“, erklärt Bezirksvorsteher-
Stellvertreterin Julia Lessacher und führt aus. „Am Beginn der
Umgestaltung stand eine breite Beteiligung der Bürger*innen, die sehr
klare Ergebnisse brachte. Sie wünschen sich einen begrünten,
konsumfreien Ort zum Verweilen, einen Platz für regionale Produkte
und den Erhalt des Flohmarkts. Wir setzen das nun um. Es werden 70
Bäume gepflanzt und Grünflächen angelegt. So entsteht ein Ort, der
gut für das Klima ist. Trotz der technischen Herausforderungen durch
das historische Wienflussgewölbe schaffen wir mit dem Naschpark genau
jenen grünen Freiraum, den sich die Menschen gewünscht haben.“
Der Entstehungsprozess dieses nun bald vollendeten Vorhabens
begann bereits 2021 und war getragen von einer umfassenden Einbindung
der Bürger*innen und Expert*innen. Eine breit angelegte
Bürgerbeteiligung legte mit den Themen Begrünung, Erhalt des
Flohmarkts, Platz für regionale Produkte und der ausreichenden
Berücksichtigung konsumfreier Zonen die wesentlichen Vorgaben für die
Pläne zur Neugestaltung fest. Auf Basis dessen wurde ein EU-weiter
Ideenwettbewerb gestartet. Die 9 Sieger*innen des Wettbewerbs
erarbeiteten in weiter Folge in einem kooperativen Verfahren einen
gemeinsamen Masterplan für die große Hitzefläche. Der Masterplan
fungierte in weiterer Folge als Grundlage für den
Realisierungswettbewerb aus dem im Herbst 2023 schließlich das
Architekturbüro Mostlikely und DnD Landschaftsplanung als Sieger
hervorgingen. Im Herbst 2025 soll die klimafitte Neugestaltung
zwischen den Wienzeilen abgeschlossen sein.
Rekordbilanz bei Begrünungsoffensive
Die Raus aus dem Asphalt-Projekte haben in der vergangenen
Legislaturperiode 2020-2025 eine Rekordbilanz gebracht mit 344
Projekten in allen 23 Bezirken. 3.316 Bäume wurden gepflanzt, 2.745
Sitzmöglichkeiten errichtet und knapp 2.000 Quadratmeter Wasserspiel
geschaffen. Mit der historischen Begrünungsoffensive Wiens haben die
Grätzl eine massive Verbesserung des Mikroklimas und damit eine
Aufwertung der Lebensqualität erfahren.
Alle Projekte gibt es auf der interaktiven Wien-Karte zum
Entdecken https://wienwirdwow.at/
rk-Fotose4rvice: https://presse.wien.gv.at/