„Dalai Lama – Schicksalsjahre eines Auserwählten“ in „kreuz und quer“ – am 8. Juli um 22.30 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON

Wien (OTS) – Er ist nicht nur der spirituelle Führer des tibetischen
Buddhismus.
Mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Frieden und für die
Menschenrechte gehört der Dalai Lama zu den berühmtesten
Persönlichkeiten der Zeitgeschichte. Zum 90. Geburtstag von Tenzin
Gyatso am 6. Juli erzählt die „kreuz und quer“-Dokumentation „Dalai
Lama – Schicksalsjahre eines Auserwählten“ von Heike Bittner (ORF-
Bearbeitung: Sabine Aßmann) am Dienstag, dem 8. Juli 2025, um 22.30
Uhr in ORF 2 und auf ORF ON, wie aus einem kleinen tibetischen
Bauernbuben der 14. Dalai Lama und ein globaler Friedensaktivist
wird.

Um 23.15 Uhr folgt die preisgekrönte südkoreanische Dokumentation
„Wie im früheren Leben. Die Geschichte einer Wiedergeburt“ der
Filmemacher Moon Chang-Yong und Jeon Jin: Mit nur sechs Jahren wird
der kleine Padma Angdu in Nordindien als Wiedergeburt eines
buddhistischen Meisters, als „Rinpoche“, inthronisiert. Urgain
Rigzin, ein traditioneller Arzt und Mönch, wird zu seinem Ziehvater.
Er kümmert sich fürsorglich um den Buben. Gemeinsam mit ihm begibt
sich Padma Angdu schließlich auf eine abenteuerliche Reise, um zu
seinem Kloster in Tibet zu gelangen.

„Dalai Lama – Schicksalsjahre eines Auserwählten“ – Ein Film von
Heike Bittner

Der Dalai Lama blickt auf ein bewegtes Leben und eine
außergewöhnliche Kindheit zurück. Im Alter von gerade einmal vier
Jahren wird aus einem kleinen Bauernbuben das spirituelle Oberhaupt
der Tibeterinnen und Tibeter: Lhamo Döndrub wird der „Kostbare
Beschützer“, der 14. Dalai Lama. Aus einem abgelegenen Dorf in
Osttibet kommt er in die Hauptstadt des Landes, nach Lhasa. Ab diesem
Zeitpunkt erfährt der Bub eine intensive Ausbildung zum Mönch. Mit 15
Jahren schließlich übernimmt der Dalai Lama auch die politische
Führung und muss für sein Land den bedrohlichen Machtansprüchen
Chinas entgegentreten. Doch die Situation eskaliert und der Dalai
Lama flieht mit seinen engsten Vertrauten ins indische Exil. Heute
kennt man weltweit seinen Namen. Als Botschafter für Frieden und
Menschlichkeit reist er jahrzehntelang durch die Welt, macht
international auf die Situation seines Volkes aufmerksam und sucht
Unterstützung für Tibet. 1989 wird ihm für sein gewaltloses
Engagement der Friedensnobelpreis verliehen. Seine vielen Bücher und
zahllosen Weisheiten machen den Dalai Lama allgegenwärtig. Auch durch
den Hollywoodfilm „Sieben Jahre in Tibet“ mit Brad Pitt in einer
Hauptrolle als österreichischer Bergsteiger Heinrich Harrer weiß die
westliche Welt vom Leben dieses „Auserwählten“. Und die Bemühungen
des Dalai Lama, das tibetische Volk zusammenzuhalten und seine
einzigartige Sprache und Kultur zu bewahren, dauern an. Seine
Lebensgeschichte mit früher Flucht ins Exil, den Verbindungen zur CIA
und seinen öffentlichen Auftritten war und ist dabei nicht
unumstritten. 2023 erschüttert zudem ein einziges Video das Bild, das
die Weltöffentlichkeit von ihm hat.

Die Dokumentation liefert ein vielschichtiges Porträt des 14. Dalai
Lama und spart dabei kritische Aspekte nicht aus. Zu Wort kommen
unter anderem der Theologe und Dalai-Lama-Biograf Alexander Norman,
der Historiker und Journalist Mirko Drotschmann, die buddhistische
Gelehrte Kelsang Wangmo, Tenzyn Zöchbauer vom Verein „Tibet
Initiative Deutschland“ und ein langjähriger Freund, der Journalist
und Autor Franz Alt.

„Wie im früheren Leben – Die Geschichte einer Wiedergeburt“ – Ein
Film von Moon Chang-Yong und Jeon Jin

Ladakh in Nordindien liegt eingebettet in die karge Berglandschaft
des Himalaya mit ihren kolossalen Gipfeln. Vor dieser bildgewaltigen
Kulisse verläuft das Leben des kleinen Padma Angdu, der in der Obhut
seines Ziehvaters Urgain Rigzin in einem Kloster in Ladakh lebt. Der
alte Mönch hätte nie erwartet, dass ihm einmal eine so ehrenwerte
Aufgabe zufallen würde. Denn Padma Angdu gilt als Wiedergeburt eines
noblen buddhistischen Meisters. Urgain Rigzin soll sich so lange um
den Buben kümmern, bis das tibetische Heimatkloster des jungen
„Rinpoche“ eine Abordnung schickt, um diesen in seine eigentliche
Klostergemeinschaft zu geleiten. Die Jahre vergehen, aber die Mönche
aus Tibet kommen nicht. Das Gastkloster in Ladakh hat schließlich für
Padma Angdu keinen Platz mehr und schickt den Buben fort. Gemeinsam
mit seinem Ziehvater begibt sich der kleine Mönch auf eine lange und
beschwerliche Reise. Er will nach Tibet, um sein angestammtes Kloster
zu finden.

Acht Jahre lang haben die beiden Filmemacher Moon Chang-Yong und Jeon
Jin den Buben und seinen Ziehvater immer wieder mit der Kamera
begleitet. Die so entstandene Geschichte der Wiedergeburt von Padma
Angdu ist eine poetische Entwicklungserzählung, die zentrale Fragen
nach Identität, Freundschaft und Liebe behandelt, aber auch Themen
wie Tradition und Aufopferung im Dienste einer übergeordneten Sache
in den Fokus nimmt. In eindringlichen Bildern zeigt die Dokumentation
die große Nähe und liebevolle Vertrautheit der beiden Protagonisten
ebenso wie Zweifel und Momente von großer Traurigkeit. Dabei gelingt
es den Filmemachern, die sehr persönliche Suche des Buben nach seiner
Identität und seinem Platz in der Welt vor dem – filmisch nur
angedeuteten – Hintergrund der schwierigen politischen Situation in
der Region zu erzählen.