Wien (OTS) – Zur heutigen Nationalratssitzung im Parlament wurde der
VGT wieder
vorstellig. Vor dem Hohen Haus vertauschten Mensch und Schwein die
Rollen. „Sind ja nur Menschen“ sagten Tierschützer:innen im
Schweinekostüm, während ein Mensch auf dem Vollspaltenboden lag. In
der Tat hört man Derartiges seitens der Schweineindustrie häufig. Der
Geschäftsführer der Schweinebörse meinte bei seiner Aussage als Zeuge
für SPAR im SLAPP-Prozess gegen den VGT, dass Schweine sich – aus
Sicht der Menschen seltsamer Weise – auf Vollspaltenboden wohl fühlen
würden. Bei großer Hitze, der sie nicht entkommen können, würden sie
dort eher liegen als auf Stroh, und ihm seien keine Nachteile des
Vollspaltenbodens für die Schweine bekannt, Stroh dagegen wäre
schädlich. Dabei sind Schweine und Menschen in ihrem Befinden in
vielerlei Hinsicht vergleichbar. Nicht umsonst verwendet man ja sogar
Schweine als Organreserve für Menschen. Eine ähnliche Haut, ein
ähnliches Gewicht in der Mast, eine ähnliche Größe. Warum sollten
Schweine einen harten Betonboden mit scharfkantigen Spalten genießen,
während derselbe Boden für Menschen eine absolute Qual ist? Ein
derartiger Boden ist ihnen in ihrer evolutionären Geschichte niemals
begegnet, sodass sie sich daran anpassen hätten können! Deswegen
fordert der VGT die Aufhebung von § 18 (2a) im Tierschutzgesetz, des
Verbots des unstrukturierten Vollspaltenbodens, der eben eine
Firlefanz-Version des Vollspaltenbodens weiterhin erlaubt.
VGT-Obperson DDr. Martin Balluch dazu: „Wie viele
wissenschaftliche Studien braucht es eigentlich, um den
Geschäftsführer der Schweinebörse vom immensen Tierleid auf
Vollspaltenboden zu überzeugen? Der größte Fehler, den man im Umgang
mit Tieren begehen kann, ist, sich einzubilden, wir seien eben derart
verschieden, dass wir uns nicht in sie hineinversetzen könnten. Mit
einigem guten Willen und ein bisschen Hintergrundwissen geht das sehr
wohl. Der Geschäftsführer der Schweinebörse hat eben sein ganzes
Leben nur Schweine auf Vollspaltenboden gesehen, während er im
weichen Bett liegt. Sich in die Schweine hinein zu versetzen, ist für
ihn ausgeschlossen. Sind ja nur Tiere. Aber damit gehört er zur
winzigen Minderheit in Österreich, die so denkt. 92 % wollen Stroh
für alle Nutztiere und ein Ende des Vollspaltenbodens. Und das aus
gutem Grund. Diejenigen, die sich in Tiere hineinversetzen können,
verstehen das sofort, die anderen sollten einmal einige Tage auf
Vollspaltenboden probeliegen. Spätestens dann wären sie auch
überzeugt.“
Pressefotos (Copyright: VGT.at)