Wien (OTS) – Auch im ORF-Kultursommer 2025 (Details unter
presse.ORF.at) stehen im
Rahmen der sonntäglichen ORF-2-Kulturleiste „dokFilm“ in acht
Dokumentationen wieder verstärkt Land und Leute im Mittelpunkt. So
unternehmen ab 13. Juli, wöchentlich um 22.15 Uhr (auch auf ORF ON),
neue Ausgaben der Reihe „Weites Land“ kulturelle Landvermessungen in
Oberösterreich (13. Juli) und Salzburg (27. Juli), zwei Dacapo-Folgen
führen nach Tirol (20. Juli) und ins Burgenland (3. August).
Eine weitere Premiere der beliebten „Mein Bezirk“-Reihe präsentiert
„Mein Lienz“ (10. August), zum Wiedersehen gibt es „Mein Bozen“ (17.
August).
Auf dem Spielplan stehen außerdem zwei neue Filme der Reihe
„Österreichs Originale“ über Menschen von nebenan, die
identitätsstiftend sind für ihr soziales Biotop, ihr Grätzel, ihre
Nachbarschaft – oder aus dem Raster dessen fallen, was landläufig als
„normal“ bezeichnet wird: „Die Märchenwirtin und die Ziegenflüsterin“
(24. August) und „Die Kleinkunstprinzessin und der Klangakrobat“ (31.
August).
Anschließend an die „dokFilm“-Termine zeigt ORF 2 (außer am 17.
August), jeweils um ca. 23.05 Uhr, ausgewählte Filme der Kultreihe
„Alltagsgeschichte“ von Elizabeth T. Spira: „Das kleine Glück im
Schrebergarten“ (13. Juli), „Rast an der Autobahn“ (20. Juli), „Denn
Hundeherzen schlagen treu“ (27. Juli), „Grenzbummel“ (3. August),
„Das Glück ist ein Vogerl“ (10. August), „Im Waschsalon“ (24. August)
und „Liebling – ich bin im Prater“ (31. August).
Zum Auftakt: „dokFilm“-Premiere „Weites Land – Oberösterreich“
Es sei tatsächlich ein weites Land, im Herzen aber bisweilen doch ein
wenig verengt, wenn die Angst vor dem Fremden durchschlägt. Die
Menschen seien hier die denkbar freundlichsten, dann doch wieder
skeptisch und geheimnistuerisch – so nuanciert und bisweilen
widersprüchlich urteilen Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher
über ihr Bundesland in einer neuen Ausgabe von Jennifer Reznys
feuilletonistischer Landvermessung der Alpenrepublik. Wieder tritt
die Filmemacherin an, Klischees auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen
und Vorurteile zu hinterfragen. Eine der Protagonistinnen des Films
ist Singer/Songwriterin Ina Regen.
Barbara ist vielfache Mutter und Bäuerin. Ihre Tracht mit Goldhaube,
so sagt sie, sei wie eine Rüstung: Sie verleiht Haltung, verändere
aber auch innerlich. Barbara ist in der Goldhaubengruppe Mauthausen
aktiv, ein historisch schwer belasteter Ort. Obwohl dies im Alltag
nicht im Vordergrund ihres Denkens stehe, sagt sie doch: „Es gibt
Orte mit negativer Energie“.
Die Rüstungen, mit denen sich Herry umgibt, werden aus Stahl-
Gusseisen-Aluminium-Legierungen gefertigt. Schon am Werkstoff ist
Herry als Geschäftsführer eines Betriebs für Metallfertigung viel
gelegen – darüber hinaus sind diese „Rüstungen“ auch noch viele PS
stark: Der Eggendorfer hat eine umfangreiche Auto- und Motorrad-
Sammlung – und ein wenig die Anmutung eines Actionhelden. Er sei
quasi mit Benzin großgezogen worden, sagt er, und hat ein durchwegs
althergebrachtes Bild von Geschlechterrollen: Der Mann habe den
Wohlstand seiner Familie zu sichern.
Wo ist Heimat? Wo man dereinst begraben sein möchte? Für Hanna ist
dies jedenfalls Linz, keinesfalls Mistelbach oder Wien. Als
Zehnjährige kam die plastische Chirurgin und Künstlerin aus Südkorea
nach Österreich. Fremdenfeindlichkeit habe sie lange keine erfahren,
doch das Volksbegehren „Österreich zuerst“ – obwohl mit einer
Eintragungsquote von 7,35 Prozent weit hinter den Erwartungen der
Initiatoren geblieben – habe schon so etwas wie einen Dammbruch
bedeutet.
Heimat ist für Musikerin Ina Regen zu allererst eine positive
Zukunftserzählung: Wie wollen wir unser Land gestalten, damit auch
die nachfolgenden Generationen ein gutes Heimatgefühl haben können?
Ihre Landsleute schätzt sie bisweilen als verschlossen ein, ist
jedoch Vertrauen hergestellt und stimmen die Bedingungen, gehen sie
auf „wie eine Knospe“.
Eine Bierbrauerei betreiben Martin und Johanna auf ihrem Hof in
Treubach. Ihnen ist wichtig, dass Oberösterreich auch im Ausland
wohlangesehen ist. Und sie schätzen die gute Infrastruktur: Alles sei
innerhalb von 50 Kilometern erreichbar.